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Pern 12 - Die Delphine von Pern

Pern 12 - Die Delphine von Pern

Titel: Pern 12 - Die Delphine von Pern
Autoren: Anne McCaffrey
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Bogensprünge, aber gemessener als sonst und unter Auslassung der akrobatischeren Varianten. Als er Loki erblickte, wandte sie ihm den Kopf zu und tauchte dann wieder den Schnabel unter.
    Theresa schwamm immer weiter und hielt direkt auf die Große Westströmung zu. Mehrere Male war er mit der Schule dort draußen gewesen und in die unglaublich schnelle Strö-
    mung geraten, die ihn nur deshalb nicht erschreckt hatte, weil er in Begleitung der Delphine gewesen war.
    Er bemerkte die Schiffe erst, als sie fast dort waren, und ihm wurde klar, daß Theresas mächtiger Körper ihm den Blick darauf versperrt hatte.
    Zwei Schiffe, das eine Meister Idarolans Dämmerschwestern, das andere Alemis Gute Winde.
    »O nein, Theresa.« Er löste seinen Griff um ihre Rückenfinne und wurde sofort von Cal zu seiner Linken über Wasser gehalten.
    »Halt dich fest, Readis« , forderte Theresa ihn auf und wandte ihm den Kopf zu, so das er nicht vermeiden konnte, ihre Worte zu hören. »Du kommst jetzt mit mir.«
    »Sie spricht, du gehorchst!« erklärte Cal und quietschte nachdrücklich. In diesem Moment kam Readis der erste
    Verdacht. Später wurde ihm klar, wie blind er gewesen war.
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    Jetzt tauchten auch weitere Schulen auf, in Bogensprüngen, unter Tauchen und Tänzeln, und alle schwammen auf die Schiffe zu, die mit gerefften Segeln stillzustehen schienen. Die Seeanker müssen draußen sein, überlegte Readis verblüfft. Als sie sich weiter näherten - Theresa verringerte die Entfernung mit unglaublicher Geschwindigkeit - erblickte er neben jedem Schiff ein Langboot im Wasser, und darum herum drängten sich Delphine. Nie hatte er davon gehört, daß Delphine Versammlungen abhielten, doch genau dieses Wort kam ihm dafür in den Sinn. Kib und Afo zufolge trafen sich die Delphinschulen nur einmal im Jahr bei der Großen Senkströmung im Nordwesten, um ...
    »Du bist die Tillek, Theresa!« rief er aus. Seine Hand rutschte ab, und er schluckte Wasser, so daß er hustend nach Luft schnappen mußte und nach dem nächstgelegenen festen Halt grapschte. Dieser war nun gerade Theresa, die Tillek, und so suchte er irgendeinen anderen Halt zu greifen, denn sich an ihr festzuhalten schien ihm gleichbedeutend mit einem Sakrileg.
    »Halt dich an mir fest, Delphineur« , befahl sie ihm jedoch, und seine Hand wurde hochgeschleudert und landete auf ihrer Rückenfinne, die er gehorsam umfaßte.
    »Ich sollte nicht...«, keuchte er. »Das ist nicht recht. Du bist die Tillek.«
    Ermunternd tönte von überall lautes Quietschen und Klicken, und dann waren sie so nahe an den Langbooten, daß sie die Willkommensrufe hören konnten. Die Tillek schwamm mit ihm an Meister Idarolans Schiff heran, wurde dann langsamer und kam schließlich beim Langboot der Dämmerschwestern zum Stillstand, wobei sie sich mit leichten, geschickten Flossenschlägen an Ort und Stelle hielt. Als er aufschaute, erblickte er seinen lächelnden Vater, seine Mutter, die nicht lächelte, aber irgendwie stolz aussah, Alemi und ausgerechnet Kami, und die sah aus, als wollte sie gleich weinen. Hinter ihr standen T'gellan, der Weyrführer von Benden, D'ram, T’lion 371
    mit ungemein vergnügtem Gesicht, ein streng aussehender Mann, den er nicht kannte, Meister Samvel, Meisterin Menolly und Meister Sebell. Sein Vater und Alemi streckten ihm die Hand entgegen.
    »Halt dich fest, Readis«, rief Jayge. Zu überrascht, um nicht zu gehorchen, streckte Readis die Arme hoch und wurde ins Langboot gezogen. Seine Mutter reichte ihm eigenhändig ein großes Handtuch, maß seinen gebräunten Körper aber gleic hzeitig von oben bis unten mit kritischen Blicken, als hätte sie nicht erwartet, ihn in so guter körperlicher Verfassung anzutreffen.
    »Danke, Mutter«, murmelte er, und wußte nicht, was er sonst noch tun sollte, denn die Tillek selbst hob den Kopf aus dem Wasser, um mitzubekommen, was sich auf dem Boot ereignen würde. Dies hier erweckte nicht den Eindruck, als hätte man hier einfach einen widerspenstigen, arbeitsscheuen Jungen wieder eingefangen.
    »Also, Readis, Junge«, begann Meister Idarolan lächelnd und die Hände in die Hüften gestemmt, »da hast du uns aber ganz schön suchen lassen.«
    »Ich wollte nur den Delphinen helfen«, erwiderte Readis zu seinem Vater gewandt, obwohl so viele andere wichtige Persönlichkeiten um ihn herumstanden. »Es hat sich doch keiner um sie gekümmert.«
    Jayge nahm Readis' Arm und drückte ihn liebevoll, mit nachdenklicher Miene. »Wir wissen das
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