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Pausenbrot und Pradatasche: Roman (German Edition)

Pausenbrot und Pradatasche: Roman (German Edition)

Titel: Pausenbrot und Pradatasche: Roman (German Edition)
Autoren: Niamh Greene
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Tussi mit künstlichem Busen und Fischmaul«, wie die Gazette es ausgedrückt hat. Nein, sie besitzt eindeutig eine einfühlsame Seite und würde sich sicher ausgezeichnet als Moderatorin einer Sendung wie der Jerry Springer Show eignen. Ganz bestimmt käme sie mit Prolls aller Altersstufen zurecht.
    Ohne einen Funken Ironie hat sie
sämtliche Untreuevorwürfe gegen ihre Person zurückgewiesen.
Dee und Fran mitgeteilt, ich sei während dieser schrecklichen Zeit ihr Fels in der Brandung und ihre Kraftquelle gewesen.
über die Andeutung gehöhnt, der einsame Vater und ich könnten je etwas anderes als Zufallsbekannte gewesen sein.
durchblicken lassen, dass das Buch des einsamen Vaters womöglich aus der Feder eines Ghostwriters stammt. Zudem planten ihre Anwälte, ihn wegen der angeblichen flotten Dreier, mit denen er in der Presse geprahlt hat, zu verklagen.
    » Bücher wurden schon aus geringeren Gründen aus dem Handel genommen«, meinte sie in unheilverkündendem Ton, lächelte Fran an und schlug ihre langen Beine übereinander. » Manche Leute sollten sich auf die Wahrheit besinnen, bevor sie mit Journalisten sprechen und böswillige Gerüchte verbreiten.« Sie lachte kehlig auf und lächelte direkt in Kamera eins, sodass das Studiopublikum ihre gebleichten Zähne blitzen sah. » Zum Glück«, fuhr sie fort, » hat Susie einen sehr verständnisvollen Ehemann namens Joe, weshalb dieser Tratsch ihr nicht schaden wird. Übrigens ist seine neue Geschäftsidee, Koch zu werden, einfach phantastisch. Sie werden sicher noch von ihm hören.«
    Wieder überkreuzte sie die Beine und zwinkerte Dee zu, die sich sofort bereit erklärte, Einzelheiten über Joes neue Geschäftsidee für alle, die weitere Informationen wünschten, auf ihrer Webseite zu präsentieren.

22. Mai
    Mein Leben hat sich über Nacht verändert. Angelica ist nach L.A. geflogen, um die eingegangenen Angebote in Augenschein zu nehmen. Die Gazette hat, was den Wahrheitsgehalt der schäbigen Behauptungen des einsamen Vaters in Sachen flotte Dreier angeht, eine Untersuchung auf höchster Ebene gestartet. Joes Mobiltelefon läuft heiß, weil jeder ein Büfett bei ihm bestellen will. Und Magnum und die anderen Paparazzi haben ihre Zelte abgebrochen und sind verschwunden.
    » Wir fahren jetzt zum einsamen Vater«, erklärte Magnum. » Ihnen zuliebe werden wir ihm so richtig die Hölle heißmachen, keine Sorge, Susie.«
    Hatte endlich allmählich das Gefühl, dass die Lage sich wieder beruhigt und die Dinge sich in meinem Sinne entwickeln, als Mike, der wichtige Produzent, anrief. » Können Sie morgen in den Sender kommen, Susie?«, fragte er in ausgesprochen ernstem Ton. » Wir müssen miteinander reden.«
    Bestimmt will er mich wegen meines unmoralischen Verhaltens oder der vielen Fehlzeiten feuern. Bin auf das Schlimmste gefasst.

23. Mai
    Mike, der wichtige Produzent, beabsichtigt nicht, mich zu feuern. Stattdessen bietet er mir einen gehobenen Posten und eine Gehaltserhöhung an.
    In einer streng geheimen Notfallsitzung mit Dee und Fran teilte er mir mit, er wolle mich als Hausfrauenkorrespondentin in der Sendung einsetzen und mein bisheriges Gehalt vervierfachen.
    » Ich dachte, ich wäre noch nicht so weit, vor der Kamera zu stehen«, wandte ich ein. Woher das plötzliche Interesse an mir, nachdem sie mir so lange die kalte Schulter gezeigt hatten?
    » Die Lage hat sich geändert.« Mike lächelte.
    » Ja, mit ihr könnte es klappen«, meinte Dee zu Fran und beäugte mich wie bei einer Fleischbeschau.
    » Hmmm, ich bin nicht sicher, ob sie nicht zu schlampig aussieht«, erwiderte Fran über meinen Kopf hinweg, als befände ich mich nicht im Raum.
    Habe bei diesen Worten leichte Panik gekriegt. Hatte an diesem Morgen schließlich etwa zwei Stunden damit verbracht, mich vorzeigbar herzurichten. Was hätte sie wohl zu meinem üblichen Ensemble aus Jogginghose und fleckigem T-Shirt gesagt, wenn sie das hier schlampig fand?
    » Schon, aber damit entspricht sie der Frau auf der Straße«, entgegnete Dee. » Es könnte genau das sein, was wir brauchen.«
    » Schließlich richtet sich unsere Sendung an die Schwabbelbäuche, die zu Hause sitzen und Kekse in sich hineinstopfen«, erklärte Dee. » Das wäre Ihr Zuständigkeitsbereich. Da Sie jetzt ein Medienprofil haben, ist das sicher etwas für Sie.«
    » Nun, ich kann es ja mal versuchen«, antwortete ich. Mich dabei gefragt, ob es nicht politisch unkorrekt ist, Hausfrauen als Schwabbelbäuche zu bezeichnen.
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