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Perry Rhodan - 2513 - Der verborgene Hof

Titel: Perry Rhodan - 2513 - Der verborgene Hof
Autoren: Christian Montillon
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hatte er längst errechnet.
    Rigutts Blick fing sich an einer der Präzisionsfeuerwaffen aus seiner Zeit als Leibwächter. Damals war er wegen seiner Krankheit aus dem aktiven Kriegsdienst ausgeschieden.
    Diese Waffe schoss mit materiellen Projektilen, die eine erstaunliche Durchschlagskraft besaßen. Für viele stellte sie deshalb ein altertümliches, überholtes und unpraktisches Relikt dar. Von daher nutzten die Dron – wie fast alle Sternenvölker – seit Generationen Energiewaffen. So lautete die allgemeine Meinung.
    Aber sein Jungweib Karra stellte schließlich immer wieder fest, dass Rigutt anders war als alle anderen Dron. Sie hatte recht. Wie meistens. Es war eine Freude, mit ihr zusammen zu sein. Immer wieder erquickte sie sein altes, müdes Herz.
    Wahrscheinlich war er nur wegen ihr noch am Leben und konnte für Gerechtigkeit sorgen. Er hatte es auf anderem Weg versucht, hatte Diplomatie angewandt und Klage eingereicht. Doch darum scherte sich ja niemand.
    Rigutt holte das Gewehr heraus. Obwohl es klobig aussah, lag es federleicht in seiner Hand. Waffen wie diese verdienten ihren schlechten Ruf nicht. Sie zu benutzen, war eine vergessene Kunst. Doch wer Waffen nur für den Krieg nutzte, wusste solche Kunst natürlich nicht zu schätzen.
    Er würde diese Waffe verwenden, um ein Zeichen zu setzen.
    Glaubten die Hasproner, tun zu können, was immer ihnen beliebte?
    Sie waren Gäste auf dieser Welt.
    Gäste!
    Und was nahmen sie sich heraus, nur weil sie schon seit einigen Generationen auf Mawego lebten und den angesiedelten Dron inzwischen zahlenmäßig überlegen waren? Sie begannen, diese Welt nach ihren Vorstellungen umzuformen! Sie verschandelten die Weiten der Wüsten mit Wasser und Morast.
    Offiziell behaupteten sie, es ginge um diese eine Pflanze, die nur auf Mawego gedeihe und die für sie so wichtig sei. Sie wollten sie angeblich kultivieren und großmaßstäblich anbauen.
    Lügner!
    In Wirklichkeit steckte etwas ganz anderes dahinter. Die Hasproner wollten den Dron rauben, was den Dron gehörte! Das allein war ihr Ziel, geboren aus purer Boshaftigkeit und der Gier, diesen Planeten ihrem Reich einzugliedern, heimlich, still und leise, ohne Aufmerksamkeit im Galaktikum zu wecken.
    Die Verantwortlichen dort konnte man allerdings wohl nur aus ihrem Dämmerschlaf wecken, wenn man während einer Vollversammlung eine Bombe zündete, am besten ganz nah bei diesem unsterblichen Arkoniden-Imperator Bostich.
    Rigutt nahm einige Projektil-Patronen an sich. Kälte ging von ihnen aus; sie waren fast so lang wie seine Handinnenfläche und doch weniger als Halbfingerbreit. Solange sich offiziell niemand um sein Recht kümmerte, musste er es eben selbst in die Hände nehmen. Er war dazu bereit.
    Mit dem Gewehr zielte er auf einen der Huqar-Halme. Er lag halb von Sand bedeckt schätzungsweise zehn Meter entfernt.
    Ein Knall zerriss die erhabene Stille, die nur der leise Wüstenwind und das sanfte Schmirgeln von Sandkörnern störte.
    Das Projektil zerfetzte den Halm und bohrte sich tief in den Boden. Sand rutschte in das kleine Loch nach. In der Luft lag sekundenlang dieser unvergleichliche Geruch.
    Sollten sie kommen! Rigutt bedauerte lediglich, dass er sein Jungweib wohl nicht wieder sehen würde – aber was nötig war, war eben nötig. Sie würde es verstehen. Wahrscheinlich hatte sie seine Lüge ohnehin nicht geglaubt und wusste genau, zu welcher Mission er am Morgen aufgebrochen war.
    Du hast dich am Ende wohl doch getäuscht, Karra , dachte er. Die 250 werde ich kaum mehr erreichen.
    Er legte die Waffe ab und begann damit, die Bodenminen zu verteilen.
    *
    Durch die Glassitscheibe des Gleiters sah Schahid-Felah Arom-Neb-Luba Basba VI. die ersten Dünen auftauchen. Trocken war es dort, trocken und heißer als überall sonst. Für einen Hasproner, der nicht mehr in der Blüte seiner Jahre und in der Kraft seiner Jugend stand, eigentlich unerträglich.
    Aber ihm als Handelsbeauftragtem der Hasproner blieb nichts anderes übrig, als den Fortschritt der Umgestaltung persönlich zu inspizieren – oder in diesem Fall eben das Stocken der Bemühungen. Zumal die Gesamtlage auf diesem Planeten immer angespannter wurde und niemand mehr Entscheidungen traf, ohne sich bei der übergeordneten Instanz abzusichern.
    Seit die Dron auf ihr Recht als eigentliche Besitzer des zu kultivierenden Landes pochten, hatte sich alles unnötig kompliziert. Dabei war alles seit vielen Jahren in den Großen Verträgen genauestens
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