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Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens

Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens

Titel: Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens
Autoren: Gerth Medien GmbH
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ich das mit deinem Bruder erfahren habe“, sagte Mrs Nelson leise. „So ein schrecklicher Unfall. Nur tröstlich, dass er wenigstens nicht leiden musste.“
    Lisa konnte die Frau nur schockiert anstarren. „W-was?“, stammelte sie. Das war doch nicht möglich! Ihr Bruder? Tot?
    Die Frau merkte, dass Lisa nichts von dem Unfall wusste. Sie erzählte ihr deshalb, wie es dazu gekommen war, dass er sofort ins Krankenhaus gekommen sei und die Ärzte dort ihr Möglichstes getan hätten. Man habe ihn aber nicht retten können.
    Am Nachmittag desselben Tages kehrte Lisa nach Hause zurück.
    Und jetzt saß sie in ihrem Zimmer und dachte über ihren Bruder nach, während sie die Schachtel auf dem Schoß hatte. Traurig nahm sie den Deckel von der Schachtel und warf einen Blick hinein. Es war alles so, wie sie es in Erinnerung hatte, außer einem Gegenstand – Brents Tabelle. Sie war nicht mehr da. An ihrer Stelle lag ganz unten in der Schachtel ein Briefumschlag. Ihre Hände zitterten, als sie den Umschlag aufriss und einen Brief herauszog.
    Auf der ersten Seite stand:
    Liebe Lisa,
    du warst es, die weitergezählt hat, nicht ich. Aber wenn du so stur bist, weiterzuzählen, verwende bitte die neue Tabelle, die ich für dich gemacht habe.
    In Liebe
    Brent
    Lisa schaute sich jetzt die zweite Seite an, auf der eine Tabelle war, die genau so aussah wie die, die sie als Kind gezeichnet hatte, nur dass jetzt die Linien fein säuberlich mit dem Lineal gezogen waren. Und im Unterschied zu der Tabelle, die sie aufbewahrt hatte, gab es nur ein einziges Kreuzchen ganz oben links in dem Kästchen. Mit rotem Filzstift waren über die gesamte Seite die Worte geschrieben:
    Nummer 491. Für immer vergeben
    Joni Eareckson Tada
    Aus: Tell Me The Promises
    Da fragte Petrus: „Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er Unrecht tut? Ist siebenmal denn nicht genug?“
    „Nein“, antwortete Jesus. „Nicht nur siebenmal. Es gibt gar keine Grenze. Du musst bereit sein, ihm immer wieder zu vergeben.“
    Matthäus 18,21–22
    Weggespült
    Es war an einem kalten, grauen Januarmorgen. Ich war an den Strand gegangen, um dort spazieren zu gehen. Ich musste nachdenken und wollte allein sein, wollte wieder Gottes Nähe spüren.
    Während ich so ging, sammelte ich einen Stock auf und schrieb in den Sand. Ich nannte vier Dinge, die mich verletzt und Gott enttäuscht hatten. Und ich schrieb das Wort „Frieden“, den ich mir wünschte, aber nicht hatte. Ich ließ den Stock fallen und ging weiter. Während ich ging, betete ich und weinte mich an Gottes Schulter aus.
    Als ich merkte, dass die Flut kam, ging ich zurück. Ich suchte nach den Worten, die ich geschrieben hatte. Der Stock war zwar noch da, aber das Wasser hatte alle Wörter weggespült außer einem: Frieden.
    Gott hatte meinen Schmerz weggespült und das Versprechen des Friedens war geblieben.
    Janis M. Whipple
    Das Zimmer
    Ich befand mich in einem Zimmer, in dem nichts war außer einem Regal voller Karteischubladen, wie man sie in Bibliotheken findet, mit Kärtchen darin, auf denen Titel, Autor oder Sachgebiet alphabetisch aufgelistet sind. Aber die Kästen hier, die vom Fußboden bis zur Decke reichten und zur rechten und linken Seite kein Ende nahmen, waren in ganz unterschiedliche Rubriken eingeteilt. Als ich mich dem Regal näherte, erregte eine Box mit der Aufschrift: „Mädchen, in die ich verliebt war“ meine Aufmerksamkeit. Ich öffnete den Kasten und begann, ein bisschen herumzublättern. Schnell schlug ich ihn wieder zu. Erschrocken stellte ich fest, dass mir all die Namen bekannt vorkamen.
    Ohne dass es mir jemand sagen musste, wusste ich genau, wo ich war. Dieser düstere Raum mit seinen Akten beinhaltete ein Katalogsystem über mein Leben. Hier war alles dokumentiert, Wichtiges und Unwichtiges, mit allen Details, an die ich mich gar nicht mehr erinnern konnte.
    Verwunderung und Neugier überkamen mich gleichzeitig, als ich mit einem Schaudern anfing, planlos Schubladen zu öffnen und ihren Inhalt zu inspizieren. Einige brachten Freude und schöne Erinnerungen; bei anderen schämte ich mich so sehr, dass ich mich sogar vorsichtig umdrehte, um zu sehen, ob ich beobachtet wurde. Neben einem Kasten mit der Aufschrift „Freunde“ befand sich ein weiterer mit der Aufschrift „Freunde, die ich enttäuscht habe“. Die Aufschriften waren zum Teil ganz normal, zum Teil ziemlich absurd: „Bücher, die ich gelesen habe“, „Lügen, die ich erzählt habe“, „Ermutigung
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