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Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels

Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels

Titel: Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels
Autoren: Jörg Olbrich
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ei­nen Mo­ment, bis er wie­der ei­nen kla­ren Ge­dan­ken fas­sen konn­te. Die­se Ge­le­gen­heit nutz­te der noch im­mer nack­te Kö­nig aus und nahm sich sei­nen Ruck­sack zu­rück.
    »Ihr hal­tet euch für et­was Bes­se­res und denkt, dass man euch nichts vor­ma­chen kann«, sag­te der Mu­se­ums­wär­ter. »Da­bei wuss­ten wir vom ers­ten Tag eu­rer An­kunft in Kö­nigs­win­ter an, was ihr un­ter­nom­men habt. Als ihr bei der Füh­rung im Schloss auf­ge­taucht seid, war ich schon da­rü­ber in­for­miert, dass ihr die Fäl­le mit den to­ten Kü­hen un­ter­sucht.«
    »Es kam uns sehr ge­le­gen, dass ihr in dem Ho­tel ab­ges­tie­gen seid, in dem ich ar­bei­te«, setz­te Sa­rah die Er­klä­rung ih­res Va­ters fort. »So konn­ten wir je­den eu­rer Schrit­te be­obach­ten. Es war nicht schwer, dich zu ver­füh­ren«, sag­te sie an Nils ge­wandt. »Du hast mir be­reit­wil­lig al­les er­zählt, was ich von dir wis­sen woll­te.«
    Nils sah kurz zu sei­ner Tan­te, die ihm ei­nen mit­lei­di­gen Blick zu­warf. Das mach­te ihn noch wü­ten­der. »Du hin­ter­häl­ti­ges Biest«, sag­te er ge­presst, be­reu­te sei­ne Wor­te aber so­fort. So gab er Sa­rah nur wei­ter Ge­le­gen­heit, sich über ihn lus­tig zu ma­chen.
    Wie er­war­tet lach­te die nur und wand­te sich dann an ih­ren Va­ter. »Du hast so lang auf die­sen Mo­ment ge­war­tet. Nichts kann dich jetzt noch auf­hal­ten. Steig in das Blut und wer­de un­ver­wund­bar. Ich wer­de die bei­den so lan­ge in Schach hal­ten.«
    »Es ist doch schön, wenn man sich auf sei­ne Kin­der ver­las­sen kann«, sag­te Kö­nig grin­send. Er öff­ne­te den Ruck­sack und nahm ein al­tes Buch her­vor. Der Ein­band war so dick wie sein klei­ner Fin­ger und auch die Sei­ten wa­ren we­sent­lich stär­ker als bei neu­e­ren Wer­ken. »Dies sind die Auf­zeich­nun­gen des Zwer­ges Al­berich«, sag­te Kö­nig vol­ler Ehr­furcht. »Sie ent­hal­ten die Be­schwö­rungs­for­meln, die für das Ri­tu­al not­wen­dig sind. Ich stei­ge jetzt in das Blut und wer­de die Ze­re­mo­nie be­gin­nen.«
    Nils und Lena konn­ten nichts tun und muss­ten zu­schau­en, wie der Mu­se­ums­wär­ter sei­nen Plan in die Tat um­setz­te. Sa­rah hat­te die Waf­fe wei­ter­hin auf die bei­den ge­rich­tet und wür­de sie mit Si­cher­heit auch be­nut­zen, wenn es da­rauf an­kam.
    Kö­nig ließ sich jetzt nicht mehr be­ir­ren und ging an das an­de­re Ende der Grot­te. Ihm war die An­span­nung deut­lich an­zu­se­hen, als er sei­nen lin­ken Fuß zum ers­ten Mal in das Blut tauch­te. Als er die Flüs­sig­keit be­rühr­te, hielt er ei­nen Mo­ment inne. Es fiel ihm of­fen­bar doch schwe­rer, in das Be­cken zu stei­gen, als er zu­gab.
    Schließ­lich gab sich der Mann ei­nen Ruck und ging wei­ter. Es muss­te eine Trep­pe ge­ben, über die er zum Grund des Be­ckens stei­gen konn­te. Nils hät­te sich aber auch nicht ge­wun­dert, wenn der Mann ein­fach in die kleb­ri­ge Flüs­sig­keit hi­nein­ge­sprun­gen wäre.
    Die Käl­te schien dem Mann nichts aus­zu­ma­chen. Gleich­mä­ßig setz­te er ei­nen Fuß vor den an­de­ren, bis ihm das Blut bis zum Hals reich­te. Die Hän­de hielt er da­bei über den Kopf, da­mit die Schrif­ten des Zwer­ges nicht be­fleckt wur­den.
    Nils rich­te­te den Blick auf Sa­rah. Er hät­te sich selbst in den Hin­tern tre­ten kön­nen, weil er auf die jun­ge Frau he­rein­ge­fal­len war. Sie hat­te es ihm viel zu leicht ge­macht, sie ins Bett zu be­kom­men. Nils hät­te miss­trau­isch wer­den und Er­kun­di­gun­gen über sie ein­ho­len müs­sen. Hät­te er frü­her er­fah­ren, dass sie die Toch­ter des Mu­se­ums­ver­wal­ters war, wäre al­les ganz an­ders ver­lau­fen. Er war selbst schuld, dass er nun das Nach­se­hen hat­te. Sei­ne Tan­te wür­de ihm die­sen Feh­ler si­cher zur ge­ge­be­nen Zeit noch aus­führ­lich un­ter die Nase rei­ben.
    Auch Sa­rah be­obach­te­te ih­ren Va­ter vol­ler Span­nung. Sie stand etwa drei Me­ter von Nils und Lena ent­fernt und hielt die Waf­fe wei­ter­hin auf sie ge­rich­tet.
    Kö­nig schritt die Grot­te ent­lang zum an­de­ren Ende und kam so wie­der nä­her an die bei­den Pa­ra­force-Agen­ten he­ran, die aber wei­ter­hin zum Zu­schau­en
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