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Packeis

Packeis

Titel: Packeis
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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glaube, wir sollten eher den Himmel beobachten als das Meer. Die Wolken könnten uns unter Umständen sogar helfen, das Schiff zu finden.«
    »Hervorragend! Ich werde den Leuten im Cockpit sagen, dass sie nach einem Feuerwerk Ausschau halten sollen.«
    Nur widerstrebend weckte Austin Karla und Barrett. Er ließ ihnen ein paar Minuten Zeit, um sich den Schlaf aus den Augen zu reiben. Während das Flugzeug der Südatlantischen Anomalie entgegenraste, brachte er sie auf den aktuellen Stand. Sie kamen überein, sich aufzuteilen, wenn es Zeit wurde, wobei Karla auf der einen Seite des Flugzeugs Posten beziehen würde und Barrett auf der anderen. Austin würde zwischen hinten und vorne hin und her pendeln und als Verbindungsmann zu Zavala fungieren, der im Cockpit sitzen und die Augen offen halten würde.
    Zavalas Stimme drang aus den Lautsprechern. Er teilte ihnen mit, dass das Flugzeug die äußere Grenze des Suchgebiets in etwa einer Viertelstunde überfliegen werde. Austin konnte die wachsende Spannung in der Kabine fast körperlich spüren. Die Atmosphäre wurde noch dichter, noch bedrückender, als Zavala meldete, dass sie sich in der heißen Zone befanden. Sie nahmen ihre Positionen an den Fenstern des Jumbo-Jets ein. Zehn Minuten verstrichen, dann zwanzig. Austin ging in der geräumigen Kabine auf und ab und sprach den Leuten Mut zu.
    Es war nur schwer zu glauben, dass sich unter der dicken Wolkenschicht ein unendlicher Ozean erstreckte.
    Austin hatte vorgeschlagen, dass das Flugzeug eine Reihe von parallel verlaufenden Bahnen über dem Suchgebiet abfliegen sollte. Es war das gleiche Rasenmähermuster, das Austin bei der Suche nach einem verschollenen Schiff benutzt hätte, und bot den Vorteil, innerhalb einer verhältnismäßig kurzen Zeit eine viele Quadratkilometer große Fläche abzudecken. Sie hatten eine Bahn hinter sich, dann eine zweite und befanden sich gerade auf der dritten, als Austin sich zu fragen begann, ob er einen Fehler gemacht hatte. Alle paar Sekunden schaute er auf seine Uhr.
    Das Flugzeug hatte sich soeben in die Kurve gelegt, um die nächste Bahn zu beginnen, als Karla sich meldete. »Ich sehe etwas. Bei drei Uhr.«
    Austin und Barrett eilten durch die Kabine auf die andere Seite des Flugzeugs und blickten durch die Fenster. Die Sonne stand tief am Himmel, und ihre Strahlen zauberten blaue Schatten auf die Wolkendecke. Aber auf der rechten Seite pulsierte am Himmel ein weißes Leuchten, das dem Lichtschimmer ähnelte, den ein Gewitter gewöhnlich zwischen den Wolken erzeugt.
    Austin ergriff das Mikrofon, das mit dem Cockpit verbunden war. Zavala bestätigte über die Lautsprecher, dass er ebenfalls das Leuchten in den Wolken beobachtet habe.
    Das Flugzeug beschrieb eine enge Kurve und begann, ähnlich einer Motte, die von einer Flamme angelockt wird, den langen Sinkflug in Richtung des Lichts, das in der Ferne waberte wie ein riesiger Hexenkessel.

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    Aufgrund der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit hatte man sich, was die Gestaltung und Installation der Kontrolltafel betraf, für größtmögliche Einfachheit entscheiden müssen. So kam es, dass die Konsole nicht mehr war als ein flaches Brett, das auf hüfthohen Stützen ruhte. Die Anordnung war bewusst unkompliziert gehalten worden und bestand im Grunde nur aus einem Hauptschalter, der den Energiefluss zu allen Dynamos kontrollierte. Verschiedene Einstellräder und Anzeigeinstrumente überwachten verschiedene andere Bereiche des Betriebssystems.
    Zavalas Stimme drang aus den Lautsprechern. »Wir tauchen in die Wolken ein.«
    Austin spürte ein Kribbeln auf seiner Kopfhaut, und seine Haare stellten sich auf, und zwar nicht aus Angst, sondern aufgrund der elektrischen Ladung, die plötzlich die Luft erfüllte. Karlas lange Locken standen von ihrem Kopf ab wie bei Frankensteins Braut.
    Sie versuchte, ihre Haare mit den Händen zu glätten, hatte damit aber nur begrenzten Erfolg. Mit seinem rasierten Schädel hatte Barrett keine derartigen Probleme, obgleich seine Spinnentätowierung plötzlich eine Gänsehaut aufwies.
    Die elektrische Show begann jedoch erst. Jede Oberfläche im Frachtabteil begann, bläulich zu leuchten, ähnlich dem St-Elmo-Feuer, das Seeleute immer in der Takelage ihrer Segelschiffe hatten tanzen sehen. Die Innenbeleuchtung des Flugzeugs ging ständig an und aus, als ob ein Kind am Schalter herumspielte.
    Dann erlosch die Beleuchtung vollständig.
    Stroboskopartige Blitze draußen erhellten die Fensterreihen und
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