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Per Anhalter durch die Galaxis - 5 - Einmal Rupert und zurück

Per Anhalter durch die Galaxis - 5 - Einmal Rupert und zurück

Titel: Per Anhalter durch die Galaxis - 5 - Einmal Rupert und zurück
Autoren: Douglas Adams
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auch nicht erklären. Also bin ich hergekommen, um nach Ihnen zu sehen.
    Tricia war baff.
    Ein Teil ihres Gehirns arbeitete schon seit einiger Zeit auf Hochtouren. Es war im Begriff, alle möglichen Widerlegungen zu konstruieren, die um die Lächerlichkeit von Zeitungshoroskopen kreisten und um die statistischen Tricks, mit denen man die Leute aufs Kreuz zu legen versuchte. Nur stellte die betreffende Gehirnabteilung die Arbeit allmählich wieder ein, als sie merkte, daß das restliche Gehirn gar nicht zuhörte. Tricia war wirklich völlig baff.
    Eine völlig Fremde hatte ihr gerade etwas mitgeteilt, das sie seit siebzehn Jahren eisern für sich behalten hatte.
    Sie wandte sich Gail zu. "Ich…" Sie verstummte.
    Eine kleine Llberwachüngskamera im Regal hinter der Bar war ihrer Bewegung gefolgt. Das brachte sie restlos aus dem Konzept. Die meisten Menschen hätten die Kamera überhaupt nicht bemerkt. Sie war nicht dort angebracht worden, um bemerkt zu werden. Sie war auch nicht dort angebracht worden, um jemanden auf die Idee zu bringen, heutzutage könne man selbst in einem teuren, eleganten New Yorker Hotel nicht mehr sicher sein, daß nicht einer der Gäste plötzlich eine Waffe zog oder keinen Schlips trug. Aber obwohl sie so sorgfältig hinter den Wodkaflaschen versteckt war, konnte sie den fein geschliffenen Instinkten einer Fernsehmoderatorin nicht entgehen, die ständig ganz genau wußte, wann sich eine Kamera bewegte und sie einfing."Stimmt was nicht?" fragte Gail.
    "Nein, ich… Ich muß schon sagen, daß Sie mich ziemlich überraschen", sagte Tricia. Sie entschied sich, die Überwachungskamera zu ignorieren. Es war lediglich ihre Fantasie, die ihr Streiche spielte, weil sie heute einfach zuviel übers Fernsehen nachgedacht hatte. Es war nicht das erste Mal. So war sie überzeugt gewesen, daß eine Verkehrsüberwachungskamera mitschwenkte, als sie an ihr vorbeiging, und auch bei Bloomingdales hatte sie eine Kamera hartnäckig beim Ausprobieren von Hüten beobachtet. Offenbar verkalkte sie allmählich. Sie hatte sich sogar eingebildet, im Central Park habe ihr ein Vogel konzentriert hinterhergespäht.
    Sie beschloß, sich das alles aus dem Kopf zu schlagen, und nippte an ihrem Wodka. Jemand ging in der Bar herum und fragte die Gäste, ob sie Mr. MacManus seien.
    "Na gut", platzte sie plötzlich heraus, "ich weiß nicht, wie Sie das rausgekriegt haben, aber… "
    "Ich habe nichts >rausgekriegt<, wie Sie sagen. Ich habe Ihnen nur zugehört. "
    "Was ich verloren habe, war, glaube ich, ein ganzes anderes Leben. "
    "Das passiert jedem. Jeden Tag, in jedem einzelnen Augenblick. Jede Entscheidung, die wir treffen, jeder Atemzug öffnet Türen und schlägt andere zu.
    Die meisten nehmen wir gar nicht wahr. Einige schon. Sie scheinen eine wahrgenommen zu haben. "
    "Oh, ja, und ob ich das habe", sagte Tricia. "Na schön. Meine Tür. Eine ganz einfache Geschichte. Vor einigen Jahren habe ich auf einer Party einen Mann kennengelernt. Er sagte, er stamme von einem anderen Planeten, und ob ich ihn begleiten wolle. Klar, hab ich gesagt. Es war eben eine von diesen Parties. Ich sagte ihm, er solle warten, bis ich meine Handtasche geholt hätte, dann würde ich michglücklich schätzen, mit ihm den Planeten zu wechseln. Er sagte, ich brauchte keine Handtasche. Ich hab gesagt, er komme offenbar von einem sehr rückständigen Planeten, wenn er nicht mal wisse, daß Frauen ihre Handtaschen grundsätzlich dabeihaben müßten. Er wurde ein bißchen ungeduldig, aber so leicht wollte ich es ihm nun auch wieder nicht machen, nur weil er angeblich von einem anderen Planeten kam.
    Ich bin also nach oben gegangen. Habe einige Zeit gebraucht, um meine Handtasche zu finden, und dann war auch noch jemand im Badezimmer. Und als ich wieder nach unten kam, war er weg. "
    Tricia ließ eine Pause entstehen. "Und…?" sagte Gail.
    "Die Gartenpforte stand offen. Ich ging nach draußen. Da waren Lichter.
    Irgendwas Schimmerndes. Ich kam gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie das Ding in den Himmel aufstieg, geräuschlos durch die Wolken Schoß und verschwand.
    Das war's. Ende der Geschichte. Ende eines Lebens, Beginn eines anderen. Aber kaum ein Augenblick dieses Lebens vergeht, ohne daß ich über eine andere Tricia nachdenke. Eine Tricia, die nicht wegen ihrer Handtasche umgekehrt ist. Ich habe das Gefühl, sie ist da draußen, und ich stehe ständig in ihrem Schatten."
    Mittlerweile ging ein Hotelangestellter von Tisch zu Tisch und fragte
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