Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Panik: Thriller (German Edition)

Panik: Thriller (German Edition)

Titel: Panik: Thriller (German Edition)
Autoren: Alexander Gordon Smith
Vom Netzwerk:
Du musst hier raus, sonst wirst du sterben.«
    Er schüttelte den Kopf und zerrte am Gurt. Von draußen kam ein Kreischen, dann zerbrach das Fenster neben ihr. Ein Paar rauer, blutiger Hände griff in den Innenraum. Daisy schrie auf, als sich Finger wie Eisenstangen um ihren Schädel schlossen. Es krachte noch einmal, und ein hämisches Grinsen erschien in der Heckscheibe. Hände mit blutigen Fingernägeln schlossen sich um Adams Hals.
    Daisy wurde schwarz vor Augen. Der Schmerz war zu groß. Das Schlimmste war, dass die Schatten und der Rauch direkt in ihren Verstand kriechen wollten und alles zu Asche aufzulösen drohten. Dann hörte sie nur noch Rilkes Stimme. Ich hab’s dir doch gesagt. Warum hast du nicht auf mich gehört?
    Wenn Rilke recht hatte und sie wirklich hier waren, um die Welt zu zerstören, wollte Daisy sowieso nicht mehr weiterleben. Da war sie lieber bei ihrer Mum und ihrem Dad– wo immer die auch sein mochten. Endlich konnte sie nach Hause zurückkehren.
    Sie nahm die Hände von den Klauen, die sich in ihr Haar gruben, und streckte sie nach Adam aus.
    » Alles wird gut«, sagte sie. » Wir gehen gemeinsam, und ich werde immer auf dich aufpassen.«
    Adam schien sie zu verstehen, obwohl er bereits aus dem Auto gezerrt wurde. Er streckte ebenfalls die Finger nach ihr aus. Erstaunlicherweise lächelte er.
    Ist gar nicht so schlimm, wenn man vor dem Tod noch ein Lächeln sieht, dachte Daisy.
    Sie lächelte zurück und ergriff seine Hand.

Brick
    Hemmingway, 18 : 27 Uhr
    Brick war nur zehn Meter entfernt, als das Auto explodierte.
    Der verunglückte Jaguar war von fünf Polizisten umstellt, die auf den Wagen eintraten und schlugen und ins Innere gelangen wollten. Einer hatte bereits seine Arme im Rückfenster. Durch den aufsteigenden Rauch konnte Brick ein vertrautes Gesicht wahrnehmen. Daisy. Zorn stieg in ihm auf und bahnte sich als heiserer Schrei einen Weg durch seine Kehle.
    » Lasst sie in Ruhe!«
    Eine Kugel aus reinem weißem Licht breitete sich von dem Wagen aus und schob den Rauch zur Seite. Brick warf sich auf den Boden, legte eine Hand aufs Gesicht und wartete darauf, dass das Feuer ihn erreichte.
    Doch das geschah nicht.
    Er sah auf. Das sengende weiße Licht verschlang die Polizisten, brannte sich direkt durch sie hindurch. Wie trockenes Feuerholz verwandelten sie sich in Asche. Glühende Funken wirbelten durch die Luft. Die grelle Kugel flackerte, dann wurde sie mit Lichtgeschwindigkeit wieder in das Auto gezogen. Eine Druckwelle rollte über das Feld, und der Donner hätte Bricks Schädel beinahe platzen lassen. Dann folgte eine unheimliche Stille.
    Taumelnd rappelte er sich auf. Cal stand neben ihm und steckte die Finger in die Ohren, als wäre er soeben taub geworden. Sie spähten durch die unendliche Stille. Die Polizisten kamen noch immer von der Straße her auf sie zugestürmt. Noch waren sie nicht nahe genug, um in Wut zu geraten. In dem Jaguar inmitten der glühenden Aschewolke war kein Lebenszeichen zu erkennen.
    » Was war das denn?« Es klang, als wäre Cal meilenweit entfernt. Brick ließ den Kiefer knacken. Langsam kehrte sein Gehör zurück. Der Helikopter war höher gestiegen, um nicht in die Explosion zu geraten. Jetzt schwebte er wieder über ihnen. Der Abwind zerzauste Cals Haar.
    Ohne zu antworten rannte Brick los. Erst nach ein Paar Schritten bemerkte er, dass er den Sack mit den Lebensmitteln liegen gelassen hatte. Aber es sah sowieso nicht so aus, als ob sie lange genug leben würden, um ihren Hunger stillen zu können. Wenige Sekunden später hatte er das Auto erreicht. Er ging daneben in die Knie. Heiße Asche tanzte um sein Gesicht und verbrannte seine Haut. Er wischte die glimmenden Überreste der Toten beiseite und spähte in die Dunkelheit, konnte jedoch nur Chris erkennen.
    » Daisy?«, rief Cal und ging neben ihm in die Hocke. Beide sahen auf die Rückbank. Sie war leer. » Sie sind wohl rausgesprungen. Hilf mir, ihn aus dem Wagen ziehen.«
    » Aber ich habe sie doch gerade noch gesehen«, fing Brick an. Hatte er sich ihr Gesicht in dem ganzen Chaos nur eingebildet?
    Cal rüttelte an der Tür, doch sie war hoffnungslos verklemmt. Er holte Anlauf, trat gegen das rissige Glas der Fensterscheibe, griff durch das entstandene Loch und rief Chris’ Namen. Brick sah auf. Die Polizisten waren noch etwa dreißig Meter entfernt– nahe genug, dass der Boden von ihren Schritten erzitterte. Es war eine ganze Armee.
    Er zwängte sich neben Cal. Gemeinsam versuchten sie,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher