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Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition)

Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Mara Lee
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im Nichts. Dunkelheit umgab sie. Dunke l heit und Stille. Sie atmete ganz ruhig. War das ihr Ende? Sah so der Tod aus?
    Etwas flackerte in der Ferne. Ein Licht, das sich langsam nähe r te. Gleichzeitig vernahm sie ein sanftes Rauschen, als stünde sie an der Küste und blickte aufs Meer. Dichter Nebel kam auf, hüllte sie al l mählich ein. Das Rauschen schwoll an zur stürmischen Bra n dung. Zwischen den Wellen war noch etwas zu hören. Erst u n deutlich, dann immer klarer. Man rief ihren Namen.
    Die Stimme wurde lauter, der Nebel teilte sich. Jemand kam mit schnellen Schritten auf sie zu. Vivien drehte um und wollte wegla u fen. Sie rannte los, wie sie noch nie gerannt war. Doch sie kam nicht vom Fleck. Langsam holte der Nebel sie ein, kroch an ihr hoch. Es wurde wieder dunkel. Sie fühlte Hände auf ihrer Schulter, wurde z u rückgerissen, schien rückwärts aus ihrem Körper zu fa l len.
    „Vivien!“
    „Patrick!“
    Sie drehte sich um und fiel ihm in die Arme. „Patrick, Gott sei Dank …“
    „Schon gut, ich bin ja da. Du bist in Sicherheit.“
    Vivien öffnete die Augen. Einige Männer und Frauen, alle gehob e nen Alters, blickten sie fragend an. Sie löste sich etwas von Pa t rick und schaute sich um. Vom Schloss war nichts zu sehen, ebenso w e nig die Wiese mit dem Brunnen. Sie war wieder in der Galerie. E r leichtert sank sie in Patricks Arme.
    „Ist gut, Süße, wir gehen jetzt.“
    Er legte ihr den Arm um die Hüfte und führte sie aus dem Raum. Vivien blickte immer wieder um sich, hielt Ausschau nach Henry oder Sandrine. Doch sie war nur von Besuchern umgeben, die z u sammen mit ihnen die Galerie verließen. Als sie die gewohnte Aben d luft einatmete, war sie sicher, tatsächlich in ihrer Welt zu sein.
    „Das war knapp“, sagte sie, und löste sich vorsichtig aus Pa t ricks Griff.
    „Kann man wohl sagen.“
    „Aber woher … wie …“
    „Ich habe dich von zu Hause angerufen. Wollte wissen, ob du im Schloss etwas erfahren hast. Du wirst sicher an die zwanzig Anr u fe auf deiner Mailbox haben. Schließlich wurde es mir zu bunt, und ich bin hierher gekommen. Du standest vor dem Bild und starrtest hi n ein, leichenblass im Gesicht. Ich habe dich angesprochen, angeschrieen, an deiner Schulter gerüttelt. Du warst wie ein Baum ve r wurzelt, hast dich keinen Millimeter bewegt. Die Leute ringsum dachten wohl, wir hätten Zoff, und haben getuschelt. Während ich überlegte, wie ich dich möglichst unauffällig hier wegbringen kon n te, geschah etwas Seltsames: Du wurdest langsam durchsic h tig, schienst dich in Luft aufzulösen. Ich stellte mich hinter dich, fasste deine Hü f ten und hielt dich fest. Es sollte so aussehen, als wären wir ein Li e bespaar, das das Bild betrachtet. In Wirklichkeit verlor ich dich lan g sam, kon n te schon durch dich hindurchsehen. Ich wusste mir nicht mehr zu helfen, darum habe ich an dir gez o gen, so stark ich konnte. Und plötzlich bist du mir in die Arme g e flutscht.“
    Sie schaute ihn an und konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Kaum ein anderer hätte ihre Rettung aus höchster Not so blumig dargestellt. Sie umarmte und drückte ihn, so fest sie konnte.
    „Du hast mich eben Süße genannt.“
    „Es sollte für die anderen Besucher wirken, als hätten wir genug g e sehen, und wollten gehen.“
    „Ohne deine Hilfe wäre ich für immer im Schloss gefangen gew e sen.“
    „Was ist mit Sandrine? Hast du sie nicht gefunden?“
    „Doch. Aber sie wollte nicht mit.“
    „Wie? Ich verstehe nicht.“
    Sie erklärte ihm, was sie wusste.
    Vivien sah in Patricks Blick, wie sehr er sich bemühte, ihr zu gla u ben.
    „Was machen wir jetzt? Sie dort lassen?“
    „Nein. Wir holen sie da raus.“
    „Und wie?“
    Vivien drehte sich zur Galerie um. Einer der Bediensteten schloss eben das Tor, die Kirchturmuhr schlug Mitternacht. Wie sollten sie Sandrine befreien? Vor allem, da sie sich nicht befreien lassen wollte? Der Weg durch das Bild war keine Option mehr. Mit Sicherheit wü r de Henry Leute im Zimmer postieren, um sie in Empfang zu ne h men. Außerdem war es sehr wahrscheinlich, dass er Maßna h men traf, sie gar nicht erst ins Bild zu lassen.
    „Henry kann im Schloss tun und lassen, was er will. Es ist seine e i gene Welt. Hier in unserer sieht das anders aus.“
    „Die Polizei können wir vergessen. Sollen wir ihn auf eigene Faust hops nehmen?“
    „Nein. Dann wäre Sandrine womöglich für immer verloren. Es gibt nur einen Weg, sie gegen ihren Willen aus dem
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