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Panik: Thriller (German Edition)

Panik: Thriller (German Edition)

Titel: Panik: Thriller (German Edition)
Autoren: Alexander Gordon Smith
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öffnete die Augen einen winzigen Spalt und deutete auf den Gehweg.
    » Pavillon«, rief er. Da waren sie auch nicht unbedingt in Sicherheit, doch wo sollten sie denn sonst hin? Bald würde der Park vor Polizisten nur so wimmeln– und alle würde die Wut packen. Möglicherweise konnten sie sich im Pavillon verbarrikadieren und so lange durchhalten, bis sie einen Plan geschmiedet hatten. Brick zuckte mit den Achseln und hielt sich eine Hand ans Ohr. » Pavillon!«, wiederholte Cal so laut wie er konnte.
    Ohne sich zu vergewissern, ob Brick ihn diesmal verstanden hatte, zerrte er Daisy zum Ende des Gehwegs und am Karussell vorbei. Der Hubschrauber musste dem Riesenrad ausweichen, und der Wind legte sich etwas. In der plötzlichen Stille konnte Cal Stimmen hinter sich hören. Im selben Augenblick, in dem er sich umdrehte, explodierte das Eingangstor in einem Trümmerregen. Ein Motor heulte auf, die Ketten barsten mit einem lauten Krachen, und ein Land Rover brach mit rauchender Kühlerhaube in den Park, gefolgt von einer ganzen Armee von Polizisten.
    » Stehen bleiben!«, rief einer und deutete direkt auf Cal. » Sonst schießen wir.«
    Schießen?
    Drei Polizisten mit Helmen und Maschinenpistolen rannten zur Vorderseite des Parks, gingen in die Hocke und richteten ihre Waffen auf den Gehweg. Selbst aus der Entfernung konnte Cal deutlich erkennen, dass ihre Finger auf den Abzügen lagen. Er konnte sie nur zu gut verstehen– schließlich waren sie gerade Zeuge geworden, wie ihre Kameraden zu Asche verbrannt waren. Cal hob die Hände und sah die anderen ratlos an. Was jetzt?
    Sie konnten nichts tun. Wenn sie losrannten, würden die Cops sie eiskalt niedermähen. Wenn sie stehen blieben, würden die Polizisten über sie herfallen, sobald sie nahe genug waren.
    » Wir sind nur Kinder«, rief Cal. » Nicht schießen.«
    » Bleibt, wo ihr seid«, rief der Mann. Die Polizisten bewegten sich vorsichtig vorwärts.
    » Bitte nicht«, sagte Daisy schluchzend. » Wenn ihr näher kommt, wird es böse ausgehen. Bitte bleibt weg.«
    » Ja«, sagte Brick mit brüchiger Stimme. » Wir haben eine Bombe.«
    Die Polizisten zögerten.
    » Eine Bombe?«, zischte Cal und sah Brick an. » Na, jetzt werden sie uns ganz bestimmt erschießen.«
    » Legt den Sprengsatz auf den Boden«, rief der Mann. Unter dem Dröhnen des über ihnen kreisenden Hubschraubers war er kaum zu verstehen. » Und tretet zurück. Sonst sind wir gezwungen, das Feuer zu eröffnen.«
    » Und jetzt?«, fragte Cal.
    » Scheiße, woher soll ich das wissen?«, zischte Brick. Er trat einen Schritt zurück, ohne die Hände vom Kopf zu nehmen.
    » Brick, bleib um Gottes willen stehen«, sagte Cal. Brick schien ihn nicht zu hören. Er machte einen Schritt vor, dann noch einen. Sein Körper war angespannt, als wollte er gleich losrennen. » Brick, nicht!«
    Plötzlich bemerkte Cal, dass ein anderes Geräusch den Hubschrauber übertönte– ein Summen in seinem Kopf, sanft und doch ohrenbetäubend. Es klang wie ein Verstärker, wenn man eine Gitarre einstöpselte, aber nicht darauf spielte, ein monotones Dröhnen, das seinen Schädel zum Vibrieren brachte. Brick konnte es ganz offensichtlich ebenfalls hören, da er sich die Hände auf die Ohren legte und anfing zu schreien.
    Dann trat ein Polizist über die unsichtbare Linie, die die Wut auslöste. Sein Gesicht nahm einen fast unmenschlichen Ausdruck an. Er war nur noch von weiß glühendem Zorn getrieben. Eine Polizistin rannte hinter ihm her, wurde ebenfalls von der Wut erfasst. Nun kamen beide den Gehweg auf sie zugestürmt.
    Sie hatten keine andere Wahl– Cal drehte sich um und rannte los. Die anderen folgten ihm, während Schüsse durch die Luft peitschten.

Brick
    Furyville, 18 : 39 Uhr
    Das Adrenalin ließ alles wie in Zeitlupe ablaufen. Etwas zischte an Brick vorbei. Es klang wie eine Hornisse, die in sein Fleisch stach. Er duckte sich, schwang Arme und Beine und rannte auf den Pavillon zu. Nicht mich, nicht mich, nicht mich, schrie sein Verstand bei jedem Schritt. Er wagte nicht, sich umzublicken– nicht vor Angst, sondern aus schlechtem Gewissen, weil er die anderen im Stich ließ.
    Er hatte den halben Weg geschafft, als er etwas sah, das ihn seiner letzten Kraft beraubte und ihn in die Knie zwang.
    Schiller schwebte aus dem Pavillon. Er war in Feuer gehüllt. Die Wände, die in seinem Weg standen, gingen wie Papierseiten in Flammen auf. Seine Füße schwebten über dem Boden, als würde ihn eine unsichtbare Kraft in
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