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People Always Leave

People Always Leave

Titel: People Always Leave
Autoren: Alec Cedric Xander
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müde.
    Dean nickte. „Glaub´ mir.“
    „Wenn Sie das sagen“, murmelte Nathan. Die Augen konnte er kaum noch offen halten.
    „Wir sehen uns“, lächelte Dean ihn an und begab sich dann zu der Tanzenden. Was er allerdings bei ihr wollte, bekam Nathan nicht mehr mit, denn innerhalb von Sekunden fiel er in einen tiefen Schlaf.
     

3. KAPITEL
     
    N athan hatte absolut keine Lust darauf. Aber er musste ja – wobei müssen in seinem Wortschatz eigentlich gar nicht mehr existierte. Da saß er also nun auf diesem gemütlichen Sessel, in diesem echt großen Zimmer, mit diesen ultrahohen Decken. Und vor ihm ein Schreibtisch, auf dem sich die Papiere stapelten. Wen wundert´s? Immerhin gibt es ja auch genügend Verrückte in diesem Schuppen hier … Wie der mich ansieht. Teufel, wie ich das hasse. Warum schaut dieser bekloppte Arzt mich so an?
    Doktor Schlaus sagte nichts, Nathan sagte nichts. So langsam nervt es!
    „Wollen Sie mich jetzt die ganze Zeit anstarren?“, wollte Nathan nach einer halben Ewigkeit wissen. Keine Antwort, nichts. Stattdessen sah der Doktor ihn weiterhin an, schnippte mit dem Kugelschreiber zwischen seinen dicken Wurstfingern hin und her und lehnte sich gemütlich in seinem Stuhl zurück. Nathans gespieltes Lächeln nervte ihn selbst, und gerade als er etwas sagen wollte, fuhr Schlaus ihm einfach ins Wort.
    „Nathan.“
    Gespannt sah Nathan ihn an. Lasst mich doch endlich tot umfallen. „Ja?“
    „Wie fühlst du dich?“
    Als ob es ihn wirklich interessieren würde. „Danke, selbst?“, gab er schnippisch zurück.
    „Mit diesem Verhalten kommen wir nicht weiter“, sprach Doktor Schlaus tatsächlich.
    „Mit diesem Verhalten?“, wiederholte Nathan erbost. „Wir würden vielleicht weiterkommen, wenn Sie endlich mal etwas sagen würden.“
    Der Doc räusperte sich, sagte aber wieder nichts.
    „Ähm, hallo? Doktor Schlaus?“ Nun runzelt er auch noch wortlos seine Stirn. Genug des Guten. Nathan stand auf. „Wissen Sie, ich würde ja gerne weiterhin hier meine Zeit vergeuden, aber ich habe Besseres zu tun.“ Er wollte gerade das Weite suchen, als Doktor Schlaus plötzlich meinte: „Und das wäre?“
    „Hä?“, stutzte er und sah ihn mit gerunzelter Stirn an.
    „Du sagtest, dass du etwas Besseres zu tun haben würdest, als deine Zeit hier zu vergeuden.“
    „Genau.“
    „Und das wäre?“
    „Ich, ähm …“, zögerte Nathan und versuchte schnell eine Ausrede zu finden, doch ihm fiel nichts ein. „Ich …“
    „Setz dich, Nathan!“, forderte Schlaus.
    Brummend setzte er sich wieder hin und schlug die Beine übereinander. Sofort fing sein rechter Fuß an, sich auf und ab zu bewegen.
    „Nathan“, begann der Arzt und blickte etwas ernster in eine Mappe.
    Irgendetwas scheint dort über mich zu stehen, doch was es ist, weiß ich nicht – und es nervt mich, dass ich es nicht weiß. Zu gern wüsste ich es.
    „Was haben Sie da?“, fragte er neugierig.
    „Deine Unterlagen.“
    „Darf ich mal sehen?“
    „Nein.“
    „Oh“, murmelte Nathan, „wieso denn nicht?“
    Schlaus schloss die Mappe und sah Nathan wieder mit diesem seltsamen Blick an. „Ich habe mir deine Krankenakte angesehen und sie studiert.“
    Oh ho, dachte er. Er hatte sie studiert. Gleichgültig zuckte Nathan mit den Schultern.
    „Bis zu deinem achtzehnten Lebensjahr warst du so gut wie nie beim Arzt. Ab und zu mal, als du vierzehn warst – wegen Kopfschmerzen, aber erst mit achtzehn schien es bei dir loszugehen.“
    „Was ging bei mir los?“
    „Deine Probleme.“
    „Sie sind ja einer von der ganz schlauen Sorte“, bockte Nathan und blickte nach rechts zum Fenster. Wie gern würde ich doch jetzt woanders sein. Am Strand oder einfach nur tot.
    Der Chefarzt öffnete die Mappe wieder und holte einen Entlassungsbericht hervor. „Herr Schuster stellte sich bei uns stationär vor, nachdem er seit drei Wochen über Herzrasen klagte“, begann Schlaus vorzulesen. „Begleitend mit subjektiver Luftnot und Übelkeit. In der Praxis von Doktor Braun war er präkollaptisch. Bei einer 24-Stunden-Blutdruckmessung fielen auffällig schwankende Blutdruckwerte zwischen 250/60 und 70/40 auf.“
    „Hören Sie“, unterbrach Nathan genervt. „Ich habe das schon zigmal gehört und selbst gelesen. Sie brauchen mir das nun echt nicht mehr unter die Nase zu reiben.“
    „Hör mir einfach nur zu, Nathan – einfach nur zuhören“, sagte Schlaus und sah ihn an, als ob er ihm noch etwas Wichtiges mitzuteilen hätte.
    „Wenn´s
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