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Perry Rhodan - 2505 - Der Polyport-Markt

Titel: Perry Rhodan - 2505 - Der Polyport-Markt
Autoren: Michael Marcus Thurner
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schickt die Kisten auf den Weg und lauft, so rasch ihr könnt. Verstanden?«
    Die Wakogos pressten ihre Zungen als Zeichen ihres Einverständnisses zwischen den Maulsperren hervor.
    Lanzenkaur zählte den Countdown herab. Gleich musste es geschehen. Gleich, gleich ...
    Das Geschwader der Barbassen startete mit einer lange Rauchwolke, die es hinter den schlanken Schiffseinheiten herzog. Sie verhielten sich so, wie es Lanzenkaur erhofft hatte. Die spießchenähnlichen Raumer, mehr als zwanzig an der Zahl, zogen über ihre Köpfe hinweg. Der Boden zitterte unter seinen Beinen, der Lärm war unerträglich.
    Einmal mehr bewiesen die Fischköpfe, wie wenig sie sich um die Gepflogenheiten auf dem Marktgelände scherten. Sie konnten es sich leisten. Die Schiffsbesatzungen bestanden aus begabten und viel gefragten Ersatzteil-Designern, die den zahlreichen Söldner-Völkern mit Rat und Tat zur Seite standen. Die Barbassen zählten eindeutig zu den Gewinnern des Großen Krieges.
    Wenn alles so lief, wie es sich Lanzenkaur vorstellte, würde Aasins Trupp aufgrund des Starts der Barbassen in Alarmbereitschaft versetzt werden. Eine Panik auf den Händlerplätzen war das Letzte, was der Marktleiter gebrauchen konnte.
    »Los jetzt!«, rief er über den Lärm hinweg. Aller Augen waren nach oben in die Dunkelheit gerichtet, die von den Barbassen mit ihren silberglänzenden Schiffen durchbrochen wurde. »Wenn wir den Specknapf erreichen, ohne dass man uns entdeckt, sind wir gerettet. Ich zahle eine Extraprämie Garit-Kraut für denjenigen, der als Erster die Hallen erreicht.«
    Garit-Kraut, eine süßlich schmeckende Delikatesse, leicht holzig und fein säuberlich über Schlackefeuer geräuchert, konnte die als lukullische Speerspitze bekannten Wagokos in pure Ekstase versetzen.
    Es waren rund 200 Meter bis zum Specknapf , jenem Wirtshaus am Rande der Hallen, in dem sich die oberen Zehntausend trafen und untereinander neue Handelsstrategien ausschnapsten. Lanzenkaur lief hinter seinen Leuten her, so schnell ihn seine Beine trugen. Dabei wünschte er sich, nur ein wenig mehr auf die gute Linie geachtet und weniger dem Flaxenhaut-Ragout zugesprochen zu haben, das gestern in der Gemeinschaftsküche seiner Sippe aufbereitet worden war.
    Kurzatmig stolperte er dahin, vorbei an Betrunkenen und Verwirrten, über Schutthaufen hinweg, durch schmierig glänzende Lachen. Nur zu gerne hätte er seinen Antigrav zugeschaltet, doch Aasin besaß die Kennungen aller Wagokos-Fabrikate.
    Nur noch 80 Meter. 50. 30. Schon umkreisten ihn die Werbe-Suggos des Specknapf und verwirrten ihn mit Botschaften, die auf all seine Sinne einwirkten. Gleich hatten sie die Sicherheit des Lokals erreicht, gleich ...
    »Einen wunderschönen guten Tag, Freund Lanzenkaur!«, tönte jene Stimme von oben herab, die er unter keinen Umständen hatte hören wollen. »Was für eine Freude, mit dir Geschäfte zu machen.«
    Aasin ließ sich herabfallen. Er federte sich mit einer Vielzahl seiner Nesselpodien ab. In seinem Transparentgesicht zeigte sich jenes höhnische Lächeln, das den Hopken zu eigen war.
    Die Wagokos hatten verloren.

2.
    Perry Rhodan

    Ramoz drängte sich unvermittelt eng an Mondra.
    Vorsichtig tastete sie über sein Fell und berührte ihn sacht an der Schnauze, um die Hand gleich darauf wieder zurückzuziehen, wohl selbst erschrocken über diese vertrauliche Geste. Auch das Tier tat einen Schritt zurück. Es musterte Mondra misstrauisch und gab einen kurzen, zischenden Laut von sich.
    Rhodan beobachtete. Noch wusste er nicht, was er von Ramoz halten sollte. Das seltsame Geschöpf war ihnen zugelaufen. Es suchte Anschluss, und es fand ihn offenbar bei Mondra, die diese tiefe, innere Ruhe ausstrahlte, die Rhodan seit jeher für seine Begleiterin eingenommen hatte.
    »Kannst du uns etwas über Ramoz sagen?«, fragte Rhodan zum wiederholten Male.
    »Leider nein«, gab MIKRU-JON wenig überraschend zur Antwort. »Jedenfalls nichts, was über euren Kenntnisstand hinausginge. Eine Autopsie könnte Klarheit verschaffen, aber ich vermute, davon möchtet ihr keinen Gebrauch machen.« Die Stimme klang männlich und nüchtern und hatte einen merkwürdigen Tonfall, als wäre die Sprache der Mächtigen nicht ihre »Muttersprache«.
    »Nein!«, sagten Rhodan und Mondra wie aus einem Mund.
    »Erlaubt mir, darauf aufmerksam zu machen, dass ihr bald wieder etwas essen solltet. Ich kann euch Nährbrei und Wasser anbieten, die sich mit nahezu jedem Metabolismus vertragen müssten.
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