Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pern 12 - Die Delphine von Pern

Pern 12 - Die Delphine von Pern

Titel: Pern 12 - Die Delphine von Pern
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
Kleidungsstücke.
    Offensichtlich hatten die Delphine andere Menschen nicht über seinen Aufenthaltsort in Kenntnis gesetzt. Trotz seines reichen und aufregenden Lebens mit der Schule gab es manchmal Momente, in denen er fast gewünscht hätte, sie hätten ihm in dieser Hinsicht nicht gehorcht. Doch dann sagten oder taten Cal oder Tursi oder Loki, die Dichterin, immer etwas, was ihn fröhlich stimmte, und er war dann so glücklich, Teil ihres Lebens zu sein, daß seine Stimmung sich wieder besserte.
    Die schlimmste Phase der stürmischen Jahreszeit war vo r-
    über, und nun konnte er junge Pflanzentriebe sammeln und seine Nahrung aus Fisch und den noch verbliebenen Wurzelfrüchten im Umkreis seiner Höhle damit ergänzen. Am besten würde er in der Lichtung, in der er Delky eingezäunt hatte, einen Garten anlegen. Ihr Mist wäre ein guter Dünger. Er wußte, was er pflanzen wollte und wo er die Pflänzchen hernehmen mußte, und so schwamm ein paar Tage lang nicht 365
    mit den Delphinen aufs Meer hinaus, sondern kümmerte sich um seinen Garten. Dabei stieß er auf Delkys Schweif. Beinahe hätte er ihn nicht mit in die Höhle genommen. Lieber hätte er ihn der Stute zu Ehren begraben, doch dann siegte die Vernunft über das Gefühl, und so bündelte er das lange Haar und stopfte es in seinen Tragesack.
    Auf dem Rückweg hörte er die Glocke das Berichtsignal läuten und rannte so schnell los, wie er es mit den kostbaren Stecklingen und Keimlingen, die er gesammelt hatte, nur wagte. Das regelmäßige Schwimmen hatte die Muskeln seines schlimmen Beins gekräftigt, so daß er eine beträchtliche Geschwindigkeit entwickelte; allerdings war er außer Atem, als er bei der Höhle ankam.
    Nur ein einziger Delphin schwamm dort bei der Glocke, und das überraschte ihn. Es war zudem der größte Delphin, den er je gesehen hatte. Das hätte ihn eigentlich stutzig machen sollen.
    »Hier bin ich, hier bin ich«, stieß er atemlos hervor und lehnte sein Bündel gegen die Innenwand der Höhle, bevor er zum Wasserbecken trat. »Ist ein Delphin verletzt? Wo ist Cal? Und Tursi?«
    »Sie kommen, wenn ich sie rufe« , erklärte das Delphinweibchen, reckte den prachtvollen Kopf und hob die Brustflossen aus dem Wasser.
    »Bist du verletzt? Hast du einen Blutfisch?«
    »Ja, ich komme zu dir, damit du einen Blutfisch entfernst«, erwiderte sie. »Er läßt sich nicht wegkratzen.«
    Sie drehte sich auf die Seite und schob sich langsam an ihn heran, bis er, bedenklich nahe an ihren Geschlechtsorganen, den Blutfisch sah.
    »Gut, daß ich mein Messer geschliffen habe«, meinte er und glitt ins Wasser. »Komm bitte hier herüber. Wie heißt du denn?« Bei dieser Frage machte er drei kräftige Schwimmzüge bis zu einem Felshöcker unter Wasser, auf dem er stehen 366
    konnte, während er Delphine behandelte.
    »Ich kenne gerne den Namen meiner Patienten«, fügte er leutselig hinzu, auf die freundliche Art, in der er oft mit den Delphinen redete, wenn er als >Heiler< arbeitete.
    »Ich hieß Theresa« , antwortete sie mit leisem Blubbern, da sei beim Herangleiten an ihn die vorhin angenommene Seiten-lage beibehielt.
    »Das ist ein sehr schöner Name. Einer der ganz alten Namen, nicht wahr?« fragte er. »Ich heiße Readis.«
    »Dein Name ist bekannt. Du nennst dich der Delphineur.«
    »Du sprichst wirklich gut, Theresa«, fuhr Readis fort, während er mit den Fingern untersuchte, wie tief der Saugrüssel des Blutfischs saß. Inzwischen gelang es ihm oft, den Parasiten als Ganzes herauszuziehen, ohne erst den Kopf abzuschneiden.
    Wenn er den dünnen Kopf an genau der richtigen Stelle anstach, löste der Saugrüssel sich von allein aus dem Fleisch.
    Er suchte die richtige Stelle an dem vollgesogenen Exemplar und stach die Messerspitze hinein; mit einem geschickten Schlenker holte er dann den Blutfisch heraus und schleuderte ihn gegen die Wand. Dort rutschte er in einer Blutspur zu Boden, wo er nach zwei letzten Zuckungen mit klaffendem Maul verendete.
    »Ich freue mich immer, wenn ich euch von diesen gemeinen Biestern befreien kann.« Abschließend kümmerte er sich um die entstandene Wunde und spritzte Wasser gegen die Flanke des Delphins, um das kleine Loch auszuspülen.
    »Gut, das sollte sich jetzt bald schließen.«
    »Danke, das war gute Arbeit, Delphin-Heiler.«
    »Oh, Heiler ist zu hoch gegriffen, aber kleinere Behandlungen kann ich inzwischen durchführen«, wehrte Readis ab und wusch sein Messer, bevor er es in die Scheide
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher