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Pearls of Passion: Eine französische Affäre (German Edition)

Pearls of Passion: Eine französische Affäre (German Edition)

Titel: Pearls of Passion: Eine französische Affäre (German Edition)
Autoren: Adelaide Cole
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der Kinder empfand sie als bedrückend. Nichts war zu hören. Sie öffnete das Fenster, um wenigstens die Geräusche der Stadt hereinzulassen. In den anderen Wohnungen brannte Licht, und über ihr breitete sich der Nachthimmel aus.
    In ihrem Kopf wirbelte es bunt durcheinander: Wein, Oscar, Dessert, seine Umarmung … Noch immer war sie verwundert darüber, dass er … nun … nicht mitgekommen war. Nicht, dass sie es von vornherein erwartet hätte, aber nach diesem Kuss …
    Als sie den Blick von der Stadt abwandte und in das leere Wohnzimmer schaute, sah sie den Anrufbeantworter blinken. Sie seufzte. Sie wusste, dass es Philippe war, aber jetzt seine Stimme zu hören würde diesen magischen Moment zerstören.
    Valérie stand auf, ging ins Bad und dann direkt ins Bett.
    Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie diesen elektrisierenden Rausch der Erwartung das letzte Mal gespürt hatte.

STADTBESICHTIGUNG
    A ls sie am nächsten Morgen erwachte, war der Himmel grau und regnerisch. Valérie stand auf und rief sich unter der Dusche den gestrigen Nachmittag und Abend mit Oscar ins Gedächtnis. Sie seufzte tief, froh darüber, dass niemand sie hören konnte.
    Nachdem sie sich angezogen hatte, rief sie Philippe auf seinem Handy an.
    “Philippe! Wie war eure Reise? Wie geht es den Kindern?”
    “Ah, Valérie, wir haben dich gestern angerufen, aber du warst nicht zu Hause. Wo hast du denn gesteckt? Ist alles okay? Hast du meine Nachricht abgehört?”
    “Oh, ich war shoppen, danach im Kino und hinterher eine Kleinigkeit essen. Als ich nach Hause kam, wollte ich nicht zurückrufen, um niemanden zu wecken.”
    Ihr Schuldbewusstsein hielt sie davon ab, Philippe zu erzählen, dass Oscar in Paris war. Selbst seinen Namen zu erwähnen war zu viel. Sie wusste, dass sie bereits gestern eine unsichtbare Linie überschritten hatten, egal, was heute geschehen würde.
    “Ich verstehe. Uns geht es prima, und die Kinder fühlen sich sehr wohl. Sie haben am Strand und im Wasser herumgetobt und dann geschlafen wie die Steine.”
    Sie redeten noch kurz über seine Reise und beendeten dann das Gespräch.
    “Ich liebe dich, Valérie”, sagte Philippe zum Abschied.
    “Ich liebe dich auch. Küss die Kinder bitte von mir”, antwortete sie und legte auf.
    In diesem Moment klingelte es an der Tür. Das war sicher Therèse. Wie jeden Morgen würde sie Valérie bitten, einen Moment auf ihr Baby aufzupassen, während sie schnell in die Bäckerei ging, um ihr Morgenbaguette zu kaufen.
    “Ja, Therèse, ich komme!”, rief sie, während sie zur Tür lief und sie aufriss.
    “Stör ich …?”
    “Oscar!”
    Oscar betrat die Wohnung und schloss hinter sich die Tür. “Du bist ja so überrascht. Soll ich lieber wieder gehen?” Er hob eine Tüte hoch. “Ihr habt eine wunderbare Bäckerei gleich um die Ecke! Bei den Brioches und den Croissants konnte ich einfach nicht widerstehen, so lecker sahen die aus. Hast du etwas vor? Dann verschwinde ich wieder. Aber wenn du Zeit hast – wie wäre es dann mit einem
petit dejeuner
?”
    “Nein, nein, ich habe nichts vor! Absolut nichts! Komm rein, komm rein, ich mache uns einen Kaffee zu den Croissants.”
    Gott sei Dank war sie schon angezogen, aber sie fragte sich, wie sie auf ihn wirkte, ungekämmt und ungeschminkt, wie sie war. Rasch fuhr sie sich mit den Fingern durch die vom Schlaf zerzausten Locken und hoffte, dass ihre Frisur ein bisschen gebändigter wirkte. “Ich dachte, dass du anrufst, aber dass du gleich auf der Matte stehst? Ganz schön frech”, neckte sie ihn. Sie nahm ihm die Papiertüte ab und ging damit in die Küche. Er folgte ihr.
    “Frech? Ja, das kann ich manchmal sein …” Plötzlich fühlte sie seine Hand auf ihrem Arm. Sein Griff war fest, und er drehte sie um, zog sie zurück, zu sich, direkt in seine Arme. Eine Hand fuhr in ihre Lockenmähne, und mit der anderen hielt er Valérie an sich gepresst. Sein Kuss war fordernd, erotisch und kalkuliert.
    Sie begann zu zittern. Er roch so sauber und zugleich so männlich. Sie wollte in seinem Duft ertrinken, doch unvermittelt unterbrach er die Zärtlichkeit.
    Er legte ihr die Hände auf die Schultern und beugte sich ein Stück zurück, um ihr in die Augen zu sehen. “Lass uns sicher sein, dass wir wissen, was wir hier tun … Ich will dich, aber wir haben beide Familien, die an erster Stelle stehen …” Er wusste, von welchem Ausmaß das war, auf das sie zusteuerten, und er wollte von ihr hören, dass sie es richtig einschätzte.
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