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Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern
Autoren: C.J. Cherryh
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Sie sich einfach so, wie ich es Ihnen empfehle, Kauffahrer. Kennzeichnen Sie Ihre Schiffe als der Allianz zugehörig. Damit sind Sie tabu. Abgesehen davon, habe ich für den Moment eine volle Ladung Vorräte.«
    »Fliegen Sie nicht so weit weg«, wünschte sich Damon von ihr. »Offen gesagt, vertraue ich nicht darauf, dass die Union nicht noch irgend etwas versucht. Ich würde lieber wissen, dass Sie in der Nähe sind.«
    Sie lachte humorlos. »Lassen Sie darüber abstimmen! Ich gehe nicht ohne eine Wache durch Pells Korridore.«
    »Trotzdem«, sagte er. »Wir wollen Sie in der Nähe haben.«
    »Fragen Sie mich nicht nach meinem Kurs«, sagte sie. »Das ist allein meine Sache. Ich habe so meine Stellen. Ich habe lange genug stillgesessen.«
    »Wir werden es mit einem Flug nach Viking versuchen«, sagte Neihart, »und einmal schauen, was für einen Empfang wir bekommen... in etwa einem Monat.«
    »Könnte interessant sein«, gab Mallory zu. »Glück für uns alle!« sagte Damon.
     
    6.2. Pell: Dock Blau; 30.1.53; 01:30 Uhr HT; 13:30 Uhr WT
    Die Zeit war schon weit in den Wechseltag vorangeschritten und die Docks dieser nichtkommerziellen Zone nahezu verlassen. Josh ging schnell, bewegte sich mit der Nervosität, die er stets empfand, wenn er auf Pell ohne jemandes schützende Begleitung war, hatte das Gefühl, dass die wenigen umherstreifenden Leute auf dem Dock ihn kannten, fühlte sich verwundbar. Hisa sahen ihn und starrten ihn aus feierlichen Augen an. Die Pell-Docksmannschaft an Liegeplatz Vier erkannte ihn sicherlich, und auch die dort Wache haltenden Soldaten taten es. Gewehre wurden auf ihn gerichtet.
    »Ich muss mit Mallory reden«, sagte er. Der Offizier war ein Mann, den er kannte: Di Janz.
    Janz gab einen Befehl, und einer der Soldaten hängte sich das Gewehr am Trageriemen über und winkte ihn die Zugangsrampe hinauf, folgte ihm durch die Röhre in die Schleuse hinein und vorbei an dem schnellen Hin und Her von Soldaten, die in diesem geräuschvollen Korridor und Ausrüstungsraum hierhin und dorthin gingen. Sie nahmen den Aufzug nach oben in den Zentralkorridor des Hauptdecks, wo Besatzungsmitglieder mit den Aufgaben der letzten Minuten umherhasteten. Vertraute Geräusche. Vertraute Gerüche. Alles da.
    Sie war auf der Brücke. Er wollte hineingehen, und der Wachtposten innen hielt ihn auf, aber Mallory blickte von ihrem Platz nahe der Kommandostation auf ihn, und neugierig gab sie beiden Soldaten einen Wink, ihm Eintritt zu gewähren.
    »Hat Damon Sie geschickt?« fragte sie, als er vor ihr stand.
    Er schüttelte den Kopf.
    Sie runzelte die Stirn und legte die Hand bewusst oder unbewusst auf die Pistole an ihrer Seite. »Was führt Sie dann hierher?«
    »Ich dachte, Sie bräuchten vielleicht einen Comp-Tech. Jemanden, der die Union kennt - inwendig und auswendig.«
    Sie lachte lauthals. »Oder einen Schuss, wenn ich gerade nicht hinschaue?«
    »Ich bin nicht mit der Union weggegangen«, sagte er. »Sie hätten neue Bänder angefertigt - mir eine neue Vergangenheit gegeben. Mich wieder ausgeschickt - vielleicht zur Sol-Station.
    Ich weiß es nicht. Aber auf Pell bleiben - in dieser Zeit -, das kann ich nicht. Die Stationsbewohner - kennen mich. Und ich kann nicht auf einer Station leben. Das behagt mir nicht.«
    »Nichts, was eine weitere Gehirnwäsche nicht heilen könnte.«
    »Ich
will
meine Erinnerungen behalten. Ich habe etwas für mich gefunden. Das einzig wirkliche. Alles, was für mich einen Wert hat.«
    »Also verschwinden Sie und lassen es zurück?«
    »Für eine Weile«, sagte er.
    »Haben Sie mit Damon darüber gesprochen?«
    »Ja, bevor ich heruntergekommen bin. Er weiß Bescheid.
    Elene auch.«
    Sie lehnte sich zurück an das Pult und ließ den Blick nachdenklich über ihn wandern, hielt die Arme verschränkt. »Warum die
Norway?«
    Er zuckte die Achseln. »Keine Stationsaufenthalte, nicht wahr? Außer hier.«
    »Nein.« Sie lächelte dünn. »Nur hier. Manchmal.«
    »Schiff es gehen«, murmelte Lily, die auf die Bildschirme starrte, und glättete das Haar der Träumerin. Das Schiff zog sich vom Ganzoben zurück, rollte mit einer Bewegung, sehr unähnlich denen der meisten Schiffe, die hier kamen und gingen, und schoss davon.
    »Norway«,
gab die Träumerin ihm einen Namen.
    »Eines Tages«, sagte die Geschichtenerzählerin, die voller Geschichten aus der großen Halle zurückgekehrt war, »eines Tages wir gehen. Konstantins geben uns Schiffe. Wir gehen, tragen Sonne in uns Augen, nicht
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