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Palast der Liebe

Titel: Palast der Liebe
Autoren: Sandra Brown
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habe noch nie einen gekannt. Aber Sie entsprechen am allerwenigsten dem Bild, das ich mir von einem Farmer mache.“
    „Wofür hätten Sie mich denn gehalten?“
    Sie schaute ihn nachdenklich an. „Für einen Polo-
    Spieler, einen Glücksritter, einen Showmaster vielleicht.“
    „Da sehen Sie, wie man sich täuschen kann“, sagte er und breitete lachend die Arme aus.
    „Sind Sie wirklich Farmer?“
    Wieder lachte er. „Ja, ich bin wirklich Farmer.“
    „Was bauen Sie an?“
    „Getreide“, entgegnete er ausweichend. „Außerdem züchte ich Pferde. Was man eben auf einer Farm so alles macht.“
    Caren verstand. Das Thema war erledigt. Sie hatte kein Recht, ihn über sein Leben auszufragen. Er fragte sie ja auch nicht über ihres aus. Über den Rand ihrer Gläser hinweg schauten sie sich an.
    „Nun, ich habe es mit Tennis und Schnorcheln versucht“, bemerkte er beiläufig. „Möchten Sie vielleicht mit mir schlafen?“
    „Nein!“ rief sie entgeistert.
    „Wollen Sie tanzen?“
    Sie blickte zur Tanzfläche hinüber, wo sich die Paare unter dem Sternenhimmel im Rhythmus romantischer Klänge wiegten. Sie lächelte ihn an. „Ja“, stimmte sie zu.
    Er führte sie auf die Tanzfläche, die über das glitzernde Wasser der Bucht hinausgebaut war. Als sie voreinander standen, breitete er die Arme aus, und sie ließ sich von ihm umarmen.
    Sie musste heute früh dort draußen am Strand gestorben sein. Sie musste einen Hitzschlag oder einen Herzinfarkt erlitten haben. Irgendetwas, das sie kurz und schmerzlos aus dieser Welt befördert hatte. Denn sie befand sich nicht mehr auf der Erde. Sie schwebte im Himmel. So konnte man sich nur fühlen, wenn man im Himmel war.

3. KAPITEL
    Es war ein herrliches Gefühl, von einem Mann in den Armen gehalten zu werden. Caren merkte erst jetzt, wie sehr es ihr gefehlt hatte. Seit ihrer Scheidung hatte sie den Gedanken an Liebe und Zärtlichkeit verdrängt. Sonst wäre es ihr noch schwerer gefallen, ihre Einsamkeit zu ertragen. Jetzt merkte sie, wie ausgehungert sie war nach der Berührung eines Mannes. Dereks Nähe brachte es ihr schmerzlich zum Bewusstsein.
    Er war so viel größer und stärker als sie, so kräftig, so zärtlich. Sie wollte sich an ihn schmiegen, Trost und Geborgenheit bei ihm finden. Sie wollte jeden Zentimeter seines Körpers berühren, mit all ihren Sinnen seine Leidenschaft erfahren.
    „Ihr Kleid gefällt mir.“ Er ließ die Hand über ihren Rücken gleiten, sein warmer Atem streifte ihr Haar.
    „Warum?“ flüsterte sie.
    „Weil es so tief ausgeschnitten ist, dass ich Ihre Haut berühren kann.“ Behutsam strich er über ihre Schulter, über ihren Nacken.
    Caren widerstand der Versuchung nicht länger. Sie schlang die Arme um seinen Hals und vergrub die Finger in seinem dichten Haar.
    Derek streifte mit den Lippen ihre Schläfe. „Ich möchte mit Ihnen schlafen, Caren“, stieß er rau hervor.
    Seine Direktheit irritierte sie. „Wieso?“ fragte sie, weil ihr nichts anderes einfiel.
    Sie spürte seine Lippen an ihrer Wange und dann an ihrem Ohr. „Weil Sie mich in Versuchung führen. Weil Sie schön sind und bezaubernd und unglaublich sexy.“
    Weshalb sagte er so etwas zu ihr? Ahnte er, wie verzweifelt sie sich danach sehnte, diese Worte zu hören? Meinte er sie ernst, oder sagte er sie nur aus Berechnung? Es war ihr gleichgültig in diesem Moment. Sie würde Derek immer dafür dankbar sein, dass er ihr Selbstbewusstsein wieder aufgerichtet hatte.
    „Sie tun das oft, nicht wahr?“
    Er legte ihr den Finger unters Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. „Was?“
    „Frauen ansprechen, sie mit Ihrem Charme betören, mit ihnen schlafen.“
    Nachdenklich wandte er den Blick von ihr ab. Als er sie wieder ansah, las sie Traurigkeit in seinen Augen. „Ja“, bekannte er leise.
    Caren nickte. Sie hatte es gewusst. Wenigstens war er ehrlich genug, es offen zuzugeben. Seine Erfahrung ängstigte sie. Sie passte nicht zu ihm.
    „Ich nicht“, sagte sie ruhig. „Wenigstens habe ich es nie versucht. Zu einem flüchtigen Abenteuer bin ich nicht fähig. Und ich möchte Sie nicht enttäuschen. Sie sollten Ihre Zeit nicht mit mir verschwenden ...“
    „Schsch.“ Behutsam drückte er ihren Kopf an seine Brust. „Es genügt mir, Sie in den Armen zu halten. Ich tanze gern mit Ihnen. Wir ergänzen uns fantastisch. Konzentrieren wir uns also darauf.“
    Lange tanzten sie miteinander, ohne auch nur ein Wort zu wechseln. Sie verstanden sich auch so. Caren folgte seinen
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