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People Always Leave

People Always Leave

Titel: People Always Leave
Autoren: Alec Cedric Xander
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kurzen Augenblick total sprachlos. „Du kennst doch nicht einmal die Bedeutung des Wortes!“, brüllte sie. Durch ihre Stimmungsschwankungen wechselte sie ständig vom Du zum Sie.
    „In seiner ursprünglichen Bedeutung“, erklärte Dean, „ist es das englische Wort für Hündin.“
    „Was?!“
    „In der englischen Sprache ist Bitch ein beleidigender Ausdruck für eine Frau und bedeutet Miststück, Luder oder Weibsstück.“
    „Das können Sie nicht einfach so zu mir sagen!“
    Er zeigte ihr gekonnt den Mittelfinger und ging weiter.
    „Und was ist mit Nathan?“, rief sie ihm spöttisch nach.
    „Er wird seinen Weg schon gehen. Auch ohne mich“, beendete Dean das Gespräch und verschwand.
    „Ja, das nenne ich wahre Liebe“, hänselte sie. „Sich erst einschleimen, um in die Grotte zu gelangen, und sich dann vom Acker machen. Das ist wohl Standard bei euch Männern!“ Sauer sah sie ihm nach.
    Dean jedoch lief zu seinem Auto, schmiss seine Sachen hinein, stieg ein und knallte die Tür laut zu. Eine Weile starrte er regungslos nach vorne, bis ihm bewusst wurde, dass Nathan recht behielt.
    Menschen gehen immer fort …
    Tränen der Hoffnungslosigkeit kullerten an seinen Wangen herunter. „Es tut mir leid, Nathan“, schluchzte er und startete den Wagen. „Leb wohl, Kleiner.“ Schweren Herzens fuhr er schließlich davon.
     
    ***
     
    Es war gegen Mittag, als Nathans Magen so laut knurrte, dass er davon wach wurde. „Hunger“, jammerte er und stand mit leichten Bauchschmerzen auf. Mit einem Blick zu seiner Uhr rollte er mit den Augen.
    „Klasse!“, fluchte er und sah hinüber zu seinem Tisch, auf dem kein Tablett mit Essen stand. „War ja klar“, brummte er weiter und streckte sich.
    Im Gemeinschaftsraum angekommen, sah er sich kurz um. Dean war nicht anwesend, und auch Alexander schien wie vom Erdboden verschluckt zu sein.
    „Hallo, Nathan!“, begrüßte Schlaus ihn. Nathan erschrak und drehte sich hastig zu ihm um. „Sind wir auch mal wieder hier, ja?“
    Doch auf die Frage ging Nathan gar nicht erst ein. Er fragte sich stattdessen, wieso die Nase seines Lieblingsarztes getaped war.
    „Was ist denn mit Ihnen geschehen?!“
    „Ach das“, antwortete er mit einer Handbewegung auf seine Nase. „Nichts Schlimmes. Bin nur gestürzt.“
    „Aha“, meinte Nathan desinteressiert und blickte sich wieder um.
    „Hältst du nach jemandem Ausschau?“
    Verdutzt sah Nathan ihn an. „Hä, was?“
    „Du suchst doch jemanden“, sagte Schlaus. „Ist es vielleicht Dean?“
    „Nein, Dean interessiert mich nicht die Bohne“, log er.
    Dass es eine Lüge war, wusste der Chefarzt, doch er äußerte sich nicht dazu. „Alexander?“, fragte er dann.
    Wie vom Schlag getroffen glotzte Nathan ihn an. „Was? Nein, ich, ähm … ich suche … nach einer Schwester“, stotterte er und lächelte.
    „Nach einer Schwester?“
    „Ja, nach einer Schwester“, nickte Nathan. „Ich habe nämlich einen tierischen Hunger. Wenn Sie mich also entschuldigen würden.“ Seine Mundwinkel gingen kurz nach oben, bevor er sich an Schlaus vorbeidrängelte.
    Fassungslos schüttelte Schlaus den Kopf. „Ich bete, dass es klappt“, flüsterte er.
     
    ***
     
    Auf das Essen wartend, das ihm eine Schwester versprochen hatte, saß Nathan auf seinem Bett und dachte die ganze Zeit über nur an Dean. Ob die Untersuchung vielleicht etwas ergeben hat?
    Es klopfte an der Tür. „Ja?“
    „Hallo“, sagte die Krankenschwester, die ihm endlich das Essen brachte und auf den Tisch stellte. „Guten Appetit“, wünschte sie ihm und verschwand wieder.
    In Windeseile verspeiste Nathan die warm gekochte Mahlzeit, die wie gewohnt nicht die leckerste war. Ihm wurde abrupt übel. Müde legte er sich auf sein Bett. Sekunden später schlief er ungewollt ein. Dass ihm eine Schwester eine weitere Spritze verabreichte, bekam er überhaupt nicht mit. Erst gegen zweiundzwanzig Uhr kam er wieder zu sich.
    „Was?“, nuschelte er, als er sich in der Dunkelheit seines Zimmers wiederfand. „Schon so spät?“ Er beugte sich zu seiner Uhr.
    „Klasse!“, maulte er und reckte sich in die Höhe. Laut gähnte er, bevor er sich frische Kleidung überzog und sich dann in Gedanken vertieft zu Deans Zimmer begab.
    Ich hoffe echt, dass er etwas herausgefunden hat. Vielleicht hatte er ja sogar recht und die spritzen mir etwas völlig anderes.
    Mit einem verliebten Blick kam Nathan an Deans Tür an. Er ist schon etwas ganz Besonderes, dachte er, als er die Tür
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