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P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)

P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)

Titel: P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)
Autoren: Melissa Hill
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brauche einfach im Moment Zeit für mich. Aber bitte mach dir keine Sorgen. Mir geht es gut, und ich spreche bald mit dir, okay?«
    Sie holte noch mal tief Luft, bevor sie das Handy ausschaltete und es wieder in die Tasche steckte. Das klang doch in Ordnung, oder? Und es stimmte ja auch irgendwie. Sie brauchte tatsächlich im Augenblick Zeit für sich und würde Grace alles erzählen, wenn die Zeit reif war.
    Nach ein paar Minuten mehr in der Schlange rief ein Offizieller Leonie nach vorne und wies sie in Richtung einer freien Kabine. Mit einiger Furcht näherte sie sich dem ernst dreinblickenden und schwerfälligen Mann hinter der Theke und lächelte ihn schwach an.
    Er erwiderte ihr Lächeln nicht. »Ihre Dokumente bitte«, sagte er, und Leonie reichte sie ihm.
    Der Mann studierte die Einzelheiten scheinbar endlos, schaute von den Papieren zu Leonie und wieder zurück, während sie fast instinktiv seinem Blick auswich. Sie war sich nicht sicher, warum genau, man machte so etwas einfach in solchen Situationen, oder nicht? Sie hasste es, dass sie sich so unwohl fühlte, genauso wie sie sich gefühlt hatte, als sie vorhin durch die Metallsensoren gegangen war. Warum gab das Drumherum an solchen Orten einem immer das Gefühl, als ob man nichts Gutes im Sinn hätte?
    »Wovon leben Sie, Miss Hayes?«, fragte er sie in neutralem Ton.
    »Ich arbeite für eine Event-Agentur«, antwortete sie, und die Halbwahrheit kam ihr locker über die Lippen. Der Offizielle nickte, offenbar zufrieden mit der Antwort.
    »Okay, jetzt muss ich Sie bitten, Ihren linken Zeigefinger auf dieses Gerät zu legen«, sagte er zu ihr und zeigte auf das Fingerabdruckgerät auf der Theke. Als Leonie gehorchte, bat er sie, dasselbe mit der rechten Hand zu wiederholen. »Danke. Jetzt treten Sie bitte zurück und schauen Sie hinauf in die Kamera hier …«
    Wieder tat Leonie, wie ihr geheißen, begierig, das Ganze so schnell wie möglich hinter sich zu bringen.
    Es gab einen kleinen Aufschub, als der Mann noch einmal ihre Papiere untersuchte und, nachdem er etwas in den Computer eingegeben hatte, schließlich die Dokumente mit einem doppelten Abstempeln beglaubigte.
    »Okay, Miss Hayes«, sagte er, und sein Mund öffnete sich zu einem Lächeln, während er Leonie ihren frisch gestempelten Pass und ihre Einwanderungsdokumente reichte, »Sie sind bereit. Willkommen in den Vereinigten Staaten.«

2. Kapitel

    Drei Wochen später
    I ch muss ein Geständnis machen.«
    Leonie blickte auf, und ihr Herz sank, während sie sich fragte, was nun kommen mochte. Sie nahm an, sie hätte es besser wissen und nicht glauben sollen, dass es so einfach wäre, dass irgendetwas heutzutage so einfach wäre. »Ach ja?«
    Der Makler lächelte. »Diese Wohnung ist streng genommen nicht gleich verfügbar. Aber bald, weshalb ich sie Ihnen zeige.«
    »Ach so, in Ordnung.« Sie schaute sich in der Wohnung um und versuchte ihr Bestes, nicht zu interessiert zu wirken, doch in Wahrheit hatte sie sich auf den ersten Blick in die Wohnung verliebt. Nichts anderes, was sie in den letzten beiden Wochen gesehen hatte, war dem hier auch nur nahegekommen.
    Die Wohnung befand sich im obersten Stockwerk eines umgebauten viktorianischen Hauses in der Green Street, einer hübschen, mit Bäumen bestandenen Gegend im Herzen von San Francisco. Das Haus lag in Gehweite von Cafés, Restaurants und unzähligen kleinen Boutiquen und Galerien, die sich in den Nebenstraßen befanden.
    Die Wohnung selbst mit ihren Stuckdecken aus Eichenholz, dem verzierten Kamin und den riesigen, bis zum Boden reichenden Fenstern war warm, gemütlich und einfach voller Charakter. Aus dem Wohnzimmerfenster konnte Leonie gerade noch (wenn sie nach rechts ging und sich auf die Zehenspitzen stellte) die Golden Gate Bridge ausmachen, die sich über die Wasser der Bucht schwang, während auf der linken Seite eben noch ein winziger Zipfel von Alcatraz zu sehen war. Unter ihr senkten sich die Dächer der Nachbarhäuser wie Stufen zur San Francisco Bay hinab, in der Segelboote hell unter der Sonne aufblitzten.
    Doch selbst ohne den tollen Ausblick war da einfach etwas an den alten Häusern, was sie verzauberte. Von außen war das Haus hübsch wie eine Pralinenschachtel; weiß und in einem hellen Blau gestrichen und reich verziert mit hübschen Leisten und Mustern, tief liegenden Fenstern und einer hölzernen Veranda als Eingang. Zusätzlich bezaubernd war es, dass die Nachbarhäuser in verschiedenen Pastelltönen angestrichen
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