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Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Titel: Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)
Autoren: Britta Orlowski
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bekommt ein Fohlen.“
    „Ehrlich? Ich gehe mal zu ihm.“
    Die Stute lag in ihrer Box auf dem Stroh und schnaubte leise. Hin und wieder zuckte ihr Schweif. Tyler hockte vor dem Tier, streichelte liebevoll den prall gespannten Bauch und murmelte leise beruhigend auf es ein. „Wahrscheinlich dauert es nicht mehr allzu lange, dann hast du´s g e schafft. Obwohl ich natürlich nicht wirklich mitreden kann und ehrlich gesagt, habe ich nicht die geringste Lust mit dir zu tauschen. Aber da müssen wir jetzt wohl durch.“ Seine Hände zogen unendlich sanft Kreise.
    „Hallo, draußen herrscht ein Sturm und du kriegst hier gar nichts davon mit.“
    Er wandte lediglich leicht den Kopf und lächelte.
    „Schau nicht so! Ich weiß, ich sehe fürchterlich aus. Dieser Regen klatscht einem direkt bösartig ins Gesicht“, plapperte Charly munter.
    Als Ryan eintrat, riss ihm der Wind fast das Tor aus den Händen. „Mrs. Chiles ist am Telefon. Sie sagt, ich muss wegen der Unwetterwarnung sofort ins Heim zurück. Sie wäre schließlich für alles verantwor t lich und deshalb bliebe ihr keine andere Wahl. Bitte, rede du mit ihr! Das ist doch Scheiße.“
    „Mal sachte!“, murmelte Tyler und nahm ihm das Mobilteil aus der Hand.
    „Was nun?“, fragte Ryan erwartungsvoll.
    „Wir müssen tun was sie sagt“, stellte Tyler unmissverständlich klar. „Jerry wird dich hinbringen. Ich möchte jetzt ungern weg.“ Er lief mit Ryan zum Haus rüber und regelte alles Notwendige. Während dieser Zeit blieb Charlo t te bei dem fohlenden Pferd.
    Jerry war stocksauer. Bereits als er den Pick up parkte, nahm die Intensität des Regens zu. Der Scheibenwischer schaffte es nicht mehr, mit den Wassermassen fertig zu werden. Wind peitschte gegen den Wagen, innerhalb von Minuten war die Straße, über die sie gekommen waren, unpassierbar. Jerry brachte Ryan ins Haus.
    „Sie können da unmöglich wieder raus gehen. Ich bitte Sie, bleiben Sie hier und warten Sie ab, bis das Wetter sich beruhigt!“
    Jerry musste der Frau recht geben, es würde äußerst schwierig werden zur Ranch zurück zu kehren. Ausgerechnet an diesem Wochenende, wo seine beiden Kollegen bei ihren Familien daheim waren. Er hätte Zeit gehabt mit Tyler alles zu regeln, was ihm auf dem Herzen lag. Der Zeitpunkt wäre mehr als günstig gewesen.
     
    Das Fohlen strampelte sich die letzten Reste der Fruchtblase von den Hinterläufen. Tyler nahm noch einmal etwas Stroh und rieb den kleinen Körper damit ab. Strauchelnd erhob sich das Fohlen. Charlotte bemerkte erst jetzt, dass sie die Luft angehalten hatte. Soeben war sie Zeuge eines wunderbaren Augenblicks geworden. Sie atmete tief durch, ließ den Mann dabei allerdings nicht aus den Augen. Seine selbstverständliche, liebevolle Hingabe im Umgang mit seinen Tieren faszinierte sie. Im gedämpften Licht der Stalllampe wirkten seine Gesichtszüge gelöster, ja entspannter. Seine Augen sahen plötzlich jung aus, schienen jünger sogar, als sie es je gewesen waren.
    Er warf einen Blick nach draußen. „Oje, da ist die Hölle ausgebrochen. Du hättest mit Jerry und Ryan fahren sollen.“
    „Um nichts in der Welt hätte ich dies hier versäumen wollen.“ Sie machte eine weit ausholende Geste, die alles mit einschloss.
    Sie stemmten sich gegen den Wind und den peitschenden Regen um ins Haus zu gelangen. Sich an den Händen haltend kämpften sie sich gemeinsam vorwärts. Der Himmel war dunkel und unheilverkündend. Ein Blick auf das Meer verhieß nichts Gutes. Die meterhohen Wellen türmten sich beinahe bösartig auf und schäumten vor kaum bezwingbarer Wut.
    Tropfnass und schmutzig standen sich Charlotte und Tyler schließlich in der Diele gegenüber. Ihre Kleidung roch muffig, eine Mischung aus Stall, Blut, Fruchtwasser und menschlichem Schweiß.
    „Die Badezimmer sind oben, such dir eines aus. Allerdings wirst du nirgendwo Duschbad oder Seife entdecken, das auch nur annähernd an Erdbeertörtchen oder Mandarinendessert erinnert“, sagte Tyler l ä chelnd.
    „Oje, dann muss ich nach Moschusochse oder Testosteronhengst riechen. Hoffentlich stoße ich da nicht Brunftschreie aus, trommle auf me i ne Brust, oder lege eine Hand in meinen Schritt“, antwortete sie trocken.
    „Was denn, laufe ich etwa so rum?“, wollte er wissen und brachte es fe r tig, leicht beleidigt zu klingen.
    „Ach, eigentlich nicht“, rief sie aus und stapfte die Treppe hinauf.
    „Du kennst ja meinen Kleiderschrank. Nimm dir einfach was du brauchst! In deiner
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