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Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Geschicklichkeit des Opfers, verhalfen ihm zu einem unheimlich ausgeprägten Geruchssinn und enorm scharfem Gehör und ließen gleichzeitig seine Sehfähigkeit und Stimme verkümmern. Obwohl das Opfer immense Körperkraft und Masse entwickelte, blieb sein hochentwickeltes menschliches Gehirn größtenteils intakt. Kurz gesagt, die Droge – oder besser das
Virus
 – verwandelte das Opfer in eine fürchterliche Mordmaschine. Eigentlich war ja das Wort
Opfer
nicht die richtige Bezeichnung für jemanden, der mit diesem Virus infiziert wurde.
Symbiont
wäre ein viel besseres Wort dafür. Schließlich war es ja ein Privileg, dieses Virus verabreicht zu bekommen. Das Virus war ein Geschenk. Ein Geschenk von George Kawakita.
    Es war schön. Es war geradezu erhaben.
    Mit dem Virus eröffneten sich unendliche Möglichkeiten zur Genmanipulation. Kawakita hatte schon viele Ideen, was man damit alles anfangen konnte. So könnte das Reovirus zum Beispiel auch andere Gene in die Zellen seiner Wirtsorganismen befördern. Menschliche ebenso wie die von Tieren. Und er, Kawakita, konnte bestimmen, welche Gene das Reovirus übertragen durfte. Er konnte festlegen, zu was der Wirtsorganismus mutieren sollte. Er war nicht wie die primitiven, abergläubischen Kothoga, denn er konnte das Virus kontrollieren, weil er Wissenschaftler war.
    Ein interessanter Nebenaspekt der Pflanze war ihre narkotisierende Wirkung, ein wunderbarer, »sauberer« Kick, ohne den unangenehmen Kater, den viele andere Drogen nach sich zogen. Vielleicht hatte die Pflanze auf diese Weise dafür gesorgt, daß sie gegessen und damit weiterverbreitet wurde. Für Kawakita allerdings bedeutete dieser Nebeneffekt eine Einnahmequelle, mit der er seine Forschungen finanzieren konnte. Ursprünglich hatte er die Pflanze nicht als Droge verkaufen wollen, aber seine finanzielle Lage hatte es schließlich doch unvermeidbar gemacht. Bei dem Gedanken daran, wie reibungslos das von Anfang an geklappt hatte, mußte er unwillkürlich lächeln. Die handverlesene Gruppe von begeisterten Konsumenten hatte auch schon einen Namen für die neue Droge erfunden:
Glaze
. Die Abnehmer waren ganz wild darauf, und Kawakita konnte soviel davon verkaufen, wie er nur produzieren konnte. Schade, daß er nicht mehr von dem Zeug hatte.
    Mittlerweile war die Nacht hereingebrochen, und Kawakita nahm seine dunkle Brille ab und sog genüßlich die würzige Luft des Lagerhauses ein. Er roch den zarten Duft der Fasern, des Wassers und des Staubes, vermischt mit Spuren von Schimmel und Schwefeldioxid und einer Fülle von anderen Gerüchen. Kawakitas chronische Allergien waren alle verschwunden.
Das macht wohl die saubere Luft hier auf Long Island
, dachte er mit einem Grinsen. Er zog seine engen Schuhe aus und bewegte genüßlich die Zehen.
    Er hatte den wichtigsten Fortschritt in der Genetik seit Entdeckung der DNS gemacht. Der Nobelpreis wäre ihm dafür sicher, dachte er mit einem ironischen Lächeln.
    Wenn er diesen Weg gewählt hätte.
    Aber wer brauchte schon einen Nobelpreis, wenn einem die ganze Welt wie ein reifer Apfel in den Schoß fiel?
    Da klopfte es wieder an der Tür.

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Über Douglas Preston / Lincoln Child
    Douglas Preston wurde 1956 in Cambridge, Massachusetts geboren. Er studierte in Kalifornien zunächst Mathematik, Biologie, Chemie, Physik, Geologie, Anthropologie und Astrologie und später Englische Literatur. Nach dem Examen startete er seine Karriere beim »American Museum of Natural History« in New York. Eines Nachts, als Preston seinen Freund Lincoln Child auf eine mitternächtliche Führung durchs Museum einlud, entstand dort die Idee zu ihrem ersten gemeinsamen Thriller, »Relic«, dem viele weitere internationale Bestseller folgten. Douglas Preston schreibt auch Solo-Bücher (»Der Codex«, »Der Canyon«) und verfasst regelmäßig Artikel für diverse Magazine. Er lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern an der US-Ostküste.
     
    Lincoln Child wurde 1957 in Westport, Connecticut geboren. Nach seinem Studium der Englischen Literatur arbeitete er zunächst als Verlagslektor und später für einige Zeit als Programmierer und System-Analytiker. Während der Recherchen zu einem Buch über das American Museum of Natural History in New York lernte er Douglas Preston kennen und entschloss sich nach dem Erscheinen des gemeinsam verfassten Thrillers »Relic«, Vollzeit-Schriftsteller zu werden. Obwohl die beiden Erfolgsautoren 500 Meilen voneinander entfernt leben, schreiben
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