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Pausenbrot und Pradatasche: Roman (German Edition)

Pausenbrot und Pradatasche: Roman (German Edition)

Titel: Pausenbrot und Pradatasche: Roman (German Edition)
Autoren: Niamh Greene
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Beschlossen, dass der Zeitpunkt ungünstig war, um diesen Punkt aufs Tapet zu bringen.
    » Ja, wir leben von diesen traurigen Gestalten«, fügte Fran hinzu. » Tja, zumindest bis wir einen Sendeplatz zur besten Zeit, nämlich am Freitagabend, kriegen. Dann können wir endlich aufhören, so zu tun, als würde es uns kümmern, wenn die Weiber ihre Köpfe zusammen mit ihrem selbstgebackenen Brot in den Ofen stecken.«
    Die beiden brüllten vor Lachen, während Mike sie ansah und verlegen herumrutschte. » Ich glaube, die Mädels meinen damit, dass sie gut ins Team passen würden«, sagte er hüstelnd.
    » Und was genau soll ich tun?«, erkundigte ich mich. War sauer, dass sie so abfällig über ihre Zielgruppe herzogen.
    » Ach, Sie wissen schon, Hausfrauenkram«, erwiderte Fran wegwerfend. » Es wird sicher spitze.«
    » Seien Sie einfach nur das graue Mäuschen, das Sie eben sind.« Dee tätschelte mir den Arm. » Das würde prima passen.«
    Joe erzählt, dass mir der Sender eine Stelle als richtige Moderatorin angeboten hat.
    » Das ist ja phantastisch, Susie«, begeisterte er sich und fiel mir um den Hals. » Hast du dir das nicht immer gewünscht?«
    » Nun, ich bin nicht ganz sicher«, gestand ich. » Ich weiß nicht, ob ich mit der ständigen Belagerung durch die Medien klarkommen werde.«
    » Ich verstehe, was du meinst«, antwortete Joe. » Warum denkst du nicht noch einmal gründlich darüber nach. Du hast viel mitgemacht. Vielleicht brauchst du Zeit, um es dir zu überlegen.«
    Wollte nicht zugeben, dass Überlegen möglicherweise keine Alternative darstellt. Das hohe Gehalt ist verführerisch. Außerdem könnten wir das Geld gut gebrauchen, wenn Joe seinen Traum vom Kochen wahrmachen will. Insbesondere deshalb, weil vom Honorarscheck für das Enthüllungsinterview noch jede Spur fehlt. Bin sehr durcheinander. Warum fühle ich mich innerlich so leer, obwohl mein Traum nun endlich in Erfüllung geht?

24. Mai
    Habe eine Liste der Vor- und Nachteile aufgestellt, um zu entscheiden, ob ich eine landesweite Berühmtheit werden oder eine anonyme Normalbürgerin bleiben will.
    Vorteile, ein echter Fernsehstar zu sein:
Einladungen zu schicken Events in der Unterhaltungsbranche
Angestarrtwerden auf der Straße
guter Tisch im Restaurant garantiert
viele kostenlose Warenproben
    Nachteile, ein echter Fernsehstar zu sein:
Pflicht, in der Öffentlichkeit immer gut auszusehen (zu Hause ebenfalls wegen der Weitwinkelobjektive)
lernen müssen, aus Limousinen auszusteigen, ohne versehentlich Einblicke in die weibliche Anatomie zu gestatten
Verzicht auf Sauf- und Drogenexzesse
weniger Zeit mit Katie und Jack
    Seltsam. Glaube, ich könnte es durchhalten, nie ohne Unterwäsche zu gehen und die Finger vom Koks zu lassen. Bin allerdings nicht sicher, ob ich weniger Zeit mit den Kindern verbringen will. Was soll ich tun? Louises Rat lautet, auf meine innere Stimme zu hören. Die sagt mir aber nichts außer: » Vertilge diese Packung HobNobs. Haferflocken sind gesund.« Wünsche mir wirklich, etwas würde geschehen, das mir die Entscheidung abnimmt.

25. Mai
    Mich heute sehr schwindelig und schwach gefühlt. Wahrscheinlich fordert der Stress der letzten Wochen seinen Tribut. Also beim Arzt angerufen, um einen Termin zu vereinbaren. Habe der machtbesessenen Arzthelferin meine Symptome geschildert und wurde tatsächlich im Handumdrehen verbunden. Der Arzt empfahl mir, sofort zur Blutabnahme in die Praxis zu kommen. War bestürzt. Offenbar geht er von einer schweren Erkrankung aus.
    » Worauf wollen Sie mich denn testen?«, fragte ich. Von Minute zu Minute kränker geworden.
    » Ach, das Übliche«, erwiderte er übertrieben lässig, um seine Besorgnis zu verbergen. » Cholesterinwert, Nieren- und Leberfunktion, Vitamin-B12-Spiegel und so weiter und so fort.«
    » Glauben Sie, dass mir etwas Ernsthaftes fehlt?«, erkundigte ich mich. Dabei überlegt, wem ich meine wertvolle Sammlung von Hello! -Ausgaben vermachen soll.
    » Tja, das lässt sich ohne Untersuchung schwer sagen«, antwortete er, schloss also die Möglichkeit nicht aus, dass ich an der Schwelle des Todes stand. » Kommen Sie einfach kurz vorbei und lassen sich von meiner Helferin Blut abnehmen. Dann sehen wir weiter.« In Höchstgeschwindigkeit zur Praxis gefahren.
    Blutabnahme höllisch schmerzhaft. Insbesondere deshalb, weil er nur alte Ausgaben von Heat und OK! im Wartezimmer herumliegen hatte, die ich bereits auswendig kannte.
    » Denken Sie, es könnte eine schwere
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