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Palazzo der Lüste

Palazzo der Lüste

Titel: Palazzo der Lüste
Autoren: Isabell Alberti
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meisten Engel hatten Dutzendgesichter, die ein Maler leicht aus dem Gedächtnis schaffen konnte – nur dieser eine war sorgfältiger ausgeführt. Stefano kapitulierte und begann das Unmögliche als möglich hinzunehmen.
     
»Du hast wirklich eine Zeitreise gemacht?«
     
»Das sage ich doch die ganze Zeit.«
     
»Aber wie bist du hin und wieder zurückgekommen?«
     
»Auf einmal war ich da, und ich wusste, ich muss dort eine Aufgabe erfüllen.«
     
»Diesen Patrizier vor einer falschen Verurteilung bewahren?«
     
Und eine Wette verlieren, dachte Cecilia und nickte zu Stefano gewandt. Nicolò war zwar nicht »dieser Patrizier«, aber sonst hatte er recht. »Danach bin ich wieder in meiner Wohnung aufgewacht.«
     
Seine Blicke huschten zwischen dem Bild und ihrem Gesicht hin und her.
     
»Das muss doch schon mal jemand gemerkt haben.«
     
»Einer Freundin aus dem Studium ist es aufgefallen. Ich habe es damals nicht geglaubt, und wir haben darüber gelacht.«
     
»Und sonst?«
     
»Niemand. Wer kennt mich denn. Ich bin doch nicht Cicciolina.«
     
»Zum Glück.«
     
Stefano legte die Arme um ihre Hüften und bedeckte ihren Hals mit Küssen. Feuchte Tupfer, die ihre Knie weich werden ließen. Sie lehnte sich an ihn. Seine Küsse wurden intensiver.
     
»Sie sehen schon her.«
     
Der Fremdenführer hatte die Aufmerksamkeit seiner Schäfchen verloren; dafür hatten Stefano und Cecilia sie gewonnen.
     
»Sollen sie doch.«
     
»Stefano!«
     
Widerstrebend ließ er sie los.
     
»Hast du noch andere Aufgaben in der Vergangenheit zu lösen und verschwindest wieder, wenn ich dich liebe?«
     
»Ich hoffe nicht.«
     
»Dann lass uns gehen.«
     
Ende
     
Nachwort Was wäre – wenn man in eine andere Zeit reisen könnte? Diese Frage hat sich sicher jeder schon einmal gestellt. Mich hat das gleich zu einer weiteren Frage geführt: Wie wurde die schönste Sache der Welt in einer anderen Zeit gelebt? Welche dunklen Leidenschaften wurden ausgelebt?
     
Das brachte mich zum größten Liebhaber aller Zeiten – zu Casanova und nach Venedig. Er hat dann auch eine kleine Gastrolle im Roman erhalten. Eine weitere Gastrolle erhielt Gianbattista Tiepolo, dessen Bilder mich schon als Kind faszinierten.
     
Von der Idee einer Zeitreise ins Venedig des achtzehnten Jahrhunderts bis zum fertigen Roman ist es ein langer Weg, den der Autor nicht alleine geht, sondern auf dem ihm eine Vielzahl von Leuten zur Seite stehen. Da ist in erster Linie meine Verlegerin Angela Weiß zu nennen, die von Anfang an an dieses Projekt geglaubt und mir eine Vielzahl hilfreicher Tipps gegeben hat, ohne die der Roman nicht das geworden wäre, was er ist. Mein besonderer Dank gilt auch meiner Freundin Steffi Winkler, mit der ich auf einer langen Wanderung das Konzept dieses Romans diskutiert, und die mir viele hilfreiche Fragen dazu gestellt hat. Danken möchte ich auch den Mitarbeitern der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek, die mich geduldig mit Büchern über Venedig versorgt haben. Und last but not least möchte ich auch meinem Partner danken, der klaglos einsame Abende ertragen hat, an denen ich mich hinter dem Computer vergrub. Der mich auch wieder aufgebaut hat, wenn Cecilia und Nicolò ihren eigenen Kopf durchsetzten und nichts mehr so ging, wie ich es geplant hatte. Isabell Alberti im Winter 2007
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