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Papa Bloedmann - Ein Vater packt aus - Die beliebtesten Glossen aus ELTERN

Papa Bloedmann - Ein Vater packt aus - Die beliebtesten Glossen aus ELTERN

Titel: Papa Bloedmann - Ein Vater packt aus - Die beliebtesten Glossen aus ELTERN
Autoren: Titus Arnu
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Verkleidung beobachten durften.
    Ich bin eben kein Superman. Ich bin nicht weltbekannt, nicht superstark, nicht superschlau. Ich bin Papa Blödmann. Und für meine Kinder trotzdem manchmal ein bisschen ein Held. Das reicht doch eigentlich.

Lauter kleine Ganoven
    Wenn es darum geht, aus fürsorglicher Sicherheitsverwahrung zu türmen, werden harmlose kleine Wesen zu wahren Ausbrecherkönigen
    R äuber Hotzenplotz wirft viele Fragen auf. Unser Sohn hatte nach dem Vorlesen noch eine Reihe von Detailfragen. Unter anderem diese: »Papa, was ist ein Gefängnis?« »Das ist ein Haus, das vergittert und abgeschlossen ist, damit niemand rauskommt, der nicht frei herumlaufen soll.« Schlussfolgerung unseres Sohnes: »Dann wohnen wir ja in einem Gefängnis!«
    Das ist vielleicht gar nicht so falsch. Denn unsere ehemals schmucke Altbauwohnung hat sich nach und nach in eine Art Hochsicherheitstrakt verwandelt, seit sie von kleinen Wesen bewohnt wird, die nicht frei herumlaufen dürfen. Überall sind Gitter. Vor dem Kinderbett, vor dem Balkon, vor dem Herd. Die Sicherheitsverwahrung der Kleinkinder dient ihrem eigenen Schutz. Und deshalb sind die Fenster verrammelt, aus denen sie fallen könnten, die Haustüren verriegelt, aus denen sie verschwinden könnten, die Besteckschubladen versperrt, damit sie sich nicht verletzen. Spitze, elektrische, giftige Dinge wurden entfernt oder gut versteckt. Wir haben sogar eine Alarmanlage, nur für den wahrscheinlichen Fall, dass wir dringend Hilfe brauchen, wenn der Sohn doch den Schlagbohrer in die Finger bekommt, die Steckdosensicherung überlistet und damit beginnt, einen Fluchttunnel in den Parkettboden zu treiben.

    Unsere Kinder empfinden das alles vermutlich als schwere Menschenrechtsverletzung. Und seit ich die Geschichte von Bekannten gehört habe, rechne ich mit schlimmen Folgen: nämlich unbändigem Freiheitsdrang. Ziel: Flucht aus dem Gefängnis. Die Geschichte handelt von dem dreieinhalbjährigen Sohn unserer Bekannten. Nennen wir ihn Joshua P., den Ausbrecherkönig. Immerhin konnte Joshua bereits drei Stunden nach seiner Flucht gefasst werden. Sie flog auf, weil er kein Geld für den Bus hatte und seinen Schlafclown auffällig eng umschlungen hielt. Der Busfahrer lieferte den Ganoven bei der Polizei ab, die ihn verhörte. Vor- und Nachname wusste der Flüchtling, auch die Straße, in der er wohnt. Allerdings gab es in ganz Frankfurt keine Straße mit diesem Namen.
    Sondern in Langen, 30 Kilometer außerhalb der Stadt. Joshua P., dreieinhalb Jahre alt, wollte nach Angaben der Polizei »nur einen kleinen Ausflug machen«. Er gab vor, eben mal kurz in den Garten zu gehen, schlich sich mit seinem Schlafclown zum S-Bahnhof, setzte sich in den Zug nach Frankfurt, stieg am Hauptbahnhof aus und schlenderte einige Stunden durch die Stadt. Seine Eltern erfuhren übrigens aus dem Radio vom Verbleib des Klein-Kriminellen. Die Polizei hatte eine Suchmeldung herausgegeben.
    Joshua P. ist kein Einzelfall. So wie der Ausbrecherkönig von Langen versuchen täglich Tausende von Kleinkindern, alle Sicherheitsvorkehrungen zu unterlaufen, die sich ihre ängstlichen Eltern ausgedacht haben. Sie knacken Kindersicherungen, finden versteckte Hausschlüssel, orten und bergen Schokolade, die in den geheimsten Winkeln lagert.
    Ausbrecherkönig Joshua P. übrigens wurde dann von einem Wachtmeister nach Hause gefahren, im Polizeiauto, mit Blaulicht und Martinshorn. Joshua fand das so gut, dass er ankündigte, bald wieder einen »Ausflug« zu machen.

Meuterei für das Bounty
    Die Welt ist für kleine Kinder eine einzige Versuchung. Und manchmal bringt Nachgeben mehr als Widerstand leisten
    L as Vegas ist überall. Vor dem Supermarkt. Im Supermarkt. Um den Supermarkt herum. Überall blinkt und piept es. Rote, gelbe und grüne Lichter werben dafür, Euros in Lust und Laster zu stecken. Zum Beispiel in diesen Feuerwehrlaster vor dem Eingang des Baumarktes. Er tankt 50-Cent-Stücke, und bei Bezahlung blinkt und heult er. Ohne Bezahlung blinkt er nur, dafür heult das Kind.
    Wer stellt eigentlich solche Terrorgeräte auf? Die Kinder-Abteilung eines Dealerrings, der Junkie-Nachwuchs heranziehen will?
    Überall lauern Gestalten, die wehrlose Kleinkinder in ein Abhängigkeitsverhältnis zwingen: wackelnde Hunde mit perfide grinsenden Schnauzen. Lustige Elefanten mit Dackelblick und Doppelsitz auf dem Rücken. Grellrot lackierte Marienkäfer mit hypnotischen Fähigkeiten. Sprechende Hubschrauber mit
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