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Palast der Liebe

Titel: Palast der Liebe
Autoren: Sandra Brown
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sie schroff hinzu: „Es war jedenfalls einer. Dies ist mein Privatstrand“, sagte sie mit Bestimmtheit. Zweifellos hatte sie ihn mit ihrem Verhalten vor den Kopf gestoßen.
    „Der arme Drache“, bedauerte er mit einem Lächeln, das einen Eisberg zum Schmelzen gebracht hätte. Er blickte zur Kuppe der kleinen Anhöhe hinauf. „Ist das Ihr Bungalow?“
    „Ja.“
    Sein Lächeln vertiefte sich. „Ich bin Ihr Nachbar, Derek Allen.“
    Als er die Hand ausstreckte, wich Caren unwillkürlich zurück. Im nächsten Moment schämte sie sich ihres schulmädchenhaften Verhaltens. Sie nahm seine Hand, hielt jedoch mit der anderen ihr Badetuch fest vor die Brust gedrückt.
    „Caren Blakemore“, stellte sie sich vor. Sie wollte die Hand zurückziehen, doch er ließ sie nicht los.
    „Sie haben keinen Grund, sich hinter Ihrem Badetuch zu verstecken“, bemerkte er.
    Caren befeuchtete sich nervös die Lippen. „Doch, den habe ich. Lassen Sie bitte meine Hand los.“
    „Ihre Brüste sind wunderschön.“
    Vor Verlegenheit schoss ihr das Blut in die Wangen. „Danke.“
    „Keine Ursache.“
    Ganz plötzlich kam Caren das Absurde der Situation zu Bewusstsein. Heftig entzog sie Derek ihre Hand, die er diesmal sofort losließ.
    „Für heute hatte ich genug Sonne“, sagte sie. „Schauen Sie sich nur meinen Arm an. Er ist schon krebsrot. Das ist eben die tropische Sonne. Ich möchte mir nicht gleich am ersten Tag einen Sonnenbrand holen.“
    Sie sprach hastig und ohne Pause, während sie ungeschickt mit einer Hand ihre Sachen in die große Strohtasche packte. Als sie sich endlich wieder aufrichtete, hielt sie noch immer das Badetuch fest vor die Brust gepresst.
    Er legte ihr die Hand unter den Ellenbogen, um ihr beim Aufstehen zu helfen.
    „Vielen Dank, Mr....?“
    „Allen.“
    „Auf Wiedersehen, Mr. Allen. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Urlaub.“ Damit drehte sie sich um und ging auf die kleine Anhöhe zu, die zu ihrem Bungalow hinaufführte.
    „Sie haben etwas vergessen!“ rief er ihr hinterher.
    Caren blieb stehen und wandte sich um. „Oh!“ rief sie erschrocken, als sie ihr Bikinioberteil an seinem ausgestreckten Zeigefinger baumeln sah. Hastig lief sie zurück und riss es ihm aus der Hand. „Danke.“
    „Möchten Sie es anziehen?“
    „Nein.“
    „Sind Sie sicher? Ich würde Ihnen gern dabei helfen.“
    „Nein!“ wiederholte sie scharf, und etwas leiser fügte sie hinzu: „Ganz bestimmt nicht, vielen Dank.“ Sie drehte ihm den Rücken zu. „Auf Wiedersehen.“
    Während sich Caren von Derek entfernte, fühlte sie, wie sein Blick ihr folgte. Sie beschleunigte ihre Schritte. Die letzten Meter zu ihrem Bungalow legte sie im Laufschritt zurück, und erst als sie sich hinter der Mauer befand, die ihre Terrasse umgab, atmete sie erleichtert auf.
    Vor Aufregung am ganzen Körper zitternd, ging sie in die kleine Küche und trank ein Glas eiskaltes Wasser.
    Dabei hielt sie noch immer das Badetuch vor die Brust. Sie ließ es erst in ihrem Schlafzimmer fallen, bevor sie resigniert aufs Bett sank.
    Das war also ihr Debüt als Swinging Single gewesen! Ein schöner Reinfall. Sie hatte sich wie eine Närrin benommen. Wahrscheinlich stand dieser Derek Allen noch immer unten am Strand und bog sich vor Lachen. Sie würde ihm nie wieder in die Augen sehen können.
    Aber sollte sie etwa aus Angst davor, ihm zu begegnen, den Rest ihres Urlaubs auf ihrer einsamen Terrasse verbringen? Nein! So weit kam es noch! Sie würde jetzt sofort wieder an den Strand hinuntergehen.
    Caren stand auf und schritt entschlossen durch den Bungalow. Sie kam bis zur Tür. Dann überlegte sie es sich anders. Auf der Terrasse stand ein bequemer Liegestuhl. Niemand würde sie hier stören. Hier war es sonnig und ruhig. Warum blieb sie nicht einfach hier?
    Feigling! schalt sie sich.
    Sie war nicht nur feige, sie zog auch noch ihr Bikinioberteil an, bevor sie sich in den Liegestuhl legte.
    Vielleicht war sie verheiratet. Vielleicht hatte sie einen rasend eifersüchtigen Ehemann. Nein. Derek konnte sich nicht vorstellen, dass sie verheiratet war. Sie hatte Angst gehabt, aber nicht vor einem eifersüchtigen Ehemann, sondern vor ihm. Warum? Er kannte den Grund ihrer Nervosität nicht. Derek wusste nur, dass er sie bezaubernd gefunden hatte in ihrer Verlegenheit.
    Er stand am Fenster und schaute zu dem benachbarten Bungalow hinüber, von dem nur das Dach zu sehen war. Derek musste lachen, als er sich an ihren überraschten Gesichtsausdruck erinnerte.
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