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Pandoras Tochter

Pandoras Tochter

Titel: Pandoras Tochter
Autoren: Iris Johansen
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Leben schützen und tun, was ich kann, aber Sie müssen einschreiten, falls Molino irgendetwas in Megan auslöst. Es gibt einen Bereich, in dem ich ihr nicht helfen kann.« Er unterbrach die Verbindung und lehnte sich zurück. Er hatte seine Pflicht getan und Grady von der Bedrohung erzählt, allerdings fühlte er sich danach nicht unbedingt besser.
    Grady war ihm immer schon ein Rätsel gewesen. Ja, Phillip war ihm dankbar, doch das schloss Vorbehalte nicht aus. Er vertraute auf Gradys Effektivität, war jedoch nicht überzeugt von seinen Methoden. Vielleicht stieß ihn aber auch die Macht, die er in Grady spürte, instinktiv ab. Er hatte selbst die meiste Zeit seines Lebens mit einigen Aspekten dieser Macht gelebt. Grady war nur noch leidenschaftlicher und sein Wirkungskreis größer. Phillip hatte im Laufe der Zeit gesehen, welch unglaubliche Dinge er vollbracht hatte.
    Aber jetzt konnte sich Phillip keine Gedanken machen, was Grady vorhatte. Er war derjenige, der sich darauf vorbereiten musste, alles Notwendige zu tun, um Megan zu beschützen.
    Schlaf gut, Megan. Wahrscheinlich wirst du all deine Energien brauchen.
     
    Der Truck würde jede Minute explodieren. Tim Darnell trat von dem mit Benzin überschütteten blauen Vehikel zurück und beobachtete, wie die Flammen vom Fahrersitz in Richtung Tank züngelten.
    Zu schade. Ein verdammt feiner Truck. Aber er war beschädigt nach der Begegnung mit Blairs SUV, und vermutlich würde man Lackspuren am Unfallwagen finden. Zwar hatte er dafür gesorgt, dass der Wagen auf einen falschen Namen zugelassen war, trotzdem konnte er es nicht riskieren, ihn zu behalten. Konnte er Molino dazu bringen, ihm den Wagen zu ersetzen?
    Unwahrscheinlich. Molino duldete kein Versagen, und Tim konnte von Glück sagen, wenn er ihn weiterhin beschäftigte; einen Bonus hatte er sich sicherlich nicht verdient. Bring es hinter dich. Beiß in den sauren Apfel. Er nahm sein Mobiltelefon aus der Tasche und rief Peter Sienna in Molinos Büro an.
    »Ich hoffe, du meldest mir, dass du den Auftrag erledigt hast«, sagte Sienna. »Ich hatte schon vor Stunden mit deinem Anruf gerechnet.«
    »Ich musste den Truck zur Grenze nach Alabama bringen, um ihn zu zerstören.« Er zögerte. »Die Sache ist nicht gut gelaufen. Ich brauche noch ein bisschen Zeit.«
    Sienna schwieg eine Weile. »Willst du damit sagen, dass sie noch am Leben ist?«
    »Im Moment schon noch.« Und eilends fügte er hinzu: »Aber ich kümmere mich darum. Ich hab versucht, es wie einen Unfall aussehen zu lassen. Ich dachte, sie würde den Kopf verlieren, aber das hat sie nicht getan. Sie ist gefahren, als würde sie an dem Rennen in Daytona mitmachen. Ich muss etwas anderes versuchen. Geben Sie mir noch einen oder zwei Tage. Länger brauche ich nicht, versprochen.«
    »Mr Molino schert sich keinen Deut um deine Versprechen. Er will, dass die Angelegenheit sofort erledigt wird.«
    Ein scharfer Hund, dachte Tim mürrisch. Würde ich das Geld nicht brauchen, würde ich ihm sagen, dass er mich am Arsch lecken soll. »Ich habe sie die ganze letzte Woche observiert. Ich brauche nicht lange, eine andere Möglichkeit aufzutun. Ich werde Mr Molino nicht enttäuschen.«
    »Er wird bereits enttäuscht sein, wenn er das hört. Zwei Tage. Danach werden wir dich ersetzen müssen«, erklärte Sienna und legte auf.
    Dieser Scheißkerl behandelte ihn wie den Abschaum der Menschheit. Er und Molino glaubten, dass sie tun konnten, was sie wollten, nur weil sie Geld und Macht hatten. Nun, Tim war schlauer als die beiden. Jeder macht mal einen Fehler. Woher sollte er wissen, dass diese Blair so cool war? Sie war nur eine Frau, und er hatte selbst beobachtet, wie sie gestern Abend im Wartezimmer der Klinik die Nerven verloren hatte.
    Er war auf das Schlimmste vorbereitet gewesen, dennoch musste er seine Spuren verwischen. Für alle Fälle hatte er seinen anderen Truck hier, außerhalb von Gadsden, im Unterholz versteckt. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis der Unfallwagen gänzlich ausgebrannt war.
    Und der Obdachlose, den er auf dem Highway 20 aufgelesen hatte, war ein Glücksfall gewesen. Selbst wenn das Wrack gefunden wurde, würde die Polizei denken, dass der Fahrer, der versucht hatte, Megan Blair von der Straße abzudrängen, in seinem Auto verbrannt war.
    Der Landstreicher saß über das Lenkrad gebeugt, und Darnell hatte dafür gesorgt, dass es so aussah, als hätte er sich den Kopf bei dem Unfall verletzt.
    Darnell runzelte die Stirn, als er
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