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Panik: Thriller (German Edition)

Panik: Thriller (German Edition)

Titel: Panik: Thriller (German Edition)
Autoren: Alexander Gordon Smith
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das. Einen Moment lang funkelten Shreks Augen unergründlich und so hasserfüllt, wie es Cal in seinen siebzehn Jahren noch nie gesehen hatte. Sein Gesicht war so wutverzerrt, dass es aufgedunsen und irgendwie krank wirkte. So sah jemand aus, der töten wollte.
    Cal wich instinktiv zurück. Mr. Platt kam auf sie zugerannt und blies dabei in seine Pfeife, immer und immer wieder. Das schrille Geräusch wurde lauter, während Truman die gewaltigen Fäuste ballte. Mit offenem Mund– wie ein Dorftrottel–, aber entschlossenen, wütenden Augen kam er auf ihn zu.
    Irgendjemand packte Cal von hinten und hielt die Arme an seinen Körper gepresst. Ein anderer schubste ihn und schrie ihn an. Sofort war er von einer wütenden Menge umringt. Es war, als wäre er in einem Motor gefangen, dessen Kolben unaufhörlich auf ihn eindroschen.
    » Weg da«, schrie er, als sich Finger in seine Brust bohrten. Um ihn herum herrschte Chaos. Ein gegnerischer Spieler schubste ihn so hart, dass er beinahe umgefallen wäre, als er gegen den Jungen hinter sich prallte. Dann sah er Mr. Platt, dessen Wangen unglaublich rot angelaufen waren und der weiter in seine Pfeife blies. Der Lehrer streckte den Arm aus, packte Cals Schulter, damit er nicht umfiel.
    » Das reicht!«, bellte er, wobei die Pfeife an ihrer Kordel auf seine Brust fiel. » Aufhören, hab ich gesagt! Sofort!«
    » Ganz ruhig, Cal.« Die Stimme gehörte Joe McGowan, dem Rechtsaußen, der ihn festhielt. » Lass gut sein, Mann.«
    » Schon gut, Alter«, sagte er. Über dem Lärm der Menge war er kaum zu verstehen. » Aber sieh dir mal mein Bein an. Der Penner hätte es mir fast abgerissen.« Er griff in seine Socke, dann hielt er seine blutbefleckten Finger hoch und wedelte damit vor Shrek herum. » Siehst du das?«
    » Es reicht!«, brüllte Mr. Platt. Er sah aus, als stünde er kurz vor dem Herzinfarkt. Er pfiff noch einmal, scheuchte alle beiseite und griff in seine Tasche. Dann hielt er Cal die rote Karte mit einem Enthusiasmus vor das Gesicht, als wäre er ein Priester, der einem Vampir das Kruzifix zeigt. » Du bist raus, Morrissey. Das hat ein Nachspiel. Und jetzt runter vom Platz.«
    Truman holte noch einmal halbherzig aus. Er schien ganz froh darüber, dass ihn seine Teamgefährten zurückhielten. Jetzt sah er nicht mehr so verbissen drein, eher verwirrt, als wüsste er nicht, wo er gerade war. Vielleicht hatte Cal doch härter zugeschlagen als beabsichtigt. Mr. Platt wandte sich mit der roten Karte in der Hand dem Oger zu.
    » Treib’s nicht zu weit, Truman«, sagte er. » Sonst stell ich dich gleich mit raus. Hast Glück, dass ich das Foul nicht gesehen habe.«
    Unter Pfiffen und Jubelrufen verteilten sich die Spieler langsam erneut auf dem Platz. Cal strich sich das Trikot glatt, und als er wieder aufsah, starrte ihn Joe mit hochgezogener Augenbraue an.
    » Alles klar?«, fragte er. Cal nickte, und Joe fing an zu grinsen. » Dem hast du’s ordentlich gegeben, Mann. Fein gemacht!«
    Joes Lächeln war ansteckend, und Cal lachte. Das Adrenalin hatte den Schmerz in seinem Bein gedämpft. Es war durchaus von Vorteil, die letzten zehn Minuten nicht mitspielen zu müssen. Und ein ganz bestimmter Vorteil saß sogar in der ersten Reihe. Joe streckte die Faust aus, und Cal stieß seine dagegen.
    » Mach noch ein Tor für mich, ja?«
    » Alles klar«, antwortete Joe und rannte davon. Mr. Platt hatte den Ball ungefähr zehn Meter von der Stelle positioniert, an der Cal Truman geschlagen hatte. Wieder pfiff er und scheuchte Cal erneut vom Spielfeld.
    » Ist ja gut«, murmelte Cal und trottete so langsam wie möglich davon. Vor dem Publikum hob er die Arme, machte ein bisschen Schattenboxen wie Rocky, und der Jubel verfolgte ihn bis zum Spielfeldrand. Er ging zu seinen Klassenkameraden hinüber, die in der ersten Reihe auf Klappstühlen im Schatten der Tribüne standen. Eddie Ardagh klopfte ihm auf den Rücken.
    » Der Penner hat’s drauf angelegt«, sagte er. » Hat dich einfach so umgeholzt.«
    » Du hättest ihn nicht schlagen dürfen«, sagte Megan Rao und schüttelte den Kopf, wobei sich aus ihrem Haar eine purpurrot gefärbte Strähne löste, die sie hinter das Ohr zurücksteckte. » Das vergisst der nicht so schnell. Truman hat sie nicht alle.«
    » Der soll nur kommen«, sagte Cal und ließ sich auf den freien Platz zwischen Megan und Georgia fallen. Georgia Cole. Wie immer hatte sie ihre perfekte Stupsnase in einen Roman gesteckt. Sie bemerkte ihn erst, als er sie leicht mit
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