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Palzki ermittelt: 30 Rätsel-Krimis (German Edition)

Palzki ermittelt: 30 Rätsel-Krimis (German Edition)

Titel: Palzki ermittelt: 30 Rätsel-Krimis (German Edition)
Autoren: Harald Schneider
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verdattert.
    Unsere Mutter
schnauft tief durch und bleibt ruhig. Bald erreichen wir das Haus von Papas Chef.
Er öffnet auch gleich die Tür und gibt Mama einen Handkuss. Papa beachtet er so
gut wie nicht und mir streichelt er über den Kopf. »Das sind also Ihre beiden wohlgeratenen
Kinder, Frau Palzki? Ich wollte ja auch immer Kinder haben, leider hatte ich nie
Zeit dazu. Und tageweise irgendwo ausleihen kann man die ja nicht, oder geht das
inzwischen?« Er lacht wie Dracula im Nachtprogramm, das ich manchmal heimlich schaue.
    Kapedes
Frau sieht aus wie ein Weihnachtsbaum. Sie hat unheimlich viele Ketten und so Zeugs
umhängen. Nur Kerzen kann ich keine sehen. Dafür ist ihre Wohnung ganz kahl. Nirgendwo
liegt oder steht etwas herum, ganz anders als bei uns zu Hause. Ich schaue aus dem
großen Wohnzimmerfenster.
    »Geil, ein
richtig großer Rasen. Darf ich da Fußballspielen?«
    Die Gesichter
der vier Erwachsenen erstarren. Dann sagt Papas Chef zu mir: »Das geht leider nicht,
Kleiner. Das ist ein englischer Zierrasen. Da darf man nur mit speziellen Schuhen
drauf.«
    »Ach so«,
antworte ich. »Schade, ich habe meine Spikes zu Hause liegen.« Doch ich habe sowieso
schon was Tolleres gesehen. An einer Wand hängt ein riesiger Fernseher, fast so
groß wie im Kino.
    »Gei… äh,
super Gerät. Haben Sie auch eine Playstation?«
    Diefenbach
lächelt gütig. »Ich weiß zwar nicht, was du damit meinst, aber schau dir doch mal
die andere Wand an.« Er dreht sich zur Seite und ich blicke auf die Wand. Dort hängen
mindestens ein paar Millionen gerahmte Urkunden. Vielleicht sogar noch mehr. »Die
habe ich alle für besondere Verdienste bekommen«, erzählt er stolz.
    Darauf habe
ich nun wirklich keinen Bock. Ich gehe zu einer Vase, die in der Ecke steht und
seltsam bemalt ist.
    »Pass bitte
auf, die Vase ist 2.500 Jahre alt.«
    »Was bedeuten
diese komischen Schriftzeichen an der Seite? Das kann doch kein Mensch lesen!«
    »Kein Wunder«,
belehrt mich Kapede. »Das ist Altgriechisch. So haben die Griechen früher geschrieben.
Das ist ein Beweis dafür, dass diese Amphore schon weit über 2.000 Jahre alt ist.«
    »Und wenn
das Ding eine Fälschung ist? Sie können die Schrift doch bestimmt auch nicht lesen.«
    »Daran habe
ich natürlich selbst schon gedacht und mir den Text beim Kauf der Amphore übersetzen
lassen.«
    Er gibt
mir einen kleinen Zettel. Ich lese laut vor und alle hören mir zu. »Zu Ehren von
Panionios, dem Sklavenhändler für die Aufbewahrung von Olivenöl des Ölbaums. Athen
im Jahre 490 vor Christus.«
    »Na, bist
du jetzt beeindruckt, kleiner Mann?«
    »Und wie«,
antworte ich und lache laut heraus. »Mit dieser Amphore hat man Sie nach Strich
und Faden veräppelt. Die ist nie im Leben so alt wie angegeben!«
     
    Frage: Was hatte Paul bemerkt?
     

Lösung
5. Rätsel-Krimi
     
     
    490 Jahre vor Christus konnte
man noch nichts von Christus wissen.

Die Dusche des Todes
    6. Rätsel-Krimi
     
    Es hätte so ein schöner Tag werden
können.
    Fünf Arbeitstage,
die ein Wochenende vom nächsten trennten, waren eindeutig zu viel. Nicht weil ich
zu der Mehrheit der deutschen Bevölkerung zählte, für die die Arbeit nur ein notwendiges
Übel zum Geldverdienen war, sondern aus anderen, viel bedeutsameren Gründen.
    In der Küche,
gleich neben dem Herd, hing ein Notizblöckchen, dessen oberstes Blatt am Sonntagabend
gewöhnlich in reinstem Weiß blitzte. Nein, falsch geraten, es handelte sich nicht
um den Platzhalter für die wöchentliche Einkaufsliste. Dieser Merkzettel diente
dazu, kleinere Reparaturen zu notieren, die der Hausherr möglichst an seinem freien
Wochenende durchzuführen hatte. Gewöhnlich sah es dann so aus, dass ein Fahrradschlauch
(Hinterrad) zu flicken war, die Kette bei einem anderen Rad zu spannen, die Griffe
eines Kochtopf mit einem mörderisch kurzen Gewinde anzuziehen, die verzogenen Schubladenauszüge
des Wohnzimmerschrankes auszutauschen und ein gerissener Rollladengurt in einem
der Kinderzimmer zu erneuern war, um nur die wichtigsten Dinge einer durchschnittlichen
Woche zu nennen.
    Jetzt könnte
man entgegnen, dass der neuzeitliche Mensch im Regelfall über 30 Tage Urlaub im
Jahr verfügte. Doch Urlaub und Erholung waren nicht unbedingt dasselbe. Zumindest
dann nicht, wenn man mit Frau und Kinder in einer Doppelhaushälfte wohnte und über
entsprechend viele Zimmer verfügte. »Pauls Zimmer gehört mal wieder tapeziert, der
hat noch eine Kleinkindertapete«, bestimmte die allerbeste
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