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Patterson James

Patterson James

Titel: Patterson James
Autoren: Todesschwur
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geöffnet. FBI.«
Ich schwenkte mein Fernglas zu dem anderen Mafioso, der
nach hinten zur Hochzeitsgesellschaft auf die Terrasse eilte,
direkt zu dem gelähmten alten Mann im Rollstuhl.
Ich hatte Recht! Das war eindeutig Cavello! Aber unsere
Deckung war flöten.
»Wir sind aufgeflogen!«, rief ich mit Blick auf die Terrasse.
»Alle arbeiten sich an Cavello ran! Manny, du bleibst mit Ed,
wo du bist, und deckst die Dünen. Taylor!«, rief ich den
Agenten, der einen Kellner gab, »warte auf Toms Mannschaft.«
Cavello sprang aus dem Rollstuhl und war auf wundersame
Weise plötzlich der gesündeste Mann der Welt. Steve Taylor
stellte sein Tablett ab und zog seine Waffe unter der Jacke
hervor. »FBI!«, rief er.
Ich hörte einen Schuss, und Taylor ging zu Boden, ohne
wieder aufzustehen.
Das Chaos brach aus. Gäste wuselten über die Terrasse hin
und her, einige kreischten, andere krochen unter die Tische. Ein
paar der bekanntesten Bandenbosse huschten zu den Ausgängen.
Ich richtete mein Fernglas wieder auf Cavello. Er schlich,
vornübergebeugt und immer noch verkleidet, durch die Menge
Richtung Treppe, die hinunter zum Strand führte.
Ich zog meine Glock heraus, sprang von der Felsbank, auf der
ich gekauert hatte, und rannte die Uferstraße entlang zu dem mit
weißen Brettern verschalten Clubhaus.
Dort machte ich kurz Halt, bevor ich durch den Vordereingang
des Restaurants nach hinten zur Terrasse hechtete. Cavello hatte
ich immer noch im Blick. Er hatte die dunkle Brille abgesetzt,
schob eine alte Frau aus dem Weg und setzte über einen
Holzzaun. Von dort rannte er zu den Dünen.
Wir hatten ihn!
»Manny, Ed, er kommt in eure Richtung!«
Mir war klar, wohin Cavello fliehen wollte. Er versuchte, oben
an der Spitze einen Hubschrauber zu erreichen. Offensichtlich seinen Hubschrauber. Ich drängte durch die Menge, schob
Menschen aus dem Weg. Am Rand der Terrasse blickte ich zum
Strand hinunter.
Cavello stolperte durch den Sand und über die grasigen Dünen. Dann duckte er sich hinter einer hohen Düne, wo ich ihn
aus den Augen verlor.
»Manny«, rief ich ins Mikrofon, »er müsste jede Sekunde bei
euch sein.«
»Ich habe ihn, Nick«, kreischte Manny.
»FBI!«, hörte ich Manny in meinem Ohrhörer.
Dann Schüsse. Zwei schnell hintereinander, gefolgt von vier
oder fünf weiteren.
Mein Blut gefror zu Eis. Oh, Gott. Ich sprang über den Zaun
und rannte über die Düne zum Strand. Verlor das Gleichgewicht
und sank mit einem Knie auf den Boden. Richtete mich wieder
auf und raste in die Richtung, aus der ich die Schüsse gehört
hatte.
Ich blieb stehen.
Zwei Männer lagen mit dem Gesicht nach oben im Sand. Mein
Herz raste. Ich rannte zu ihnen, schlitterte im Sand, der mit
rotem Blut durchtränkt war.
Du gütiger Himmel, nein!
Manny war tot, Ed Sinclair mit einer Schusswunde in der
Brust gurgelte Blut.
Dominic Cavello war fünfzig Meter weiter vorn, presste eine
Hand gegen seine verwundete Schulter, gab aber nicht auf.
»Manny und Ed sind erledigt!«, rief ich ins Mikrofon. »Holt
sofort Hilfe!«
Cavello rannte auf seinen Hubschrauber zu. Die Kabinentür
stand bereits offen. Ich nahm die Verfolgung wieder auf.
»Cavello, stehen bleiben!«, rief ich. »Sonst schieße ich!«
Cavello blickte über seine Schulter, lief aber weiter. Zweimal
drückte ich ab. Die zweite Kugel traf ihn in den Oberschenkel.
Der Pate griff nach seinem Bein und knickte ein, aber bewegte
sich weiter, zog sein Bein nach wie ein verzweifeltes Tier, das
nicht aufgeben wollte. Ich hörte das Schlagen von Rotoren – und
endlich kam der Hubschrauber der Küstenwache in Sicht.
»Das war’s!«, rief ich Cavello zu und zielte wieder mit meiner
Glock auf ihn. »Du bist erledigt! Der nächste Schuss landet in
deinem Kopf.«
Cavello blieb erschöpft stehen, hob die Hände und drehte sich
langsam um.
Er hatte keine Waffe. Ich wusste nicht, wohin er sie geworfen
hatte, vielleicht ins Meer. Er war nahe genug am Wasser
gewesen. Trotz der Kugeln in Schulter und Oberschenkel verzog
er sein Gesicht zu einem Grinsen.
»Nicky Smiles«, sagte er. »Hätte ich gewusst, dass du auf die
Hochzeit meiner Nichte kommen wolltest, hättest du nur zu
fragen brauchen. Ich hätte dir eine Einladung geschickt. Mit
Widmung.«
Ich hatte das Gefühl, als würde mein Kopf platzen. Wegen
diesem Schwein hatte ich zwei, vielleicht drei Männer verloren.
Ich trat auf Cavello zu, meine Glock auf seine Brust gerichtet.
Er erwiderte meinen Blick mit einem
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