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Paarweise

Paarweise

Titel: Paarweise
Autoren: S Lermer
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Geschäftsführerin, 1992 gar »Präsidentschaftskandidatin«, aber auch Computerspezialistin und vieles mehr. Ein »dress for success« war im Frauenfußballjahr 2011 das Fußball-Trikot: Barbie als Fußballprofi für die Weltmeisterschaft der Frauen.
    Natürlich will Barbie mit den vielen Möglichkeiten nicht allein bleiben. Den zukünftigen Erfolgsfrauen wird also Barbies Mann Ken präsentiert – mit einer pikanten Rollenzuschreibung:
Der Hersteller Mattel nennt ihn »Barbies bestes Accessoire«. Doch die Traumwelt geht noch weiter: Mattel lässt Ken jetzt auch sprechen. Und was sagt er? Genau das, was ihm das spielende Mädchen vorher ins Mikrophon gesagt hat.
    Wo soll das hinführen, wenn für Millionen kleiner Mädchen der Mann lediglich ein nettes Accessoire ist? Der einfach brav nachplappert, was Prinzesschen ihm eingeflüstert hat? Ist das das Paradies auf Erden? Denn später wird das Mädchen größer und sucht sich einen Ken aus Fleisch und Blut. Und muss dann erkennen, dass sie gar nicht vorbereitet ist, den jungen Mann an ihrer Seite zu akzeptieren. Und schon beginnen die Konflikte, die mit der schmerzlichsten Strategie, die es beim Lernen gibt, aufgelöst werden müssen. Durch learning by doing: wenn man ins Wasser geworfen wird, ohne die Chance gehabt zu haben, einen Schwimmkurs zu absolvieren, wenn man aufs Pferd klettert, ohne vorher Reiten gelernt zu haben oder man aufs Fahrrad steigt, ohne gesagt bekommen zu haben, dass es auch Bremsen gibt.
    Die Bedeutung des linken Ohres
    Es gibt ein weiteres Phänomen, das viel über die Beziehung der Geschlechter aussagt: Wer den anderen über das linke Ohr erreicht, dominiert ihn. Worum geht es?
    Betrachten wir einmal die (physische) Position der Geschlechter nebeneinander: Mütter tragen ihr Baby auf dem linken
Arm, damit das Baby den vom vorgeburtlichen Zustand vertrauten Herzton auch von außen als vertraut und beruhigend wahrnehmen kann. Folglich arbeitet die Frau mit dem freien rechten Arm, so dass die rechte Hand die stärkere, die »Tathand« wurde.
    Alles gut. Auch die Männer entwickelten die rechte Hand zur stärkeren. Als sie dann Säbel trugen, entwickelte sich zur Kultur, dass die Frau rechts von ihm ging, denn links hing ja der Säbel, den er für den Kampf mit der rechten, stärkeren Hand aus der Scheide ziehen musste. Also Säbel links. Folglich ist die Frau rechts von ihm: auf der Promenade, im Bett, vor dem Traualtar, überall.
    Nur nicht in den USA. Amerika hatte keinen Säbel, sondern den Revolver. Den zieht man mit rechts, direkt aus der Hüfte. Also Revolver-Holster rechts am Mann, und links von ihm geht seine Frau, auf der Promenade, im Bett, vor dem Traualtar, überall.
    Man kann dieses Phänomen erleben, wenn man in Europa ein Hotel einer amerikanischen Kette bucht. Das Telefon am Doppelbett steht von der Liegeposition aus gesehen rechts, dort, wo in den USA der Mann schläft. Der meist links schlafende europäische Mann muss also über seine Partnerin hinweg zur anderen Seite des Bettes greifen, will er den Weckruf oder Service etc. nutzen.
    Nur: Was besagt die Position der Geschlechter über die Machtverteilung? Wir wissen aus der wissenschaftlich empirischen Forschung: Will man jemanden emotional beeinflussen, spricht man ihm ins linke Ohr. Das linke Ohr transportiert die Botschaften direkt – diagonal – in die rechte Großhirnhälfte,
wo vorwiegend die Emotionen verarbeitet werden. Insofern ist der rechts befindliche Mensch, der laufend übers linke Ohr »bearbeitet« wird, dem Menschen links von ihm emotional ausgeliefert. Sozusagen via Suggestionen in einer Art emotionaler Dauertrance. Auch wenn es beiden nicht bewusst ist.
    Allerdings gibt es hier noch zwei Geschlechtsunterschiede: Männer verarbeiten Emotionen überwiegend mit der rechten Hirnhälfte (linkes Ohr), Frauen verarbeiten Emotionen auch mit beiden Hirnhälften. Und: Der Balken (corpus callosum), der beide Großhirnhemisphären verbindet, scheint nach Meinung vieler anerkannter Forscher bei der Frau deutlich stärker zu sein als beim Mann, also denkt und empfindet sie sowieso ganzheitlicher, holistischer.
    Das war in Europa auch stets gut so: Die in vielen Lebensbereichen stärkere Frau wurde emotional vom Mann über ihr linkes Ohr »geführt« und konnte ihre Multitalente für die Partnerschaft, für die Familie und für das Gemeinwohl einsetzen. Die Umpositionierung in den USA jedoch hat Folgen: Sie machte aus der Frau eine nicht trainierte Führerin, aus dem
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