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Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern
Autoren: C.J. Cherryh
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werden professionelle Hilfe erhalten, wenn sie es wollen.«
    »Wiederhole«, meldete sich Elenes, durch die Entfernung verzögerte, Stimme wieder im Kom. »Wir fliegen an und werden anlegen. Wir haben Ihre Sendungen überwacht. Die Kauffahrer-Allianz erhebt Anspruch auf Pell, und wir bleiben dabei, dass es neutrales Territorium ist. Wir setzen voraus, dass Sie diesen Anspruch respektieren. Wir schlagen sofortige Verhandlungen vor - oder jeder Kauffahrer in dieser Flotte mag sich sehr wohl vollständig aus dem Unionsterritorium zurückziehen und die Erde anfliegen. Wir glauben nicht, dass das im Interesse irgendeiner beteiligten Partei liegt.«
    Eine geraume Weile war es still. Azov betrachtete die Bildschirme, wo sich Blips wie eine Seuche ausbreiteten. Der Kauffahrer
Hammer
war nicht mehr auszumachen, das Signal durch die sich rot färbenden Punkte überdeckt.
    »Wir haben eine Grundlage für Gespräche«, sagte Azov. Damon holte lange und tief Luft und ließ sie wieder fahren.
     
    5.2. Pell; Dock Rot; 9.1.53; 05:30 Uhr HT; 17:30 Uhr WT
    Sie betrat das Dock, begleitet von einer Eskorte bewaffneter Kauffahrer. Sie war schwanger und ging langsam, und die sie umgebenden Kauffahrer gingen kein Risiko ein, wenn sie sie schon den Gefahren des weiten Docks aussetzten. Damon stand bei Josh auf der Unionsseite, solange er es ertragen konnte, setzte sich schließlich selbst aufs Spiel und trat vor, fühlte sich unsicher, ob überhaupt auch nur eine von beiden Seiten ihn zu ihr vorlassen würde. Gewehre in Kauffahrerhänden wurden auf ihn gerichtet, ein nervöser Ring der Bedrohung; und er blieb stehen, allein auf weiter Flur.
    Aber sie erblickte ihn, und ihr Gesicht leuchtete auf, und Kauffahrer wechselten ihre Position, wurden nach links und rechts auf die Seite befohlen, bis ihre Reihen ihn aufnahmen und er sie erreichen konnte.
    Eine Kauffahrerin und wieder bei ihrem eigenen Volk, und lange war sie dem soliden Boden Pells ferngeblieben. Im Hintergrund seiner Gedanken hatte er Zweifel gehegt, eine innere Vorbereitung auf Veränderungen - die jetzt bei einem Blick in ihr Gesicht verschwanden. Er küsste sie und drückte sie so fest an sich, wie sie es mit ihm tat, hatte Angst, ihr wehzutun, die ihn so fest umklammert hielt. Er stand dort in einem glitzernden Nebel, umgeben von der ganzen Horde bewaffneter Kauffahrer, saugte den Duft und die Wirklichkeit von Elene mit dem Atem in sich ein, küsste sie wieder und wusste, dass sie keine Zeit hatten, miteinander zu reden, Fragen zu stellen, irgend etwas zu machen.
    »War eine ganz schöne Rundreise bis wieder nach Hause«, murmelte sie.
    Er lachte wie verrückt, wenn auch leise, sah sich um und wieder zurück zu den Unionssoldaten, wurde wieder ernst. »Du weißt, was hier geschehen ist?«
    »Manches. Möglicherweise das meiste. Wir haben... recht lange da draußen gelegen und auf einen Zeitpunkt gewartet, der keine Wahl mehr ließ.« Sie zitterte und legte den Arm fester um ihn. »Ich glaubte schon, wir hätten es verloren. Dann ist Mazian tatsächlich abgezogen, und wir haben uns zu diesem Zeitpunkt in Bewegung gesetzt. Die Union hat Probleme, Damon. Sie ist gezwungen, weiter bis nach Sol vorzudringen, und sie brauchen dazu alle ihre Schiffe intakt.«
    »Darauf kannst du wetten«, sagte er. »Aber verlass dieses Dock nicht. Was auch gesagt werden muss, was du auch mit ihnen besprichst, besteh darauf, es hier zu tun, hier auf dem Dock! Lass dich nicht in eine Räumlichkeit locken, wo Azov Truppen zwischen dich und deine Schiffe bringen kann. Vertraue ihm nicht!«
    Sie nickte. »Verstanden. Wir sind nur die Spitze von allem, Damon; ich spreche von den Interessen der Kauffahrer. So, wie die Dinge laufen, wollen sie einen neutralen Hafen, und das ist Pell; ich glaube nicht, dass Pell Einwände hat.«
    »Nein«, sagte er, »Pell hat keine. Pell hat sein Haus in Ordnung zu bringen.« Zum ersten Mal in Minuten machte er einen vollständigen Atemzug und folgte ihrem Blick über das Dock hinweg zu Azov und zu Josh, der bei den Unionstruppen stand, die beide auf ihr Näherkommen warteten. »Nimm ein Dutzend Leute mit! Die anderen sollten diesen Eingang bewachen! Wir wollen einmal schauen, was Azovs Vorstellung von Vernunft so alles umfasst.«
    »Die Rückgabe...«, sagte Elene mit fester und leiser Stimme1 einen Arm auf den Tisch gestützt, »des Schiffes
Hammer
an die Olvig-Familie; der
Schwanenauge
an ihre rechtmäßigen Eigner; sowie jedes anderen Kauffahrerschiffes, das zur
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