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Palast der Liebe

Titel: Palast der Liebe
Autoren: Sandra Brown
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eingestellt, die Gastgeberin zu spielen. Ich habe nasses Haar und bin weder zurechtgemacht noch anständig angezogen.“ Sie holte tief Luft und fügte dann hinzu: „Und ich habe Sie nicht eingeladen.“
    „Warum sind Sie nicht an den Strand zurückgekommen? Ich habe noch eine ganze Weile auf Sie gewartet.“ „Ich habe mich auf meiner Terrasse gesonnt, wo mich niemand stören kann.“
    Er quittierte die Anspielung mit einem vergnügten Grinsen. „Oben ohne?“
    „Wie bitte?“ fragte sie verwirrt, weil er sie einen Moment aus der Fassung gebracht hatte.
    „Ich wollte wissen, ob Sie sich hüllenlos gesonnt haben.“
    „Nein.“
    „Warum nicht? Haben Sie Angst vor Spannern?“ „Nein. Vor aufdringlichen Nachbarn.“
    Derek lachte laut auf, ein tiefes, volles Lachen, das durch seinen breiten Brustkorb vibrierte. Unwillkürlich musste Caren daran denken, wie er nackt ausgesehen hatte. Dunkle Haut mit sonnengebleichten Härchen. Mein Gott, reiß dich zusammen! rief sie sich energisch zur Ordnung. Sie wandte den Blick von ihm ab.
    „Sind Sie allein hier?“ fragte er unvermittelt.
    „Ja, eigentlich schon.“
    „Eigentlich schon? Was soll das heißen? Sind Sie verheiratet?“
    „Nein, aber...“
    „Haben Sie einen Freund?“
    „Nein.“
    Als sie sah, dass er daraufhin erstaunt die Brauen hob, fügte sie gelassen hinzu: „Ich habe ihn nicht mitgebracht.“
    „Prima! Ich bin auch allein hier. Dann können wir ja etwas zusammen unternehmen.“
    Wieder verschränkte Caren die Arme vor der Brust. Diesmal nicht aus Nervosität, sondern weil ihr die Unterhaltung allmählich auf die Nerven ging. Ungeduldig klopfte sie mit dem nackten Fuß auf den Boden. „Und was haben Sie sich vorgestellt?“ Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, wurde sie blass. Großartig, sehr geschickt, Caren. Du machst deine Sache wirklich gut.
    Er trat einen Schritt auf sie zu, bis sich ihre nackten Füße fast berührten. „Ich habe da eine ganz bestimmte Idee.“
    Er trug Shorts. Sie konnte die gekräuselten Härchen seiner Beine an ihren Oberschenkeln spüren. „Was für eine Idee?“ fragte sie mit rauer Stimme.
    „Es gehören zwei dazu.“
    „Was meinen Sie?“
    „Tennis.“
    Sie hob den Kopf und begegnete seinem amüsierten Blick. „Tennis?“ wiederholte sie, als hätte sie ihn nicht recht verstanden.
    „Ja. Oder haben Sie an etwas anderes gedacht?“
    Caren errötete. „Nein, natürlich nicht“, log sie.
    Er hatte ihre Lüge durchschaut. „Sie spielen doch Tennis?“ fragte er lächelnd.
    „Ein wenig. Wie gut spielen Sie?“
    „Ziemlich gut. Und Sie?“
    „Mittelmäßig. Ich bin bestimmt nicht die richtige Partnerin für Sie.“
    „Sagen Sie das nicht. Wenn es umgekehrt wäre, wenn Sie besser spielen würden als ich, würde das mein männlicher Stolz nicht verkraften.“
    Caren bezweifelte das. Ein Mann, der eine halb bekleidete Frau, die er erst vor wenigen Stunden kennen gelernt hatte, dermaßen ungeniert musterte, hatte bestimmt kein angeknackstes Selbstbewusstsein. „Schnorcheln Sie gern?“
    „Ich habe Angst vor Haien.“
    „Höre ich da einen anzüglichen Unterton heraus?“ „Wenn Sie sich angesprochen fühlen ..."
    Sie verstummte jäh, denn er hatte die Hände gehoben, um mit den Fingern durch ihr Haar zu streichen. Eingehend betrachtete er die kräftigen, gewellten Strähnen. „Sie haben eine herrliche Haarfarbe“, bemerkte er. „Danke.“
    „Ich wusste nicht genau, wie lang Ihr Haar ist, weil Sie es vorhin zusammengebunden trugen. Ich nahm an, es würde Ihnen bis hierhin gehen.“ Er legte die Hände auf ihre Schultern. „Aber ich habe mich getäuscht. Es ist viel länger. Es reicht bis ...“
    Die Haarsträhne, deren Länge er gemessen hatte, glitt aus seinen Fingern. Ganz leicht berührte er dabei ihre Brüste. „Bis hierher“, flüsterte er.
    Er ließ die Fingerspitzen auf der sanften Rundung liegen und schaute Caren in die Augen. Derek wollte sie berühren, ihre Lippen auf seinen spüren, sich in dem Duft ihrer Haut verlieren. Doch ihre großen, ängstlich blickenden Augen und das leichte Zittern, das durch ihren Körper lief, verrieten ihm, dass sie noch nicht bereit war. Er riss sich von ihrem Anblick los und trat einen Schritt zurück, während sie die Benommenheit abzuschütteln versuchte, in die seine Stimme sie versetzt hatte.
    „Was haben Sie heute Abend vor?“ fragte er.
    „Ich weiß es noch nicht.“
    „Und wann werden Sie es wissen?“
    Sie versuchte, seinem Blick auszuweichen.
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