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P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)

P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)

Titel: P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)
Autoren: Melissa Hill
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sie ausgezogen war? Hatte sie sie einfach vergessen, da sie verborgen hinten im Schrank lagen, oder …?
    Das Wasser kochte, und Leonie schüttelte den Kopf und sagte sich, dass es sie nichts angehe. Sie legte die Briefe beiseite, nahm einen Becher aus dem Schrank und machte sich einen Tee.
    Doch typischerweise gewann ihr Interesse (oder schlichte Neugier, wie Grace es nennen würde) die Oberhand, und sie kehrte zum Fenstersims zurück und stellte die Kiste auf ihren Schoß und den Tee neben sich.
    Sie hob den Deckel an und nahm erneut die Umschläge heraus, um sie näher zu betrachten. Es schien auf keinem einen Absender zu geben, so dass man unmöglich sagen konnte, woher sie kamen. Sie blickte auf die Briefmarke und versuchte zu erkennen, ob diese irgendetwas preisgab, doch es schien sich um nichts Besonderes als eine offiziell aussehende, aber hübsche normale Marke zu handeln.
    Na gut, dachte sie und legte sie wieder in die Kiste. Sie würde beim Vermieter anrufen und schauen, ob er eine Adresse hatte, an die sie sie weiterschicken konnte.
    Obwohl etwas Leonie sagte, dass Helena Abbott sie nicht vermissen würde.

    »Nein, tut mir leid, es gibt keine Nachsendeadresse«, teilte ihr der Mann von der Vermietungsgesellschaft mit, als Leonie ein paar Tage später dort anrief. Sie hatte inzwischen die Wohnung von oben bis unten geputzt und außer der Kiste nichts anderes gefunden, das Vormietern gehören könnte.
    »Oh. Es ist nur, ich habe einen Stapel Post …«
    »Post?«
    »Entschuldigung, ich meine Briefe«, verbesserte sie sich schnell. »Sie hat sie zurückgelassen, als sie ausgezogen ist, und es könnte wichtig sein.«
    »Es tut mir leid, aber wir haben gar nichts in unseren Daten. Wir haben keinen Hinweis auf den Namen, den Sie erwähnt haben, als Kunden dieses Unternehmens.«
    Leonie runzelte die Stirn. »Was? Aber sie ist doch erst vor ein paar Wochen ausgezogen.«
    »Ja, doch sie war keine Kundin von uns. Der Eigentümer hat offenbar vorher eine andere Agentur für die Vermietungen benutzt«, erklärte er.
    »Nun, vielleicht hat ja dann der Eigentümer ihre Adresse. Könnte ich seine Nummer haben?«
    »Es tut mir leid, aber wir können diese Information nicht herausgeben«, antwortete der Mann.
    »Was?«, rief Leonie frustriert aus. »Was soll ich denn dann mit den Briefen anfangen? Es muss doch wohl eine Möglichkeit geben, mit dem Eigentümer in Verbindung zu treten? Ich meine, was, wenn etwas mit der Wohnung schiefgeht, wenn sie abbrennt oder so?«
    »Ma’am, die Agentur ist verantwortlich für alle Aspekte der Vermietung, aber wenn Sie uns Ihren Namen und Ihre Nummer geben, kann ich unseren Kunden kontaktieren und ihm eine Nachricht hinterlassen, dass er Sie anrufen soll.« Er klang jetzt ein wenig gereizt.
    »Also gut«, seufzte Leonie. Sie nahm an, dabei musste es bleiben. Wahrscheinlich würde sich der Eigentümer keinen Deut um die Habseligkeiten eines früheren Mieters scheren, doch wenn es keine andere Möglichkeit gab, hatte sie es zumindest versucht.
    Nachdem das erledigt war, begann sie das Mittagessen zuzubereiten und dachte an das Nächste, was sie tun musste – sich um einen Job kümmern. Sie hatte die letzten Tage damit verbracht, sich in der Wohnung einzurichten und die Gegend ein bisschen besser kennenzulernen. An dem Tag, nachdem sie eingezogen war, hatte sie ein Cable Car hinunter zum Union Square genommen (was ihr echt Angst gemacht hatte), wo sie ein paar Stunden lang die verschiedenen Haushaltsgegenstände eingekauft hatte, die sie brauchte, um die Wohnung vollständig einzurichten. Es gab eine entzückende Kunstgalerie in der Nähe, wo sie ein paar irre Kunstdrucke für einen Apfel und ein Ei erworben hatte, die ihr Wohnzimmer erheblich aufheiterten, genauso wie die hübschen handgemachten Kerzen aus dem Kunstgewerbeladen, den sie einen Block entfernt entdeckt hatte.
    San Francisco war berühmt für seine Künstlerkultur und seine Wurzeln aus den Hippie- und New-Age-Jahren, aber sie war doch verblüfft gewesen von der Anzahl an kleinen, unabhängigen Läden und Restaurants, die es hier anstelle der allgegenwärtigen Ketten gab und die sie erwartet hatte. Dieser persönliche Touch trug mit zu dem schönen Gemeinschaftsgefühl bei, das sie von Anfang an in der Nachbarschaft gespürt hatte, und viele der fröhlichen Café- und Delikatessenlädenbesitzer waren nur zu glücklich über einen kleinen Plausch und darüber, ihr viele hilfreiche Tipps zu ihrer Umgebung geben zu
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