Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Panik: Thriller (German Edition)

Panik: Thriller (German Edition)

Titel: Panik: Thriller (German Edition)
Autoren: Alexander Gordon Smith
Vom Netzwerk:
das Brick übermalt hatte. Furyville. Cal verschwand in der dichten Hecke. Die anderen folgten ihm. Im kühlen Schatten der Büsche wandte sich Brick ihr zu.
    » Was ist da grade passiert?«, fragte er. » Ich hab dich im Auto gesehen, und plötzlich warst du verschwunden.«
    » Es waren die Engel«, sagte Daisy. » Rilke hat recht. Sie haben uns aus dem Auto geholt. Sie haben uns gerettet.«
    » Und was geschieht jetzt?«
    » Was Schlimmes, schätze ich«, sagte sie und schüttelte den Kopf. » Keine Ahnung.«
    Keine Ahnung? Hatte sie es nicht bereits gesehen? Der Park war in Flammen aufgegangen. Rilke war lachend inmitten des Infernos gestanden. Aber hatten sie denn eine andere Wahl? Hier draußen gab es nur die Wut, nur den Tod. Im Park konnten sie zumindest zusammen sein.
    Brick blickte ihr noch einen Augenblick in die Augen, dann nahm er ihre Hand und führte sie in den Park.

Rilke
    Furyville, 18 : 33 Uhr
    » Sie sind hier«, sagte Schiller.
    Bei den ersten Worten, die ihr Bruder seit Beginn der ganzen Sache gesprochen hatte, zuckte sie zusammen. Er klang wie er selbst und doch ganz anders. In dem vertrauten, weinerlichen Ton lag eine unbekannte Tiefe, etwas Zeitloses, das in ihrem Schädel widerhallte.
    Sie starrte ihn an. Seine Hände brannten immer noch und tauchten den Raum in einen schimmernden Schein. Dann breitete sich das Feuer auf seine Arme, seinen Oberkörper und seinen Hals aus und erreichte sein Gesicht. Seine Augen waren brennende Sonnen, deren gleißendes Licht sie blendete. Rilke starrte darauf– es war, als könnte sie durch ihren Zwillingsbruder in ein Reich des reinen Seins blicken, einen Ort erschreckender, hypnotisierender Macht.
    Schiller zuckte mit den Schultern. Zwei durchsichtige Flügel breiteten sich wie Segel elegant hinter ihm aus. Sie verschwammen immer wieder, als würden sie nur aus Luft und Hitze bestehen. Er streckte sie aus– sie reichten beinahe von einer Wand des Restaurants zur anderen. Als er sie einzog, entfachte er einen heftigen, hurrikanartigen Windstoß, der Marcus und Jade durch den Raum schleuderte. Tische und Stühle krachten gegen die Wände. Nur Rilke konnte der eiskalten Druckwelle widerstehen. Sie kniete vor ihrem Bruder wie ein Betender vor einem Altar.
    Sie hatte ihn niemals stärker geliebt.
    » Du weißt, was du zu tun hast«, sagte sie.
    Er legte unsicher den Kopf schief. » Ich glaube schon.«
    » Du weißt es«, sagte Rilke, stand auf und ging einen Schritt auf ihn zu. » Ich habe dir gesagt, warum du hier bist, warum dies alles geschieht. Enttäusch mich nicht, Schiller. Enttäusche sie nicht.«
    Schillers Flammen flackerten auf. Er lächelte ihr zu.
    » Das werde ich nicht, Schwester. Versprochen.«
    Jade kroch mit großen Augen auf sie zu. Lachend warf sie sich neben Rilke auf den Boden. Marcus kauerte vor der hinteren Wand und schüttelte den Kopf. Schiller breitete erneut die Flügel aus, dann stieg er mühelos in die Luft. Er schwebte einen halben Meter über dem Grund dahin. Unter ihm schienen zitternde, aus Flammen bestehende Gebilde aus dem Boden zu wachsen, die sich nach ein, zwei Sekunden wieder auflösten.
    » Wo will er hin?«, fragte Jade.
    » Er wird das tun, was ihm vorherbestimmt ist«, sagte Rilke, die ihren Bruder dabei beobachtete, wie er geisterhaft auf die Tür zuschwebte. Das Holz der Doppeltür verwandelte sich bei seiner Berührung in Asche, die sich durch seine Energie der Schwerkraft zum Trotz als Wolke in die Luft erhob. Rilke folgte ihm die Treppe hinunter. Jade und Marcus drängten sich verzweifelt an sie und stiegen vorsichtig über den Teppich aus glühenden Ranken, den Schiller hinter sich herzog. Dazu ging ein tiefes Brummen von ihm aus, das die Luft zum Zittern brachte.
    » Um das zu tun, wozu wir hierher gerufen wurden«, sagte Rilke. Sie bebte vor Aufregung. Eine wahnsinnige Freude durchströmte sie, kroch ihre Kehle hinauf und drang zwischen ihren Lippen hervor. » Er wird einen Krieg beginnen.«

Cal
    Furyville, 18 : 35 Uhr
    Brick führte sie an der Aua-Station vorbei. Als der Helikopter über sie hinwegflog, verzerrte sich panisch sein Gesicht. Ein Tornado aus Schutt wirbelte durch die enge Gasse, die ganze Welt schien durch das unbarmherzige Dröhnen des Hubschraubers zu erbeben. Cal hielt Daisys Hand fest, schloss vor der Staubwolke die Augen und tastete sich blindlings voran.
    » Wohin?«, rief Brick. Zumindest glaubte Cal, das zu verstehen. Es war, als bestünde die Luft nur noch aus wirbelndem Staub. Cal
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher