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Paradies der Leidenschaft

Paradies der Leidenschaft

Titel: Paradies der Leidenschaft
Autoren: Johanna Lindsey
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lauter wurde. Sie rannte die Treppe hinauf, doch Jared hielt sie zurück.
    »Ich will nicht, dass du nach oben gehst, Corinne.«
    Sie versuchte, sich loszureißen, doch er hielt sie fest.
    »Lass mich los, Jared! Er braucht mich.«
    »Sei nicht albern, Corinne! Florence kann sich um ihn kümmern.«
    »Ich will zu Michael!«
    »Wenn es etwas Ernstes ist, könntest du dich anstecken. Das will ich nicht.«
    »Was du willst, ist mir gleich!« Ihre Stimme überschlug sich. »Laß mich sofort Ios!«
    »Bleib hier, Corinne! « sagte Jared barsch. »Was der junge jetzt braucht, ist seine Mutter. Mein Gott, du bist von diesem Kind besessen! Merkst du es nicht selbst?«
    »Besessen!« schrie sie und fing zu weinen an. »ja, ich bin besessen. Weil Michael mein Baby ist. Verstehst du mich jetzt? Er ist mein Kind!«
    Jared lockerte seinen Griff so plötzlich, dass sie taumelte. Sie blieb nicht stehen, sondern rannte sofort die Treppe hinauf; andernfalls hätte sie den gepeinigten Blick auf seinem Gesicht gesehen.
    Er ist mein Kind! Wieder und wieder hallte dieser Schrei aus Corinnes Mund in Jareds Kopf wider. Nicht unser Kind, sondern mein Kind, hatte sie gesagt. Er kam nicht auf den Gedanken, dass sie schlicht außer sich war. Somit war sein Verdacht erwiesen. Das Kind war also von Drayton. Eine andere Erklärung dafür, dass Corinne ihm die Wahrheit vorenthalten hatte, gab es nicht. Wenn das Kind von ihm gewesen wäre, hätte Corinne ihm die Wahrheit erzählt.
     
    Corinne ließ sich erschöpft auf einen Stuhl fallen und seufzte tief.
    »Hier! Ich glaube, das können wir beide brauchen.« Florence kam mit einer Flasche und zwei Gläsern ins Zimmer.
    »Hast du Dr. Bryson zur Tür gebracht?«
    »Ja.«
    »Ich weiß einfach nicht, warum ich das getan habe«, sagte Corinne seufzend. »Erst der ganze Ärger und die vielen Lügen, um vor Jared geheimzuhalten, dass Michael sein Kind ist, und dann schreie ich ihm die Wahrheit ins Gesicht. Und es war doch nicht einmal nötig. Es bestand keinerlei Gefahr. Michael hatte keine schlimme Krankheit.«
    Dr. Bryson war belustigt gewesen, dass der dringende Notfall sich als ein simples Zahnen erwies. Michael bekam die ersten Backenzähne.
    »Mach dir darum keine Sorgen, Cori! Es war ohnehin an der Zeit, dass er es erfährt.«
    »Sag das nicht, Florence.« Corinne schüttelte den Kopf. »Was geschieht, wenn er versuchen sollte, Michael zu behalten?«
    »Wenn es dazu käme, hättest du mehr Geld als er, um vor Gericht um das Kind zu kämpfen. Aber ich begreife nicht, warum ihr beide eure Streitigkeiten nicht beilegt.«
    »Dafür ist es zu spät«, sagte Corinne leise. »Ich könnte nicht mit ihm zusammenleben und dabei ständig denken, dass er mich nicht liebt - aber auch kein bisschen.«
    »Wer sagt denn das?« fragte Florence.
    »Ich.« Corinne setzte sich auf und stöhnte. »Oh, ich wünschte, wir hätten das Schiff heute nicht verpasst!«
    »Falls du wirklich entschlossen bist, zu gehen, gibt es noch genügend Schiffe.«
    »ja, aber was wird in der Zwischenzeit passieren? Was soll ich Jared sagen, wenn er wissen will, warum ich ihm die Wahrheit vorenthalten habe?«
    »Sag ihm die Wahrheit!«
    Jared kehrte die ganze Nacht nicht zurück. Auch am folgenden Tag kam er nicht wieder. Corinne erwartete ihn nervös, weil sie sich einerseits zwar vor dieser Gegenüberstellung fürchtete, doch andererseits wollte sie die unvermeidliche Szene hinter sich bringen.
    Jared hielt sich bis zum 14. von seinem Hause fern. Inzwischen hatte Corinne die Hoffnung aufgegeben.
     

Kapitel 44
     
    »Wir haben uns keinen guten Tag ausgesucht, um die Insel zu verlassen.«
    Corinne drehte sich um. »Wieso? Es ist doch ein schöner Tag. «
    »Hast du denn keine Zeitung gelesen, Cori?«
    »Wozu denn das? Die Nachrichten sind im allgemeinen deprimierend.«
    Florence schüttelte den Kopf. »Von nichts als Revolution war die Rede.«
    »Meinst du Krieg?«
    »Ich weiß es nicht. Es scheint eine ganze Menge Menschen auf Oahu und in ganz Hawaii zu geben, die die Monarchie abschaffen wollen. Bald wird die Revolution zum Ausbruch kommen, und heute ist ein entscheidender Tag.«
    »Wieso?«
    »Königin Liliu ... Ich kann diesen Namen einfach nicht aussprechen. Sie will die gegenwärtige Verfassung außer Kraft setzen und eine neue proklamieren. Die Ausländer, die hier leben, vor allem die Amerikaner, sind strikt dagegen. Das Ganze ist eine Kraftprobe zwischen den Revolutionären und den Monarchisten, zwischen den ausländischen
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