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Paradies der Leidenschaft

Paradies der Leidenschaft

Titel: Paradies der Leidenschaft
Autoren: Johanna Lindsey
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Siedlern und den Hawaiianern.«
    »Dann ist es um so besser, dass wir uns entschlossen haben, früh am Morgen abzureisen. Wir können einen Umweg zum Hafen fahren und aufpassen, dass wir nicht in die Nähe des Iolani-Palastes kommen.«
    »Willst du nicht wenigstens noch ein bisschen warten, um zu sehen, ob dein Mann nach Hause kommt?«
    Corinne antwortete ohne zu zögern. »Nein. Ich warte jetzt seit einer Woche. Entweder ist er maßlos wütend, weil ich Michael vor ihm geheimgehalten habe, oder es ist ihm alles gleich.«
    »Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es ihm gleich ist, Cori.«
    »Ich schon. Ich kenne Jared besser als du. Gehen wir.«
    Sie nahm ihre Handschuhe und ihre Handtasche und verließ den Raum, um Michael zu holen. Das Gepäck war schon verladen worden. Nach einem oberflächlichen Abschied von Aleka und Malia machten sie sich auf den Weg zum Hafen. Sun Hoo fuhr sie hin.
    Kurz darauf kam eine andere Kutsche hinter ihnen her. Beide Kutschen hielten an. Corinne zuckte zusammen, als sie Jared sah. Er stieg aus und kam auf ihre Kutsche zu.
    »Ich wußte nicht, dass du schon so früh abfährst. Beinahe hätte ich dich verpasst.«
    Wie beiläufig er das sagen konnte!
    »Warum hast du dir überhaupt die Mühe gemacht?«
    »Ich bin gekommen, um dich zum Schiff zu bringen. Heute kann es Ärger geben. Auf den Straßen rotten sich schon einige Hitzköpfe zusammen.«
    »Wir haben gehört, dass es Ärger geben kann, Jared. Wir wollten einen Bogen um den Palast machen.«
    »Es gibt überall Ärger, Corinne. Zweifellos wird es zu Straßenschlachten kommen.«
    »Du machst dir offenbar Sorgen um mich«, murmelte sie sarkastisch.
    Anstelle einer Antwort befahl er Sun Hoo, seine Kutsche nach Hause zu fahren, während er auf den Kutschbock der anderen Kutsche kletterte. Corinne kochte. Jared hatte kein einziges Wort über Michael verloren. Er musste das Kind auf ihrem Schoß gesehen haben. Kein einziges Wort! Warum war er gekommen? Wahrscheinlich nur, um sich zu vergewissern, dass sie auch wirklich abreiste.
    Auf den Straßen herrschte großes Durcheinander. Lärmend und schreiend liefen die Leute auf den Palast zu, und Corinne entdeckte etliche Waffen. Sie bekam Angst um Michael und stellte seinen Korb auf den Boden der Kutsche. Dann begann sie sich auch um Jared zu sorgen, der deutlich sichtbar auf dem Kutschbock saß. Er hatte gewusst, was sich abspielen würde, und doch war er völlig unbewaffnet.
    In dem Moment, in dem Corinne sich fragte, warum Jared kein Gewehr bei sich hatte, hörte sie die ersten Schüsse. Corinne schrie auf. Die Kutsche fuhr langsamer, und Corinne schrie erneut auf, als sie sah, wie Jared auf dem Sitz zusammenzuckte.
    Sie sprang aus der Kutsche und kletterte auf den Kutschbock. Jared richtete sich schwer atmend auf.
    »Bist du verletzt?«
    »Mir war nur ein wenig schwindelig«, antwortete er. »Sonst geht es mir gut.«
    Dann sah sie das Blut an seiner Seite, und ihr Herz setzte aus. »Du bist angeschossen worden, Jared!«
    »Nur ein kleiner Kratzer.«
    »Das ist mir gleich. Ich bringe dich zum Arzt.«
    »Ich will keinen Arzt.«
    Während er redete, schwankte er wieder. Corinne packte die Zügel, die ihm aus den Händen geglitten waren, und fuhr in die Alakea Street.
    Das Glück war auf ihrer Seite. Dr. Bryson war in seiner Praxis und half Corinne, Jared hineinzubringen. Sie weigerte sich, das Sprechzimmer zu verlassen, während er Jared untersuchte. Hilflos und ängstlich beobachtete sie den Arzt, der sich die Wunde ansah. Jared war bemüht, seine Schmerzen nicht zu zeigen.
    Dr. Bryson sah über die Schulter zu ihr. »Warum warten Sie nicht im Wartezimmer? Es wird eine ganze Weile dauern.«
    Sie schüttelte entschlossen den Kopf. »Nicht, ehe ich weiß, ob es etwas Schlimmes ist.«
    »Das kann ich Ihnen jetzt schon sagen. Die Kugel hat keines der lebenswichtigen Organe getroffen. Es ist nur schwierig und dauert lange, sie zu entfernen. In einer Woche ist er so gut wie neu.«
    »Großartig!« sagte sie.
    Jared setzte sich auf. Sein Gesicht war eine versteinerte Maske. »Du brauchst nicht zu warten, Corinne. Du kannst gehen, damit du dein Schiff noch erwischt.«
    »Sei nicht albern, Jared!« schrie sie. »Ich kann dich doch so nicht verlassen.«
    »Du wirst jetzt gehen, verdammt noch mal!« Seine Stimme klang grob. »Ich will nicht dafür verantwortlich sein, dass du dein Schiff verpasst. Du wolltest heute abreisen. Also mach schon, dass du wegkommst!«
    Sie glaubte, er würde noch etwas
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