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Palast der Liebe

Titel: Palast der Liebe
Autoren: Sandra Brown
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persönlich angerufen.“
    Die Frage, wie sie ihn aufgespürt hatten, erübrigte sich. Derek hatte kein Geheimnis aus seiner Reise gemacht, und sein Vater verfügte über ein dichtes Netz an Informanten.
    „Wie geht es ihm?“ erkundigte er sich.
    „Er war etwas enttäuscht, Sie nicht in Washington anzutreffen. Er bedauert es, dass Sie einen Tag vor seiner Ankunft abreisten.“
    Der Gesandte seines Vaters hatte sich sehr vorsichtig ausgedrückt. Derek fiel es nicht schwer, seine Worte richtig zu deuten. Sein Vater war wütend, weil sich Derek aus dem Staub gemacht hatte. Andererseits wusste er sehr wohl, warum Derek während seines Aufenthalts nicht in Washington hatte bleiben wollen. Irgendwann würde er ihm bestimmt verzeihen.
    „Es tut mir schrecklich Leid“, erwiderte Derek ebenso vorsichtig. „Ich werde nicht lange wegbleiben. Vielleicht treffe ich Vater bei meiner Rückkehr noch an.“ „Vielleicht. Das lässt sich im Moment nicht absehen. Es wäre meiner Meinung nach angebracht, dass Sie ein Zusammentreffen herbeiführten. Ihr Vater würde gern einiges mit Ihnen besprechen.“
    „Ich möchte ihn auch sehen. Aber nicht in Washington. Er hat dort zu viele andere Dinge zu tun.“
    „Ja. Die nächsten Tage lassen ihm nur wenig Spielraum. Er hat eine Menge Verpflichtungen, die er alle sehr ernst nimmt.“
    Derek entging nicht die Anspielung darauf, dass er selbst solche Verpflichtungen nicht kannte. „Sagen Sie ihm, er soll sich so oft wie möglich ausruhen. Ist meine Mutter bei ihm?“
    Ja.“
    Derek lächelte. Sie würde schon dafür sorgen, dass sein Vater seine Gesundheit nicht vernachlässigte. „Grüßen Sie die beiden von mir.“ Und nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Es wäre mir lieb, wenn mein Aufenthaltsort momentan nicht in der Öffentlichkeit bekannt würde.“
    „Sind Sie sicher, dass Sie nicht nach Washington zurückkommen können?“
    Das war keine Frage, das war ein Befehl. Derek schaute durchs Fenster zum Dach des gegenüberliegenden Bungalows hinüber. War Caren es wert, dass er ihretwegen seinen Vater verärgerte?
    Er erinnerte sich an ihren überraschten, freudigen Ausdruck, als er sich zu ihr an den Tisch gesetzt hatte. Er dachte daran, wie er sie in den Armen gehalten, wie er sie geküsst hatte.
    „Nein, ich kann in den nächsten Tagen nicht zurückkommen“, sagte er.
    „Ich werde es Ihrem Vater ausrichten. Gute Nacht, Sir.“
    „Gute Nacht.“
    Derek legte den Hörer auf die Gabel. Nachdenklich blickte er in die Dunkelheit. Schon immer hatte er Entscheidungen treffen müssen. Entscheidungen, von denen sich die meisten keine Vorstellung machten und die mit den Jahren nicht einfacher geworden waren.
    Langsam zog er sich aus und trat dann auf die Terrasse hinaus, die im silbrigen Schein des Mondlichts lag. Die tropische Nacht umfing ihn mit all ihrem Zauber. Er blickte zum Himmel auf. Die Sterne erschienen ihm hier viel größer als in der Stadt. Sie glitzerten in der klaren Luft und schienen zum Greifen nah. Der Mond sah aus wie ein riesiger runder Lampion, nach dem man nur die Hand auszustrecken brauchte, um ihn herunterzuholen. Sein Licht spiegelte sich auf der glatten Wasseroberfläche wider. Die schlanken hohen Kokospalmen warfen lange Schatten auf den blass schimmernden Sand. Die Nacht war berauschend. Und doch fehlte etwas - Caren.
    Ihre Augen, ihr Mund, ihr Körper. Er sehnte sich nach ihrem Kuss. Am liebsten hätte er sie die ganze Nacht lang geküsst und in den Armen gehalten.
    Aber er wusste, er durfte sie nicht bedrängen, obwohl ihre Reaktion ihn ermutigt hatte.
    Er dachte daran, wie sie sich an ihn schmiegte, nachdem er sie berührt hatte. Er hatte ihre schlanken Schenkel dicht an den seinen gespürt, und ihr Verlangen hatte ihn fast um den Verstand gebracht. Es war ihm nicht leicht gefallen, die Beherrschung zu bewahren. Doch es musste sein, wenn er Caren nicht verlieren wollte.
    Hätte er sie heute Nacht zu etwas gezwungen, hätte sie es morgen bereut. Sie hätte ihm vorgeworfen, sie verführt zu haben. Normalerweise störte ihn dieser Vorwurf nicht. Es gab genug Frauen, und ein Abenteuer war wie das andere.
    Doch diesmal nicht. Derek wollte nicht, dass es nach einer Nacht vorüber war. Caren Blakemore war keine Frau, die man nach einer Nacht vergaß. Dazu war sie zu schön und verstand es zu sehr, einen Mann in ihren Bann zu ziehen.
    Derek ging ins Schlafzimmer zurück und legte sich auf das Bett. Noch immer kreisten seine Gedanken um Caren. Selbst beim
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