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Perry Rhodan - 2501 - Die Frequenz-Monarchie

Titel: Perry Rhodan - 2501 - Die Frequenz-Monarchie
Autoren: Christian Montillon
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ihm dargebotene Hand. Licht blitzte auf dem weißen Material seines Anzugs, das so grell war, dass die goldenen Verzierungen an den Ärmeln und den Beinteilen matt und stumpf wirkten.
    »Sei willkommen, Ariel Motrifis. Ich heiße Perry Rhodan. Du hast uns offensichtlich ... beobachtet?«
    »Lass mich dir später davon berichten. Ihr habt die Truppen der Frequenz-Monarchie vollständig vertrieben? Seid ihr sicher, dass ITHAFOR in eurer Hand ist?« Der Halbspur-Changeur schaute sich um; sein Blick blieb an Mondra Diamond und dem Mausbiber Gucky hängen. Die Geschützbatterie und die Soldaten, die den Transferkamin sicherten, beachtete er jedoch nicht. Oder doch? Hatte sich sein Gesicht nicht einen Augenblick lang verdüstert?
    »ITHAFORS acht Polyport-Höfe werden von unseren Truppen ständig bewacht. Die Transferkamine sind abgeschirmt. Es kann zu keiner weiteren Invasion kommen. Wenn du nach deiner Ankunft Feindseligkeiten gezeigt hättest oder bewaffnet gewesen wärst, hätten wir dich längst ...«
    »Getötet?« Motrifis wandte sich zur Seite und streckte ungewöhnlich langsam die rechte Hand aus. Er hob sie in Kopfhöhe, damit Mondra sie leicht ergreifen konnte. »Wenn dies eure Geste der Höflichkeit ist, so will ich ihr Genüge tun.«
    Erst in diesem Moment bemerkte Rhodan, dass Mondra bei ihm stand. Sie war ihm also gefolgt, als er den dreifach gestaffelten HÜ-Schirm passiert hatte und dem Neuankömmling entgegengegangen war. Immer musste sie an erster Stelle dabei sein. Vielleicht hatte sie auch nur bereitgestanden, um Perry Rhodan im Fall eines Überraschungsangriffs zu verteidigen.
    Der Changeur wirkte misstrauisch, als rechne er jederzeit damit, dass riesige Klonsoldaten aus dem Transferkamin traten und sich auf ihn stürzten. Eine wohl nicht völlig ungerechtfertigte Befürchtung.
    Rhodan musterte Motrifis genauer. Bis zu diesem Moment hatte er den seltsamen Glanz auf dem Anzug des Halbspur-Changeurs für eine Wechselwirkung des Lichts mit dem Material gehalten, doch es ging auch von seiner Haut aus.
    Besonders von seiner Haut , dachte Rhodan. Motrifis erweckte den Eindruck eines halbmateriellen Wesens, das teilweise in einem anderen Kontinuum existierte. Es war, als bestrahle ihn die Sonne einer fernen Welt und verleihe ihm dadurch einen unwirklichen Glanz. Dieses fremdartige Licht schien durch ihn hindurch und ließ ihn von innen her unwirklich leuchten. Rhodan kannte dieses Phänomen von seiner ersten Begegnung mit Halbraum-Changeuren auf der Lemurer-Plattform ZEUT, die für sie der Transporthof BLEU RIMBER gewesen war.
    Vielleicht ist er gar nicht hier. Ist er nur eine materielle Projektion, ein künstliches Abbild, das von einer Positronik gesteuert wird?
    Andererseits war Ariel Motrifis so völlig anders als das holografische Programm, das Rhodan und die terranischen Forscher auf dem Polyport-Hof GALILEO begrüßt und sich als Ters Richarge vorgestellt hatte – ebenfalls ein Halbspur-Changeur, aber so viel unwirklicher als Motrifis. Nein, es gab keinen Zweifel: Ihr Gast war echt. Motrifis lebte, und er hatte ITHAFOR tatsächlich durch den Transferkamin betreten, genau wie es den Anschein erweckte.
    Gucky materialisierte plötzlich direkt vor dem Halbspur-Changeur.
    »Du bist mir doppelt willkommen«, sagte der Mausbiber. »Erstens, weil du keiner von diesen Clown-Soldaten der Frequenz-Monarchie bist ... und zweitens, weil mich nun niemand mehr Kleiner nennen wird.«
    Rhodan musste schmunzeln. Motrifis jedoch zeigte keine Reaktion. Wie sollte er auch verstehen, worauf Gucky anspielte?
    Du bist auch nur größer als er, wenn du die Pelzhaare auf deinem Kopf aufrichtest, Kleiner , dachte Rhodan intensiv und hoffte, dass sein alter Freund die Worte telepathisch empfing.
    »Selbstverständlich«, sagte Gucky, »sind wir als freundliche und friedliebende Zivilisation bereit, eure Bitte um Hilfe zu erfüllen.«
    »Das sind wir«, bestätigte Rhodan. »Wir werden den Halbspur-Changeuren gerne beistehen. Zuvor aber benötigen wir Informationen.«
    Motrifis wandte sich seinem offenen weißen Schlitten zu, auf dem er aus dem Transferkamin geflogen war. Die etwa sechs Meter lange und zwei Meter breite Konstruktion besaß zwei Sitzbänke auf einem flachen Unterbau. An der Stirnseite ragte ein geschwungener Stab auf, der an einen archaischen Fahrradlenker erinnerte. An dieser Stange hielt er sich fest. »Es wird sich zeigen, ob ich sie dir geben kann.«
    Wohl eher, ob du willst.
    Rhodan trat bewusst forsch auf.
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