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Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels

Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels

Titel: Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels
Autoren: Jörg Olbrich
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Ruck­sack ne­ben sich auf den Bo­den ge­stellt. Als er sich bück­te, war kurz das Ge­sicht des Man­nes zu er­ken­nen. Nils konn­te nicht glau­ben, wen er da vor sich sah. Auch wenn er seit der ers­ten Be­geg­nung mit dem Kerl ver­mu­te­te, dass er nicht mehr alle Tas­sen im Schrank hat­te, über­rasch­te es ihn jetzt doch, den Be­weis da­für zu be­kom­men. Of­fen­sicht­lich be­ab­sich­tig­te der Mann, nackt in die Grot­te mit dem Tier­blut zu stei­gen. Di­es woll­te Nils nicht zu­las­sen. »Was ma­chen Sie da, Herr Kö­nig?«, frag­te er des­halb und war mehr als ge­spannt, wel­che Ant­wort der Mann ihm ge­ben wür­de.

33
    Der Mu­se­ums­ver­wal­ter er­starr­te für ei­nen Mo­ment und dreh­te sich dann ganz lang­sam um. »Sie ha­ben mich also ge­fun­den«, stell­te er sach­lich fest und schau­te Nils und sei­ne Tan­te, die mitt­ler­wei­le eben­falls hin­ter dem Fel­sen her­vor­ge­tre­ten war, nie­der­ge­schla­gen an. »War­um konn­ten Sie nicht ein­fach Ruhe ge­ben?«, frag­te er dann. »Es ging doch nur um ein paar Kühe.«
    »Was zum Hen­ker trei­ben Sie hier?«, frag­te Nils är­ger­lich.
    »Ist das nicht of­fen­sicht­lich?«, gab Kö­nig zu­rück. »Ich wer­de gleich in die Grot­te mit dem Blut stei­gen und mein Le­ben da­mit für im­mer ver­än­dern.«
    »Wozu soll das gut sein?«, frag­te Nils ir­ri­tiert.
    »Ich wer­de dem Bei­spiel mei­nes gro­ßen Hel­den fol­gen.«
    »Wer soll das sein?«
    »Sie ha­ben mir wohl im Mu­se­um nicht rich­tig zu­ge­hört«, sag­te Kö­nig und schau­te Nils böse an. »Ich spre­che na­tür­lich von Sieg­fried. Er ist durch das Bad im Dra­chen­blut un­be­sieg­bar ge­wor­den. Ich wer­de es ihm gleich tun.«
    »Sie sind ein kran­ker Mensch«, sag­te nun Lena. »Was wol­len Sie mit die­sem Un­sinn er­rei­chen?«
    »Mir ist klar, dass Sie mich nicht ver­ste­hen«, ant­wor­te­te Kö­nig. »Und das müs­sen Sie auch nicht, weil Sie die­se Höh­le nicht mehr le­bend ver­las­sen wer­den. Mich kann nie­mand mehr auf­hal­ten.«
    »Was macht Sie da so si­cher?«, frag­te Nils he­raus­for­dernd. Er war kurz da­vor, sich auf den Mu­se­ums­ver­wal­ter zu stür­zen, zwang sich aber, den Mann re­den zu las­sen. Er muss­te ih­nen sa­gen, wie er da­rauf kam, dass sein irr­wit­zi­ger Plan funk­ti­o­nie­ren wür­de.
    »Sie ver­ges­sen mei­ne Hel­fer«, sag­te Kö­nig und griff nach dem Ruck­sack.
    Be­vor Nils ein­grei­fen konn­te, hol­te der Mann ei­nen ova­len Stein her­vor. So­fort er­klang ein Rau­schen über ih­ren Köp­fen. Nils leuch­te­te nach oben und sah Tau­sen­de von Fle­der­mäu­sen, die aus der Öff­nung in der De­cke ström­ten und sich an den Fels­wän­den ver­teil­ten. Jetzt hat­ten Lena und Nils ein Prob­lem. Wenn Kö­nig die Blut­sau­ger wirk­lich be­herr­schen konn­te, wür­den sie es tat­säch­lich nicht schaf­fen, den Bes­ti­en zu ent­kom­men.
    »Ich habe Ih­nen doch ge­sagt, dass Sie mich nicht auf­hal­ten kön­nen«, sag­te Kö­nig tri­um­phie­rend.
    »Dann stei­gen Sie mei­net­we­gen in das Blut«, ent­geg­ne­te Nils. »Ich ver­ste­he nur nicht, wie Sie da­rauf kom­men, dass Sie da­durch wirk­lich un­ver­wund­bar wer­den kön­nen.«
    »Wis­sen Sie, wo wir hier sind?«, frag­te Kö­nig lis­tig.
    »Im Dra­chen­fel­sen«, ant­wor­te­te Nils.
    »Sehr rich­tig. Sie woll­ten es mir bei der Füh­rung im Schloss nicht glau­ben. Be­reits da habe ich Ih­nen ge­sagt, dass der ger­ma­ni­sche Held Sieg­fried in die­ser Ge­gend den Dra­chen Faf­nir ge­tö­tet hat.«
    »Das ist eine Sage«, hielt Nils da­ge­gen und schüt­tel­te den Kopf. »Selbst die Leu­te in der Ni­be­lun­gen­hal­le glau­ben nicht da­ran, dass auch nur ein Wort die­ser Le­gen­de wahr ist.«
    »Das sind Ig­no­ran­ten. Wie alle Men­schen hier in der Ge­gend. Der Kampf hat in die­ser Höh­le statt­ge­fun­den. Ge­nau hier in die­ser Grot­te, in der ich jetzt das Blut der Kühe ge­sam­melt habe, nahm Sieg­fried sei­ner­zeit das Bad im Dra­chen­blut, um un­ver­wund­bar zu wer­den.«
    »Das glau­ben Sie doch selbst nicht«, sag­te Nils, dem das dum­me Ge­re­de des Man­nes lang­sam auf die Ner­ven ging.
    »Oh doch. Die Ma­gie des Dra­chens wur­de in der Grot­te er­hal­ten. Sie macht es
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