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Pandemonium

Pandemonium

Titel: Pandemonium
Autoren: Lauren Oliver
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Deliria.«
    »Liebe«, sage ich und drücke seine Taille. »Sag es.«
    Er zögert nur einen Augenblick. »Liebe«, wiederholt er und probiert das Wort aus. Dann lächelt er. »Ich glaube, es gefällt mir.«
    »Du wirst es lieben. Vertrau mir.« Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und Julian küsst mich auf die Nase, dann streicht er mit den Lippen über meine Wangenknochen und streift mein Ohr, drückt kleine Küsse auf meinen Kopf.
    »Versprich mir, dass wir zusammenbleiben, okay?« Seine Augen sind wieder vom hellen Blau eines völlig durchsichtigen Schwimmbeckens. Es sind Augen, um darin für immer zu schwimmen, zu treiben. »Du und ich.«
    »Ich verspreche es«, sage ich. Hinter uns geht die Tür knarrend auf und ich drehe mich um und rechne damit, Raven zu sehen, als eine Stimme die Luft durchschneidet: »Glaub ihr kein Wort.«
    Die ganze Welt schließt sich um mich wie ein Augenlid: Alles wird dunkel.
    Ich falle. In meinen Ohren rauscht es; ich werde in einen Tunnel gesaugt, einen Ort voller Druck und Chaos. Gleich explodiert mein Kopf.
    Er sieht anders aus. Er ist viel dünner und eine Narbe zieht sich von der Augenbraue bis hinunter zum Kinn. Am Hals windet sich eine kleine tätowierte Nummer direkt hinter dem linken Ohr um die dreizackige Narbe, die mir so lange vorgaukelte, dass er geheilt war. Seine Augen – früher von einem Braun wie süßer, zugelassener Sirup – sind härter geworden. Jetzt sind sie steinern, undurchdringlich.
    Nur seine Haare sind gleich: dieser rotbraune Schopf wie Herbstblätter.
    Unmöglich. Ich schließe die Augen und öffne sie wieder: der Junge aus einem Traum, aus einem anderen Leben. Ein Junge, der von den Toten zurückgekehrt ist.
    Alex.
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