Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pelbar 6 Das Lied der Axt

Pelbar 6 Das Lied der Axt

Titel: Pelbar 6 Das Lied der Axt
Autoren: Paul Williams
Vom Netzwerk:
ringsherum hervor.
    »Es gibt nichts zu sagen. Wir sind gekommen, um das Land zu sehen.«
    »Niemand kommt nur, um dieses vom Frost zer-fressene Land zu sehen. Kommt einfach so. Die Wahrheit jetzt.« Er bewegte das Messer. Tristal zuckte zusammen.
    »Das ist die Wahrheit. Letzten Winter kam eine Läuferbande den Heart herunter. Ein Mann namens Disdan. Sie waren schon vor dem Kampf in Nordwall hier oben gewesen. Sie trugen nicht einmal Stoff ...«
    »Das wirst du bald auch nicht mehr.« Zwei in der Nähe stehende Männer lachten.
    »Sie hatten nichts vom Frieden mit den Pelbar ge-hört. Wir schlugen gerade Holz für die Pelbar. Sie sprachen lange mit uns. Wir dachten, wir gehen hin und sehen uns das Land an.«
    »Was habt ihr getan? Einer von uns?«
    Tristal wand sich. »Wir haben nichts getan. Mein Onkel wollte kein Farmer werden. Er konnte sich nicht vorstellen, dort zu leben. Ich habe keine Familie.
    Da ging ich mit ihm. Das ist alles.«
    Der Axtschwinger drehte das Messer. Tristal kniff die Augen zu. Dann sagte er ächzend: »Es hat keinen Sinn, mit dir zu reden. Du glaubst ohnehin nichts.«
    »Wo ist dieser Onkel?«
    »Wer weiß? Er ist ein Feigling. Wahrscheinlich ist er weggelaufen und hat mich im Stich gelassen.«
    »Ein Feigling?« Der Axtschwinger lachte. »Und du willst wohl auch noch behaupten, daß das die Wahrheit ist? Laufen mag er vielleicht, aber ich habe genug gesehen, um zu wissen, daß er kein Feigling ist. Nur schade, daß er dir nicht helfen kann. Aber du gibst einen recht guten Köder ab, um ihn anzulocken.«
    Der Axtschwinger stand auf. »Jetzt ist fast Sonnenuntergang. Holt eine schöne, lange Stange, damit wir diesen Säugling daran festbinden können. Und Feuerholz. Stellt eine Wache auf. Sein Onkel beobachtet uns vielleicht, aber tun kann er nichts. Er wird es jedoch versuchen. Er wird es versuchen!«
    Die Männer des Axtschwingers waren müde und schweigsam, aber sie rollten sich auf die Beine und taten, was er verlangte. Tristal fragte sich, wo Tor wohl war. Er hatte nichts von ihm bemerkt. Sicher würde er etwas tun. Aber was konnte er gegen sechzehn wachsame Männer schon ausrichten? Als es dunkel wurde, fühlte sich Tristal ein wenig erleichtert. Das würde die Chancen verändern. Aber die Zeit verging, und er war nicht mehr so sicher. Der Axtschwinger baute sein Lager und die Verteidigungs-anlagen auf. Die Männer aßen, ohne viel auf Tristal zu achten, außer daß sie gelegentlich zu ihm hinsahen und lachten, während sie leise miteinander sprachen.
    Er war an die Stange gebunden, die man für ihn gebracht hatte. Sein Kurzschwert lag mit sich rötender Spitze und löwenzahngelbem Rand im Feuer.
    Tristal zerrte an seinen Fesseln. Sie saßen so fest, daß seine Hände geschwollen und schwer zu bewegen waren. Er war verzweifelt. Wenn Tor so gut im Vorausahnen war, warum hatte er das nicht gesehen?
    Er hatte sie doch tatsächlich geradewegs zu dieser bösartigen Läuferbande geführt und Tristal dann im Stich gelassen. All das Gerede über den Gesang der Dinge, den er hören könne ... was hatte es genützt? In diesem ganzen, leeren Land mußten sie in die einzige Bande von Verrückten hineinstolpern. Tristal verspürte eine hilflose Wut. Er fragte sich, wie wohl sein Onkel empfunden hätte. Tor würde wahrscheinlich versuchen zu beten, besonders seit er bei den Pelbar gewesen war. Aber wie konnte ein Mensch zu so einer Zeit beten?
    Er konnte Tor beinahe sagen hören: »Wann wäre eine bessere Zeit dafür?« Er war zu verzweifelt und zu wütend, um zu beten. Aber er konnte Tors Stimme hören: »Dann ist es Zeit, nicht mehr verzweifelt und wütend zu sein. Wenigstens darüber kannst du bestimmen – wenn auch sonst nicht über viel.« Und was war mit Raran? Auch sie war nicht bei Tristal geblieben. Sie mußte fortgelaufen sein, um Tor zu holen.
    Viel hatte das genützt! Tristal atmete tief ein und seufzte. Er wußte, daß er versuchen sollte zu beten.
    Er hatte darüber nicht soviel nachgedacht wie Tor. Er hatte sich meistens gegen Tors Bemühungen gesträubt, etwas Derartiges zu praktizieren. Nun wollte er es versuchen.
    Er wurde unterbrochen, als der Axtschwinger seinen vier Wachtposten, die ein Stück weit vom Lager entfernt in einem Quadrat aufgestellt waren, etwas zurief. Alle waren ohne Deckung. Sie antworteten al-le. Dann trat der Axtschwinger heran und stellte sich vor Tristal. Er lächelte. »Das wird ein Vergnügen, Junge, nach dem Schmerz, den du uns zugefügt hast.
    Und den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher