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Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels

Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels

Titel: Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels
Autoren: Jörg Olbrich
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Sa­rah konn­te er nicht se­hen. Da die aber nichts un­ter­nahm, ging Nils da­von aus, dass sie eben­falls von die­ser merk­wür­di­gen Star­re be­fal­len war, die auch ihn und Lena im Griff hat­te.
    Mitt­ler­wei­le wa­ren Kö­nigs Schreie verstummt. Die Arme wa­ren in der ko­chen­den Mas­se ver­schwun­den. Le­dig­lich der Kopf, aus dem die Au­gen her­vor­quol­len, als woll­ten sie he­raus­sprin­gen, war noch zu er­ken­nen. Haa­re wa­ren nicht mehr zu se­hen und auch die Kopf­haut be­gann sich lang­sam auf­zu­lö­sen. Nils glaub­te nicht, dass Kö­nig noch leb­te. Der Mu­se­ums­wäch­ter war sei­nem Wahn­sinn zum Op­fer ge­fal­len. Und das auf die grau­sams­te Art, die man sich vor­stel­len konn­te.
    Se­kun­den spä­ter ver­schwand auch der letz­te Rest des Kör­pers in dem Be­cken. Das Blut koch­te noch ein­mal auf. Ein­zel­ne Sprit­zer der damp­fen­den Flüs­sig­keit wur­den he­raus­ge­schleu­dert, tra­fen aber kei­nen der an­de­ren. Plötz­lich merk­te Nils, wie die Star­re in los­ließ. Er konn­te sich wie­der frei be­we­gen, wuss­te aber im Au­gen­blick nicht, wo­hin er sich wen­den soll­te. Für Kö­nig kam jede Hil­fe zu spät.
    »Va­ter«, schrie Sa­rah und sprang zum Rand des Be­ckens.
    Im letz­ten Mo­ment konn­te Nils ver­hin­dern, dass die jun­ge Frau in die Grot­te sprang und sie zu­rück­rei­ßen. »Es ist zu spät. Du kannst nichts mehr für ihn tun.«
    »Lass mich los, du Mör­der«, schrie Sa­rah und wehr­te sich ge­gen den Griff, doch Nils ließ nicht lo­cker.
    »Sei ver­nünf­tig. Dein Va­ter hat sich auf Mäch­te ein­ge­las­sen, die er nicht be­herr­schen konn­te. Willst du dein Le­ben eben­falls weg­wer­fen?«
    »Du hast ja kei­ne Ah­nung«, fuhr Sa­rah Nils an. »Va­ter hat sein Le­ben lang auf die­sen Mo­ment hin­ge­ar­bei­tet. Wenn ihr nicht ge­we­sen wärt, wür­de er nun un­ver­wund­bar sein. Ihr habt das Ri­tu­al un­ter­bro­chen. Da­mit habt ihr Va­ter ge­tö­tet.«
    Nils woll­te wi­der­spre­chen, sah aber ein, dass eine Dis­kus­si­on mit Sa­rah im Mo­ment we­nig Sinn mach­te. »Wir soll­ten jetzt wirk­lich hier ver­schwin­den«, sag­te er des­halb zu Lena. »Nimm das Buch und das Amu­lett. Und dann nichts wie raus.«
    Plötz­lich er­tön­te ein lau­tes Grol­len im Hin­ter­grund des Ge­wöl­bes. Nils spür­te, wie der Bo­den un­ter ihm beb­te. Sa­rah er­starr­te in sei­nem Griff und wehr­te sich nicht wei­ter. Sie schau­ten zur Grot­te mit dem Blut, über der sich die Schlie­ren lang­sam zu ei­ner Ge­stalt form­ten.

37
    »Das kann nicht wahr sein«, ächz­te Nils und starr­te auf die blut­ro­ten Ne­bel­schwa­den. In den letz­ten zwei Stun­den hat­te sich der Fall völ­lig an­ders ent­wi­ckelt, als er er­war­tet hät­te. Jetzt war er mehr als ge­spannt, wel­che Ge­stalt bei ih­nen auf­tau­chen wür­de und ob sie mit ihr spre­chen konn­ten.
    Das We­sen war klei­ner als Nils und die bei­den Frau­en, da­für deut­lich kräf­ti­ger. Er trug ein Ket­ten­hemd und war mit ei­ner dop­pel­sei­ti­gen Axt be­waff­net, die er in der rech­ten Hand hielt. Nils konn­te die merk­wür­di­ge Ge­stalt jetzt im­mer bes­ser er­ken­nen. Sie hat­te kein Kopf­haar, da­für ei­nen Bart, der ihr bis auf die Brust hing. Die Au­gen schau­ten wei­se, schie­nen aber auch ei­nen ent­setz­li­chen Schmerz aus­drü­cken zu wol­len. Lang­sam wuchs in dem jun­gen Pa­ra­force-Agen­ten ein Ver­dacht, wen er da vor sich hat­te.
    »Ich bin Al­berich«, be­stä­tig­te der Zwerg Nils Ver­mu­tung. »Mein Kör­per ist schon längst in dunk­ler und kal­ter Erde ver­mo­dert, aber mein Geist ist noch wach. Ich bin ge­kom­men, um zu ver­hin­dern, dass mei­ne Schrif­ten wei­te­res Elend über die Mensch­heit brin­gen.«
    »Du kommst zu spät«, sag­te Nils und deu­te­te auf die Grot­te. »Für den, der dei­ne Auf­zeich­nun­gen ge­fun­den hat, wirst du nichts mehr tun kön­nen. Das Blut hat sich ge­gen ihn ge­rich­tet und den Kör­per re­gel­recht auf­ge­löst.«
    »Nichts hät­te den Mann noch ret­ten kön­nen. Wer sich ein­mal in die Hän­de der ma­gi­schen Kräf­te be­gibt, der wird nicht mehr da­raus ent­las­sen.«
    »War­um wur­de Kö­nig im Blut­bad ge­tö­tet?«, frag­te Lena.
    »Die Mäch­te der
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