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Patria

Patria

Titel: Patria
Autoren: Steve Berry
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ihre Sache gut: eine Hand nach der anderen. Doch plötzlich entdeckte Malone unten auf dem Platz wieder zwei Silhouetten. Die beiden Männer waren zurück, und sie trugen Gewehre.
    Malone riss sich den Rucksack vom Rücken, steckte die Hand hinein und fand seine Beretta. Zweimal feuerte er auf die Männer, die etwa fünfzehn Meter unter ihm standen. Das Echo der Schüsse hallte scharf von den Gebäuden wider, die den Platz umstanden.
    »Warum schießt du?«, fragte Pam.
    »Komm, mach einfach weiter.«
    Als Malone ein drittes Mal schoss, rannten die Männer davon.
    Pam erreichte die Hausecke. Er warf einen kurzen Blick zu ihr hinauf. »Jetzt um die Ecke herum und auf mich zu.«
    Er suchte die Dunkelheit mit den Augen ab, konnte aber niemanden mehr entdecken. Unterdessen klammerte Pam sich mit einer Hand ans Gesims und suchte mit der anderen Halt.
    Plötzlich rutschte sie ab.
    Und stürzte.
    Er reckte sich, noch immer mit der Pistole in der Hand, und schaffte es, sie aufzufangen. Doch sie krachten hart aufs Dach. Pam keuchte heftig, Malone ebenfalls.
    Da klingelte Malones Handy.
    Er kroch zu seinem Rucksack, fand das Handy und klappte es auf.
    »Na, amüsiert ihr euch gut?«, hörte er die Stimme von zuvor fragen.
    »Hatten Sie einen bestimmten Grund dafür, meinen Laden in die Luft zu sprengen?«
    »Das haben Sie sich selbst zuzuschreiben, schließlich haben Sie sich eben geweigert, sich auf den Weg zu machen.«
    »Ich möchte mit Gary sprechen.«
    »Ich lege hier die Regeln fest. Von Ihren zweiundsiebzig Stunden haben Sie schon sechsunddreißig Minuten verschwendet. Sie sollten sich schleunigst auf die Socken machen. Das Leben Ihres Sohnes hängt an einem seidenen Faden.«
    Die Verbindung brach ab.
    Nun hörte man die Sirenen von Notfallfahrzeugen. Malone packte seinen Rucksack und sprang auf. »Wir müssen los.«
    »Wer war das?«
    »Unser Problem.«
    »Wer war das?«
    Plötzlich kochte er vor Wut. »Ich habe keine Ahnung.«
    »Was will er?«
    »Etwas, was ich ihm nicht geben kann.«
    »Was soll das heißen, du kannst nicht ? Garys Leben hängt davon ab. Schau dich doch um. Er hat deinen Laden in die Luft gejagt.«
    »Mein Gott, Pam. Das hätte ich gar nicht gemerkt, wenn du mich nicht drauf hingewiesen hättest.«
    Er wandte sich zum Gehen.
    Sie packte ihn bei der Schulter. »Wohin gehen wir?«
    »Wir gehen Antworten suchen.«

4
    Dominick Sabre stand am östlichen Rand des Højbro Plads und sah zu, wie Malones Antiquariat abbrannte. Neongelbe Feuerwehrwagen waren inzwischen eingetroffen, und Männer spritzten Wasser in die Fenster, aus denen die Flammen schlugen.
    So weit, so gut. Malone hatte sich endlich auf den Weg gemacht. Durch Chaos Ordnung schaffen. Das war Sabres Motto. Sein Leben.
    »Sie haben das Nachbarhaus jetzt verlassen«, sagte eine Stimme aus seinem Funkkopfhörer.
    »Wohin sind sie gegangen?«, flüsterte er in das an seinem Kragen befestigte Mikrofon.
    »Zu Malones Auto.«
    Genau wie es sein sollte.
    Feuerwehrleute liefen über den Platz und brachten weitere Schläuche. Sie taten alles, um die Ausbreitung des Feuers zu verhindern, doch dem Feuer schien es prächtig zu gehen. Kostbare Bücher brannten anscheinend besonders gut, und Malones Haus würde bald in Schutt und Asche liegen.
    »Ist alles bereit?«, fragte Sabre den Mann, der neben ihm stand, einen der beiden Niederländer, die er angeheuert hatte.
    »Ich habe alles überprüft. Wir können jederzeit los.«
    Sie hatten lang und umsichtig geplant, um das bevorstehende Ereignis in Gang zu setzen. Sabre wusste nicht, ob sie überhaupt eine Chance hatten, denn das Ziel schien unerreichbar, kaum fassbar, aber falls die Spur, der er folgte, doch irgendwohin führte, war er vorbereitet.
    Alles hing nun von Malone ab.

    Malones eigentlicher Vorname lautete Harold Earl, und Sabre hatte nirgendwo in den Hintergrundinformationen über diesen Mann eine Erklärung dafür gefunden, wie dieser zu dem Spitznamen Cotton – Baumwolle – gekommen war. Malone war achtundvierzig Jahre alt und damit elf Jahre älter als Sabre. Sie waren beide Amerikaner. Malone stammte aus Georgia. Seine Mutter war eine Südstaatlerin, sein Vater hatte Karriere beim Militär gemacht und war Marinekommandant gewesen. Sein Unterseeboot war gesunken, als Malone zehn war. Interessanterweise war Malone in die Fußstapfen seines Vaters getreten, hatte die Marineakademie besucht und eine Pilotenausbildung gemacht, sich dann aber plötzlich beruflich komplett umorientiert und mit
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