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Perry Rhodan - 2501 - Die Frequenz-Monarchie

Titel: Perry Rhodan - 2501 - Die Frequenz-Monarchie
Autoren: Christian Montillon
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nächsten Sekunde sah er, wer geschossen hatte.
    Ptoriss hielt in der noch immer ausgestreckten rechten Hand eine Waffe. Sein kleines Gesicht entspannte sich, und die Zufriedenheit ließ ihn noch mehr stinken als jemals zuvor. »Wir wurden beobachtet.« Er steckte den Strahler wieder weg. »Sonst hält sich niemand in unserer Nähe auf.«
    Die Darturka in den Gleitern, die die Transferkamine inzwischen in schöner Regelmäßigkeit ausspuckten, zählte er offenbar nicht mit. Er stieg aus und eilte auf seinen kleinen Beinen zu der Gestalt, die reglos zusammengesunken auf dem Boden lag.
    Offenbar hatte Ptoriss gut gezielt – wie immer. Kharonis konnte sich nicht daran erinnern, dass seine Kriegsordonnanz jemals ein Ziel verfehlt hätte.
    »Sichert die Umgebung!«, befahl der Frequenzfolger über Funk, dann machte auch er sich auf den Weg zu der einsamen Leiche.
    Er erreichte Ptoriss, als dieser sich über den Toten beugte, der genauso mickrig war wie er selbst. Auch waren beide humanoid, doch damit endete die Liste der Ähnlichkeiten schon.
    Die Leiche trug einen strahlend weißen Anzug, über dessen Arm- und Beinteile sich goldene Streifen zogen. Von dem kleinen Hals war nach Ptoriss’ Attacke nichts als ein verschmortes und durchlöchertes Etwas übrig geblieben. Über die pulvrigen Wundränder rann träge eine zähe Flüssigkeit. Gesicht und Hände wiesen eine dunkle Hautfarbe auf.
    Der Tote hinterließ einen unwirklichen Eindruck – als sei er nur zur Hälfte materiell, weil sich ein Teil seines Körpers in einem anderen Kontinuum befand.
    »Das ist ein Halbspur-Changeur«, sagte Ptoriss.
    Das Seltsamste an dieser Erscheinung war das Licht, das sie beschien, obwohl eine Quelle für diese Helligkeit nicht vorhanden war. Der Tote lag im Schatten des Transferkamins, und doch schien er direkt von einer Sonne angestrahlt zu werden.
    Kharonis erblickte zum ersten Mal einen der legendären Halbspur-Changeure, die als Herren des Polyport-Netzes galten. Die Monarchie hatte auf vielen eroberten Höfen und Depots Befragungen durchgeführt und immer wieder Hinweise auf dieses Volk erhalten. Stets waren fremdartige Wesen beschrieben worden, die in mehr als nur einem Kontinuum existierten und stets im Licht zweier Sonnen standen.
    Kharonis hatte diesen Aussagen nie Glauben geschenkt, nun sah er es mit eigenen Augen. Die Halbspur-Changeure waren offensichtlich mehr als ein Mythos, der die wahren Hintergründe der aktuellen Herren des Polyport-Netzes verschleiern sollte. Sie existierten tatsächlich.
    Der Frequenzfolger bückte sich und zerfetzte den weißen Anzug über der Brust der Leiche. Darunter kam genau das zum Vorschein, was er gehofft hatte. An einer Kette baumelte ein weißes, flaches Gerät. Ein Controller der Klasse A, die Voraussetzung, um Polyport-Höfe in Betrieb nehmen und Verbindungen zwischen einzelnen Transferkaminen schalten zu können.
    Ohne ein Wort darüber zu verlieren, nahm Kharonis den Controller an sich. Zwei dieser Geräte zu besitzen konnte kein Schaden sein.
    Erstmals blieb Zeit, die Umgebung genauer in Augenschein zu nehmen.
    Eine Messung ergab, dass der erste optische Eindruck nicht täuschte. Die Transferkamine waren tatsächlich von ihrem ursprünglichen Standort isoliert worden. Sie standen völlig verwaist auf einer sieben Kilometer durchmessenden Plattform.
    Ausgebaut und an einem bislang unbekannten Ort neu installiert – das hieß nichts anders, als dass diese Anlage einen der Verlorenen Höfe bildete, die von der Monarchie dringend gesucht wurden.
    Kharonis blickte in einen bräunlich gefärbten Himmel mit einer kleinen roten Sonne, während die letzten Gleiter aus den Transferkaminen austraten.
    »Wir stehen auf einem Verlorenen Transporthof«, sagte er zu seiner Kriegsordonnanz. »Wir müssen sofort handeln. Die Chance, hier auf eine Spur des PARALOX-ARSENALS zu stoßen, ist noch weitaus größer, als wir bisher vermutet haben.«
    Zumindest größer, als ich es in meinen offiziellen Berichten darstellte , ergänzte er in Gedanken. Ich wusste von Anfang an, dass diese Mission mich an einen besonderen Ort führen wird.
    »Ich habe inzwischen Ortungen vorgenommen«, sagte Ptoriss. »Der Hof wurde auf einem Planeten verankert, der keine eigentlichen Landmassen enthält.«
    »Was soll das bedeuten, keine eigentlichen Landmassen?«
    »Keine Kontinente, Frequenzfolger. Aber das allumfassende Meer ist ... bedeckt.«
    Darum würde sich Kharonis später kümmern. Zunächst galt es, wichtigere
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