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Perry Rhodan - 2501 - Die Frequenz-Monarchie

Titel: Perry Rhodan - 2501 - Die Frequenz-Monarchie
Autoren: Christian Montillon
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als ein Revolutionär innerhalb dieses zurückgezogenen Volkes, auch wenn sein Entsetzen und seine Schwäche gegenüber jeder Gewalttätigkeit diese Grundhaltung nicht hatten erahnen lassen.
    »Dieses Geheimnis magst du wahren«, sagte Icho Tolot. »Wir Haluter sind ebenfalls ein Volk, das Gesellschaft nur bedingt zu schätzen weiß. Nur wenige von uns leben und arbeiten mit anderen Völkern zusammen. In meinem Fall hat sich Rhodanos dieses Vertrauens als würdig erwiesen. Wir sind uns ähnlich, Ariel Motrifis, ähnlicher, als wir uns zu sein scheinen.«
    »Rhodanos? Wieso nennst du ihn so?«
    »Die Nachsilbe bildet einen Beweis meiner Verbundenheit mit ihm.«
    »Ich nutzte sie, als ich dich während unserer Reise ansprach. Verzeih mir.«
    Der Haluter streckte eine seiner mächtigen Hände aus; er könnte den gesamten Oberkörper des Halbspur-Changeurs mit Leichtigkeit umschließen. Der dicke Säulenarm ragte zwischen Rhodan und Mondra in den vorderen Teil des Schlittens. Ein Finger legte sich vorsichtig auf die Schulter der kleinen Gestalt. »Es sei dir vergeben, Ariel Montrifis. Wer weiß, vielleicht wirst du mich bald wieder so nennen.«
    Diese Vertraulichkeit seines alten Weggefährten überraschte Rhodan. Offenbar hatte Icho an dem Halbspur-Changeur einen Narren gefressen.
    Motrifis sah zu, wie sich die Hand wieder zurückzog. »Markanu bildet einen Ort des Friedens, wenn dies auch nicht immer so war. So muss es bleiben, denn mein kleines Volk kann sich weitere Ausfälle nicht leisten. Wir würden es nicht verkraften, wenn die Frequenz-Monarchie den Krieg bis hierher trägt. Wir müssten zum letzten Mittel greifen.«
    Der Schlitten sauste weiter; ewiges Bernstein zog unter ihnen hinweg.
    Längst hatte Perry Rhodan die Orientierung verloren. Zu Fuß, ohne technische Hilfsmittel, die ihm die Richtung wiesen, hätte ein Mensch wohl sein Leben lang über diese Ebene marschieren können, ohne den wenige Kilometer weit entfernten Rand jemals zu erreichen. Es gab keinen Orientierungspunkt in der ewigen Metallfläche, der die Richtung weisen könnte. Der Terraner erinnerte sich an die alte Geschichte eines Volkes, das vierzig Jahre benötigt hatte, um eine kleine Wüste zu durchqueren, weil es immer und immer wieder im Kreis gelaufen war.
    Es wurde Zeit, das Gespräch auf ein anderes Thema zu lenken. »Ihr nennt eure Sonne Andury-Aphanur.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Du erwähntest den Namen des Systems. Wieso scheinst du immer im Licht deiner Sonne zu stehen, selbst als du diese Welt verlassen hattest und auf ITHARFOR möglicherweise Millionen Lichtjahre weit entfernt warst?«
    Ariels Hand klammerte sich fester um die Lenkstange. Ein Ruck durchlief den Schlitten, dann beschleunigte er. »Ich bringe euch in die Endlose Stadt.«
    Mondra rutschte unruhig auf ihrem Platz, streckte die Beine und drückte den Rücken in die Lehne. »Du schuldest uns eine Antwort.«
    »Nicht eine Antwort, sondern viele«, widersprach der Halbspur-Changeur. »Einige werde ich euch geben. Aber nicht diese.«
    Mondra warf Rhodan einen vielsagenden Blick zu.
    Ein Tabu , dachte er. Über dieses Thema darf er nicht sprechen, weil es an das ureigenste Wesen seines Volkes rührt. Es gibt ein Geheimnis, das er mit niemandem teilen will oder darf.
    Der Terraner war bereit, dieses Tabu zu akzeptieren – zumindest, solange es sich nicht als notwendig erwies, es zu brechen. Wenn die Hintergründe ursächlich mit dem Wesen des Polyport-Netzes zusammenhingen, konnte schon bald eine andere Entscheidung notwendig werden.
    In Mondras Gesicht sah er ohnehin, dass sie völlig anders dachte. Sie würde sich nicht zurückhalten, sobald sie eine Möglichkeit sah, den Schleier dieses Geheimnisses zu lüften. So war sie schon immer gewesen, manchmal zu ungestüm in Rhodans Augen. Einige Male hatte sie mit ihrer Art für gewaltige Probleme gesorgt; ebenso oft hatte sie jedoch am Ende Lösungen präsentiert, die nur sie auf ihre ganz spezielle Weise hatte finden können.
    Plötzlich bewegte sich der Horizont.
    Diesem ersten, verwirrenden Eindruck folgte ein zweiter. Das Bernstein ihrer Umgebung wich weit vor ihnen einem tiefen, dunklen Grün.
    Dieses Grün war es, das sich bewegte: die Fluten eines wogenden Meeres.
    Je näher sie dem Rand der Plattform kamen, umso mehr füllte diese Wasserfläche ihr Blickfeld. Sie besaß die Farbe einer terranischen Tanne, die ins Zwielicht einer nahenden Dämmerung tauchte, und bildete einen eigenartigen Kontrast zu dem
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