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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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– ich verspreche es dir.«
    Die Frau lächelte, nippte an ihrem Wein. Ein Augenblick der Stille senkte sich über sie beide.
    »Wie gefällt dir der neue Wein?«, fragte sie nach einer Weile.
    »Ich habe die Flasche extra zu diesem Anlass geöffnet.«
    »So köstlich wie die letzte. Sie ist aus deinen Trauben, nehme ich an?«
    »Ja. Ich habe sie selbst verlesen und mit meinen eigenen Füßen gestampft.«
    »Ich weiß nicht, ob ich geehrt oder schockiert sein soll.« Er nahm eine kleine Salami in die Hand, untersuchte sie, viertelte sie mit einem Schälmesser. »Hast du die Wildschweine hierfür auch geschossen?«
    Viola lächelte. »Nein. Irgendwo musste ich eine Grenze ziehen.« Sie sah ihn an, auf einmal wirkte ihr Blick besorgt. »Du bemühst dich sehr tapfer, amüsant zu sein, Aloysius.«
    »Kommst es dir so vor – als ob ich mich bemühte? Verzeih mir.«
    »Du bist mit deinen Gedanken woanders. Und du siehst nicht besonders gut aus. Dir geht’s nicht gut, nicht wahr?«
    Er zögerte einen Augenblick. Dann, sehr langsam, schüttelte er den Kopf.
    »Ich wünschte, ich könnte dir helfen.«
    »Deine Gesellschaft ist Labsal genug, Viola.«
    Sie lächelte wieder, während ihr Blick zu der jungen Frau zurückkehrte. »Es ist schon merkwürdig, dass Mord – und das war es doch, nicht wahr? – ein so kathartisches Erlebnis für sie sein konnte.«
    »Ja. Trotzdem fürchte ich, dass sie ein beschädigter Mensch bleibt.« Er zögerte. »Ich erkenne nun, dass es ein Fehler war, siein dem Haus in New York einzusperren. Sie hätte hinausgehen und die Welt kennenlernen müssen. Diogenes hat das ausgenutzt. Auch in dieser Hinsicht habe ich einen Fehler begangen – indem ich zuließ, dass sie ihm gegenüber anfällig wurde. Diese Schuld und diese Scham werde ich immer mit mir tragen.«
    »Hast du mit ihr darüber gesprochen? Über deine Gefühle, meine ich. Es könnte euch beiden guttun.«
    »Ich habe es versucht. Sogar mehr als einmal. Aber sie widersetzt sich heftig jedem Versuch, über dieses Thema zu sprechen.«
    »Vielleicht ändert sich das im Laufe der Zeit.« Viola schüttelte ihre Haare. »Wohin planst du als Nächstes zu gehen?«
    »Wir haben bereits Frankreich, Spanien und Italien bereist – sie interessiert sich offenbar für die Stätten des antiken Rom.
    Ich habe alles getan, was ich konnte, damit sie nicht mehr daran denkt, was geschehen ist. Trotzdem ist sie mit ihren Gedanken ständig woanders und distanziert – wie du ja selbst siehst.«
    »Ich glaube, Constance braucht Führung.«
    »Was für eine Art Führung?«
    »Das weißt du genau. Die Art Führung und Unterstützung, die ein Vater seiner Tochter schenken würde.«
    Pendergast rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl herum.
    »Ich habe nie eine Tochter gehabt.«
    »Jetzt hast du eine. Und weißt du was? Ich glaube, diese ganze Bildungsreise, zu der du sie mitgenommen hast, funktioniert nicht.«
    »Der Gedanke ist mir auch schon gekommen.«
    »Die Wunden müssen verheilen – bei euch
beiden.
Ihr müsst das gemeinsam überwinden.«
    Pendergast schwieg einen Augenblick. »Ich habe daran gedacht, mich eine Zeitlang aus der Welt zurückzuziehen.«
    »Ach ja?«
    »Es gibt da ein Kloster, in dem ich einmal eine gewisse Zeitverbracht habe. Ein sehr abgeschiedenes, in Westtibet. Ich dachte mir, wir könnten dorthin gehen.«
    »Wie lange wärst du fort?«
    »So lange, wie es nötig ist.« Er trank einen Schluck Wein.
    »Einige Monate, würde ich meinen.«
    »Das könnte höchst wohltuend sein. Und es bringt mich auf etwas anderes. Was kommt als Nächstes … für uns?«
    Er stellte sein Glas ab, langsam. »Alles.«
    Es entstand ein kurzes Schweigen. »Wie meinst du das?« Ihre Stimme war leise.
    »Dass uns alle Türen offen stehen«, sagte Pendergast langsam.
    »Wenn ich Constance sicher untergebracht habe, dann sind wir an der Reihe.«
    Sie streckte die Hand aus und berührte seine. »Ich kann dir mit Constance helfen. Bring sie diesen Winter nach Ägypten.
    Ich werde die Arbeit im Tal der Könige wiederaufnehmen. Sie könnte mir assistieren. Das Leben einer Archäologin ist allerdings nicht leicht und voller Abenteuer.«
    »Ist es dir ernst damit?«
    »Natürlich.«
    Pendergast lächelte. »Ausgezeichnet. Ich glaube, das würde ihr gefallen.«
    »Und dir?«
    »Ich nehme an … mir auch.«
    Constance kam näher, und sie verstummten.
    »Was halten Sie von Capraia?«, rief Viola der jungen Frau zu, die soeben die Terrasse betrat.
    »Die Insel ist sehr
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