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Panik: Thriller (German Edition)

Panik: Thriller (German Edition)

Titel: Panik: Thriller (German Edition)
Autoren: Alexander Gordon Smith
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waren die zwölf Männer und Frauen bald nicht größer als ein Wasserball, den Schiller so heftig in den Boden krachen ließ, dass ein Krater entstand, von dem aus sich große Sprünge durch den Asphalt zogen.
    Das ist falsch, dachte Brick, verdrängte den Gedanken jedoch schnell wieder. Davon wollte er nichts hören.
    Der Hubschrauber gewann schnell an Höhe, versuchte zu entkommen. Schiller schlug mit den gewaltigen Flügeln und schoss in den Himmel. Als er neben dem Helikopter schwebte, setzten mit einem Mal die Rotoren stotternd aus und lösten sich mit einem durchdringenden Kreischen von der Maschine, die wie von einer unsichtbaren Faust zerdrückt wurde. Brick sah etwas Rotes hinter der zersprungenen Sichtscheibe aufblitzen. Dann wurde das Wrack mit unglaublicher Wucht zur Seite geschleudert, schlug ein Loch in den Pavillon, den Zaun dahinter und schnitt eine meilenlange Furche in die Meeresoberfläche.
    Offenbar hatte Schiller gerade erst angefangen, mit seiner Macht zu experimentieren. Er ging tiefer, bis er kurz über dem Boden schwebte, und breitete erneut die Arme aus. Das elektrische Summen wurde lauter, und Brick fürchtete, dass ihm jeden Moment das Trommelfell platzte. Die Flammen, die Schiller einhüllten, waren so grell wie Magnesiumfackeln. Sie brannten ein Loch in die Wirklichkeit. Als er den Mund öffnete, drang gleißendes Licht daraus hervor.
    Er sprach.
    Seine Stimme war wortlos und hatte doch die Kraft, Welten zu zerstören. Ein Brüllen, das die Luft durchschnitt und die Erde zu Staub verwandelte. Alles, worauf sich diese Stimme richtete, zerbrach und zerfiel– der Asphalt und der Stein darunter, der Land Rover, die Ziegelsteine der Wände, das Metall des Tors, das Fleisch und das Blut und die Knochen der Irren, der Sand und das Gras auf dem Feld dahinter– eine reißende Masse aus zerstörter Materie erhob sich in den Himmel und verdeckte auch noch den letzten Sonnenstrahl.
    Brick schrie auf. Er war kurz davor, den Verstand zu verlieren, als sich die Wolke immer höher in die endlose, lichtlose Dunkelheit schob.
    Schillers Stimme erstarb und die Nacht mit ihr. Tonnen über Tonnen von Schutt fielen auf den Boden zurück. Brick rollte sich zusammen. Der Lärm war unglaublich, schrecklich. Die Welt bebte und bebte und bebte.
    Und dann wurde es still.

Cal
    Furyville, 19 : 05 Uhr
    So weit Cal sehen konnte, war die Welt ein Ozean der Zerstörung. Eine Landschaft voller Schutt und verbrannter Erde, die sich trostlos und zerstört bis zur weit entfernten Fabrik erstreckte. Selbst die war nicht mehr unversehrt– Rauchsäulen stiegen wie gewaltige Gitterstäbe vor der unbarmherzigen Sonne auf. Immer noch regneten Asche, Schmutz, Blut und Knochen auf das große Grab, das einst Hemmingway gewesen war.
    Cals ganzer Körper schmerzte. Wahrscheinlich war seine Nase gebrochen, und an den Stellen an seinem Hals und Gesicht, an denen die Irren an ihm gezerrt hatten, hatten sich Schwielen gebildet. Ein Finger stand in einem unnatürlichen Winkel ab und tat so weh, dass er ihn nicht berühren konnte. Sanft drückte er ihn gegen seine Brust. Er war noch am Leben, und dafür hätte er eigentlich dankbar sein sollen. War er aber nicht. Der Preis des Überlebens war zu hoch. Nicht nur die Stadt war verschwunden– auch alle seine Gewissheiten hatten sich unwiederbringlich geändert.
    Nach einem Augenblick fand er den Mut, sich umzusehen. Als Erstes fiel sein Blick auf Schiller. Der Junge saß mit angezogenen Beinen auf dem Gehweg. Die Flammen, die Flügel und die lodernden Augen waren verschwunden. Er zitterte. Seine Schwester kauerte neben ihm und hatte die Arme um seine Schultern geschlungen. Jade und Marcus standen dabei und hielten sich an den Händen.
    Brick stand mit Adam auf der anderen Seite des Gehwegs. Er hielt etwas in den Armen. Als Cal begriff, dass es sich um Daisy handelte, rappelte er sich auf und taumelte zu ihnen hinüber. Das Mädchen war leichenblass. In ihrer Schulter klaffte eine hässliche Wunde. Immerhin war sie noch am Leben. Ihre schwachen, flachen Atemzüge erfüllten ihn mit so großer Erleichterung, dass er das Eis erst bemerkte, als er sie berührte.
    Sie gefror.
    Er riss die Hand zurück, als hätte er einen Stromschlag bekommen. Ihre Haut war von Frost überzogen, und der kalte Hauch, der von ihr ausging, war wie ein eisiger Wind.
    » Daisy?«, flüsterte er und streichelte ihre Wange. » Daisy? Kannst du mich hören?«
    » Sie reagiert nicht«, sagte Brick mit klappernden
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