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Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)

Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)

Titel: Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)
Autoren: Christian Loeffelbein
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den gekachelten Raum hinter der Glasscheibe, in dem die Wahnsinnigen noch immer seine Verwandten piesackten.
    »Und wovon träumst du nachts?«, rief er dann dem Irrenarzt hinterher. Er konnte nicht verhindern, dass seine Stimme schwankte, denn er merkte, dass er sein ganzes Pulver verschossen hatte und seine Familie in größter Gefahr schwebte.
    »Davon, dich so lange zu foltern wie möglich«, erwiderte Dr. Uide kichernd.
    Im selben Moment hörte Percy eine Tür hinter sich aufschwingen. Schlagartig wurde ihm bewusst, woher seine Hoffnung auf Rettung kam: Sam war nicht mit den anderen in dem gekachelten Raum eingesperrt!
    »Flossen hoch, du durchgedrehter Knilch«, bellte der Privatdetektiv. »Oder ich puste dir das Licht aus. Mir hat noch nie so sehr der Finger am Abzug gejuckt wie jetzt. Stell dich gerade hin, mit dem Rücken zur Wand!«
    Percy nahm aus dem Augenwinkel wahr, wie Dr. Uide einen Schritt zurück machte, aber dann ertönte ein Klicken, und die vergitterte Tür links von ihm glitt langsam nach oben.
    Drei riesige Gestalten erschienen dahinter. Sie sahen aus wie römische Gladiatoren und hielten je eine Axt und eine Säge in den Händen.
    »Schnell, Sam!«, schrie Percy. »Drück auf den Knopf, den Dr. Uide gerade betätigt hat!«
    »Verdammt!«, brüllte Sam und sprang zu dem Schreibtisch.
    Wieder ertönte das Klicken und die vergitterte Tür rasselte nach unten.
    Hinter Percy knallte ein Schlag und Dr. Uide lachte meckernd. Etwas fiel zu Boden und wenige Sekunden später schlidderte Sams Pistole in Percys Blickfeld. Dem Irrenarzt musste es gelungen sein, den Detektiv zu entwaffnen.
    »Verdammt!«, brüllte Sam zum zweiten Mal, und dann hörte Percy mehrere Schläge und das Keuchen und Stöhnen der beiden Männer, die beinahe gleichzeitig gegen seinen Stuhl polterten.
    Die Apparatur, die Percys Augen offen hielt, wurde hin und her geschüttelt, und ein heftiger Schmerz schoss durch seinen Körper, als die Klammern von seinen Lidern gezogen wurden. Die kämpfenden Männer hatten ihn mit sich umgerissen. Genau vor seiner Nase schlug Sam hart auf dem Boden auf, aber Percys Fesseln hatten sich durch den Sturz gelockert und er konnte sich wieder etwas bewegen.
    Sam schnappte nach Luft, als Dr. Uide ihm auf die Brust sprang und seine Arme mit den Knien brutal hinunterdrückte. Dann schaute der Irrenarzt kurz zur Seite und grinste Percy boshaft und mit einem dämonischen Funkeln in seinen Knopfaugen an.
    »Guten Appetit«, sagte er und öffnete seinen Mund.
    Ehe Percy oder Sam handeln konnten, hatte der Irrenarzt sich in das Gesicht des Detektivs verbissen. Es gab ein Geräusch, als würde man eine Gummifolie von einer Verpackung reißen – und in der nächsten Sekunde starrten Dr. Uide und Percy fassungslos auf die gerade Nase und die hohen Wangenknochen von Jasper.
    »Wenn Sie mich bitte entschuldigen wollen, Sir«, sagte der Butler mit seiner vornehmen Stimme.
    Er nutzte die Verwirrung seines Widersachers, zog seinen rechten Arm unter dessen Knie hervor und versetzte ihm einen Schlag, der den Irrenarzt bewusstlos zusammenbrechen ließ.
    »Ich glaube, ich bin Ihnen eine Erklärung schuldig, Mylord«, hüstelte Jasper verlegen.
    »Das glaube ich auch«, sagte Percy und fiel in Ohnmacht.

»Vorsicht!«, schrie Claire.
    »Wieso?«, fragte John. »Der ist doch noch gar nicht richtig angezündet. Percys Streichhölzer gehen immer wieder aus.«
    Im selben Augenblick zischte es in seiner linken Hand, und John schaffte es in letzter Sekunde, den Böller von sich zu werfen. Er explodierte mit einem ohrenbetäubenden Knall in der Luft.
    »Meine Güte!«, rief Linda. »Was Dr. Uide nicht geschafft hat, willst du jetzt wohl mit unseren Feuerwerkskörpern nachholen!«
    John betrachtete verdattert seine beiden Hände.
    »Und? Sind noch alle Finger dran?«, fragte Linda ihn.
    John nickte und lächelte etwas gequält. »Beim Nächsten bin ich vorsichtiger«, sagte er und wühlte in der Kiste herum, die auf einer kleinen, eingeschneiten Marmorbank vor der weißen Hecke des Irrgartens stand.
    Der Himmel über dem Schloss war wolkenlos, wie sich das für einen englischen Silvestertag gehörte. Die Sonne war schon fast hinter den Bäumen des Schwarzwalds versunken und in den Schatten der großen Büsche kamen die Farbspiele der Feuerwerkskörper bereits gut zur Geltung.
    »Menschenskinder!« Percy pfiff durch die Zähne. »Seid ihr sicher, dass das
normale
China-Kracher sind? Nicht dass Onkel Adalbert da
doch
noch
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