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Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Titel: Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)
Autoren: Lee Child
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dass sie sich ausrechneten, eine weitere würde nicht ins Gewicht fallen. Kleinstädte . Nach Reachers Erfahrung gab es in jeder ein paar Extremisten.
    Der Crown Vic bremste scharf, hielt am Randstein. Die Tür wurde aufgestoßen. Der Fahrer nahm eine Pumpgun aus der Halterung zwischen den Sitzen. Stieg aus. Lud die Waffe durch und hielt sie diagonal vor seiner Brust. Er war ein großer Mann. Weiß, ungefähr vierzig. Schwarzes Haar. Stiernacken. Beige Windjacke, braune Hose, schwarze Schuhe. Auf der Stirn der Abdruck eines Smokey-der-Bär-Huts, der jetzt vermutlich auf dem Beifahrersitz lag. Er stand hinter den drei Kerlen und sah sich um. Begutachtete die Szene. Dazu braucht’s keine großen Geistesgaben, dachte Reacher . Drei Kerle, die einen vierten umzingeln? Wir diskutieren hier nicht übers Wetter.
    Der Cop sagte: »Tretet jetzt zurück.« Tiefe Stimme. Gebieterisch. Die drei Typen traten zurück. Der Cop machte zwei Schritte nach vorn. Damit tauschten sie die Position. Nun standen die drei Kerle hinter dem Cop. Der Cop bewegte seine Pumpgun. Zielte damit auf Reachers Brust.
    »Sie sind verhaftet«, sagte er.

5
    Reacher blieb unbeweglich stehen und fragte: »Aus welchem Grund?«
    Der Cop sagte: »Mir fällt bestimmt noch einer ein.« Er nahm seine Waffe in eine Hand und benutzte die andere dazu, die Handschellen aus der Tasche an seinem Koppel zu ziehen. Er hielt sie auf der flachen Hand, und einer der Kerle hinter ihm trat vor, nahm sie an sich und ging damit um Reacher herum.
    »Hände auf den Rücken«, sagte der Cop.
    »Sind diese Kerle Deputys?«, fragte Reacher.
    »Was kümmert Sie das?«
    »Mich nicht. Aber sie geht’s was an. Wer mich ohne guten Grund anfasst, kriegt die Arme gebrochen.«
    »Sie sind alle Deputys«, erwiderte der Cop. »Vor allem der, den Sie flachgelegt haben.«
    Er nahm seine Waffe wieder in beide Hände.
    »Notwehr«, meinte Reacher.
    »Sparen Sie sich das für den Richter auf«, sagte der Cop.
    Der Mann hinter ihm zog Reacher die Arme zurück und legte ihm Handschellen an. Der Kerl, der als Einziger gesprochen hatte, öffnete die hintere Tür des Streifenwagens und hielt sie auf wie ein Hotelportier die Tür eines Taxis.
    »Rein mit Ihnen«, befahl der Cop.
    Reacher stand reglos da und dachte über seine Optionen nach. Dazu brauchte er nicht lange. Er hatte keine Optionen. Seine Hände waren gefesselt. Er hatte einen Kerl ungefähr einen Meter hinter sich, einen Cop zweieinhalb Meter vor sich, zwei weitere Kerle einen Meter hinter dem Cop. Die Pumpgun war irgendeine Waffe von Mossberg. Er erkannte das Modell nicht, aber er respektierte das Fabrikat.
    »In den Wagen«, sagte der Cop.
    Reacher setzte sich in Bewegung, kurvte um die offene Tür herum und ließ sich mit dem Hintern voraus in den Wagen fallen. Der Rücksitz war mit haltbarem Kunstleder bezogen, über das er leicht rutschen konnte, der Boden mit einer noppigen Gummimatte ausgelegt. Die Trennwand bestand aus schusssicherem klarem Kunststoff. Die Sitzfläche war nicht sehr tief und mit hinter dem Rücken gefesselten Händen unbequem. Reacher stemmte sich mit beiden Füßen im linken und rechten Fußraum ein. Er rechnete damit, herumgeworfen zu werden.
    Der Cop stieg vorn ein. Die Stoßdämpfer gaben unter seinem Gewicht nach. Er verstaute die Mossberg in der Halterung, knallte die Fahrertür zu, stellte den Wählhebel auf D und gab Gas. Reacher wurde nach hinten gegen die Sitzlehne geworfen. Dann bremste der Kerl wegen eines Stoppschilds scharf, sodass Reacher nach vorn flog. Er verdrehte rechtzeitig den Oberkörper und fing den Aufprall gegen die Trennwand mit der Schulter ab. An der nächsten Kreuzung wiederholte der Cop dieses Spiel. Und an der übernächsten. Aber das machte Reacher nichts aus. Damit musste man rechnen. Er war selbst schon so gefahren – in früheren Jahren, als er mit einem anderen Typen auf dem Rücksitz am Steuer gesessen hatte. Und Despair war eine Kleinstadt. Bis zur Polizei-station konnte es nicht weit sein.
    Die Polizeistation lag vier Blocks westlich und zwei Blocks südlich des Restaurants. Sie war in einem weiteren unauffälligen Klinkergebäude an einer Straße untergebracht, die so breit war, dass der Cop schräg vorwärts einparken konnte. Dort stand ein weiterer Streifenwagen. Das war alles. Kleine Stadt, kleines Police Department. Das Gebäude war einstöckig. Der Polizei gehörte das Erdgeschoss. Im ersten Stock befand sich das städtische Gericht. Reacher vermutete, dass im
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