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Palast der sinnlichen Traeume

Palast der sinnlichen Traeume

Titel: Palast der sinnlichen Traeume
Autoren: Kate Hewitt
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Meer stand. Seine Fassade wölbte sich wie das Segel eines Schiffes.
    Livrierte Pagen öffneten die Türen und begleiteten sie in das beeindruckende Atrium, das sich einhundertachtzig Meter nach oben erstreckte. Selbstverständlich brauchte Khaled nicht einzuchecken, jeder wusste, wer er war. Ein Mitarbeiter geleitete sie zu einem privaten Lift, der sie ins oberste Stockwerk brachte. Als die Türen aufgingen, stand Lucy in der luxuriösesten Suite, die sie sich überhaupt vorstellen konnte.
    Eine Marmortreppe mit goldenem Geländer, noch beeindruckender als die im Palast von Biryal, führte in die Wohnräume der Suite hinauf. Sprachlos folgte sie Khaled und dem Hotelangestellten nach oben. Dort erwartete sie eine schier endlose Folge von Räumen, jeder mit dicken Teppichen und Möbeln aus Mahagoni ausgestattet. Und immer wieder Gold, Gold, Gold.
    Der Angestellte ging. Lächelnd wandte Khaled sich zu Lucy um. „Und?“
    „Es ist großartig“, erwiderte sie schwach.
    „Du bist überwältigt.“
    „Wie könnte ich das nicht sein?“
    „Sieh her.“ Er führte sie ins Schlafzimmer. In der Mitte des Raumes stand ein Himmelbett. Khaled drückte auf einen Knopf einer Fernbedienung, und das Bett begann sich langsam zu drehen.
    „Wow“, sagte sie lahm.
    „Stimmt etwas nicht?“
    Statt einer Antwort zuckte sie die Schultern. Wie sollte sie erklären, dass diese Suite sie an ihre gemeinsame Zeit in London erinnerte? Auch damals hatten Khaleds Reichtum, sein Charme, seine Leichtigkeit sie schlichtweg überwältigt. Nie hatte sie sich ihm ebenbürtig gefühlt. Erst in den letzten Wochen hatte Sam dieses Gefühl halbwegs neutralisiert. In seiner Gegenwart standen sie auf derselben Stufe. Hier nicht mehr.
    Hier, in Khaleds Welt, fühlte sie sich wie eine Bettlerin, die mit am Tisch sitzen durfte und auf die Momente wartete, in denen er geruhte, ihr seine Aufmerksamkeit zu schenken.
    Seine Liebe.
    Ich will immer noch, dass er mich liebt, durchfuhr es sie. Sie spürte Panik in sich aufsteigen. Deshalb war sie so nervös und angespannt, weil sie sich nach Khaleds Liebe sehnte, die sie doch nie bekommen würde.
    „Lucy?“, drängte er stirnrunzelnd.
    „Es ist nur so … viel.“
    „Ist das schlecht?“
    „Nein, natürlich nicht.“ Es war allein ihr Problem, das wusste sie. Ihre Unsicherheit, ihre Angst. Sie schaute sich in der luxuriösen Suite um. „Es ist wunderschön, Khaled. Vielen Dank.“
    Am Abend zog sie eines der Designerkleider an, die Khaled für sie hatte auswählen lassen. Keines der Kleidungsstücke hatte sie zuvor gesehen, aber alle besaßen die richtige Größe. Mit einem Unterseeboot ging es ein kurzes Stück durchs Meer zum Unterwasserrestaurant Al Mahara.
    Ihr Tisch stand unmittelbar neben einer riesigen Glasscheibe. Während sie aßen, konnten sie die Fische und andere Meeresbewohner beobachten. Khaled bestellte Hummersalat und Austern, zu denen sie Champagner tranken, von dem Lucy den Preis gar nicht wissen wollte.
    Einige Gäste, eine Mischung aus Geschäftsleuten und Society- Sternchen, erkannten Khaled. Lucy sah zu, wie ihr Mann sie zur Begrüßung auf die Wangen küsste und sich lächelnd mit ihnen über Dinge unterhielt, von denen sie keine Ahnung hatte. Dies hier war seine Welt.
    Nach einem, wie es ihr vorkam, endlosen Dinner, kehrten sie in ihre Suite zurück. Unsichtbare Hände hatten das Bett für die Nacht vorbereitet, die Decke einladend zurückgeschlagen und das Licht gedimmt.
    „Stimmt etwas nicht?“, fragte Khaled.
    Sie glaubte, eine gewisse Kühle in seiner Stimme zu hören. Sie zögerte, weil sie es nicht zu einem Streit kommen lassen wollte. Außerdem wusste sie nicht genau, wie sie ihre Gefühle erklären sollte. Spielte es überhaupt eine Rolle? Einen Ausweg gab es ja doch nicht.
    „Ich bin nur müde“, meinte sie schließlich. „Die vergangenen Wochen waren ganz schön verrückt.“
    „Das stimmt.“ Khaled trat hinter sie und legte seine Hände auf ihre Schultern. „Aber das liegt nun hinter uns. Hier können wir uns ein paar Tage entspannen. Es genießen, verwöhnt zu werden, einander genießen.“ Er küsste sie auf den Nacken.
    Sehnsucht stieg in ihr auf und überwältigte jeden Zweifel, als sie sich in seinen Armen umdrehte und sich ihm willig hingab.
    Zumindest hier und jetzt waren sie einander ebenbürtig.
    In den nächsten Tagen versuchte Lucy wirklich, sich zu entspannen, was ihr manchmal sogar gelang. Khaled verhielt sich höflich und zuvorkommend, jedoch wahrte
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