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Outback

Outback

Titel: Outback
Autoren: Manuela Martini
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schüttelte ungehalten den Kopf.
    „Mrs. Hill, eine Krankenschwester wurde ermordet, und wir haben Grund zu der Annahme, dass Ihr Mann der Täter ist.“
    „Ich verstehe nicht, wovon Sie eigentlich die ganze Zeit reden, Detective! Erst ist mein Mann verschwunden, da nn soll er ein Mörder sein!“ Jo wandte sich zum Gehen. „Und jetzt lassen Sie mich in Ruhe , ich bin verdammt müde und will nach Hause. Außerdem, falls Sie es vergessen haben sollten, ist man Mann gelähmt und sitzt im Rollstuhl.“
    Shane verzichtete auf eine Widerrede. „Na dann, gute Nacht“, sagte er und warf einen Blick auf Andy, der gerade den Wagen an die Anhängerkupplung angeschlossen hatte. Shane rannte zurück, vorbei an der Tribüne, als er fast mit Paddy zusammenprallte.
    „He, Shane!“, rief Paddy und zog sich aufgeregt die Hose hoch. Dabei hatte er sie mit einem breiten Gürtel festgezurrt und eine polierte Rodeoschnalle prangte wie ein Sheriff-Stern über seinem Schritt.
    „Wo zum Teufel treiben Sie sich den ganzen Tag rum? Haben Sie den Jungen eben gesehen? Ganze sieben Sekunden! So lange hat’s noch keiner auf Devil Dancer ausgehalten. Wollte gerade mal pinkeln ... Mensch, Shane, Sie haben das Beste verpasst!“
    „Das befürchtet ich auch – hab mir stattdessen ´ne Frauenleiche angesehen.“
    Paddys Mund stand nun offen.
    „Los, Paddy, wir haben keine Zeit zu verlieren!“
    Paddy japste hinter Shane her zum Wagen, in dem Webster wartete.
    „Webster, fahren Sie Paddy ins Büro und dann zum SUPERGROCER . Hill darf uns nicht durch die Lappen gehen!“

    Paddy saß auf der Rückbank und lauschte sprachlos Shanes Bericht.
    „Peter ist gar nicht gelähmt? Und ich hab ihm das Essen und sein Bier gebracht, ihn nachts besoffen im Rollstuhl nach Hause geschoben ... Nein, ich glaub, jetzt geh’n Sie zu weit, Shane!“
    Webster bremste abrupt vor der Polizeistation. Ächzend schob sich Paddy vom Rücksitz. Kaum hatte er die Tür zugeworfen, fuhr Webster auch schon an.
    Kurz vor Jos Haus funkte Shane Philipp Russell an.
    „Wir sind am Hintereingang, beziehen Stellung. Wie sieht’s vorn aus?“
    „Unser Objekt ist nicht in Sicht. Die beiden sind gerade mit dem Anhänger in den Hinterhof gefahren“, antwortete Russell.
    „Sie halten die Stellung.“
    Der SUPERGROCER wurde nun von zwei Teams bewacht. Russell und Constable Andrew Cassidy saßen in einem Wagen und behielten den Vordereingang im Auge. Shane und Webster kontrollierten den Hintereingang. Im Hinterhof sahen sie den Lieferwagen mit dem Anhänger parken. Jo und Andy waren wahrscheinlich gerade ins Haus gegangen.
    Über den Mond legten sich Wolkenschleier. Nur wenn man direkt an ihrem Wagen vorbeiging und durch die Scheiben sah, konnte man erkennen, dass zwei Männer darin saßen. Wegen der Hitze hatten sie die Scheiben einen Spalt heruntergekurbelt. Hin und wieder wehte ein Fetzen Countrymusik heran, wenn im Pub gegenüber die Tür geöffnet wurde.
    „Warum gehen wir nicht ins Haus und warten auf ihn“, fragte Webster.
    „Jo Hill glaubt doch nicht, dass ihr Mann ein Killer ist, sie würde sich sofort verraten, wenn er nach H ause kommt“, sagte Shane.
    „Und wenn wir nicht schnell genug sind?“, flüsterte Webster.
    „Sobald wir ihn kommen sehen, oder von Russell die Meldung bekommen, dass er ins Haus geht, steigen wir aus und gehen durch die Hintertür rein.“
    Fünf Minuten später sagte Webster plötzlich:
    „Ich hab immer Angst, nicht gut genug zu sein.“
    Shane sah zu ihm hinüber, erkannte in der Dunkelheit nur das Profil, ein leicht nach vorn abknickendes Kinn, eine kurze Oberlippe unter einer breiten Nase und eine hohe Stirn.
    „Dabei war ich in der Schule immer Klassenbester.“ Webster lachte leise auf.

Andy

    „Ich hab das Gefühl, die Welt um mich herum existiert, nur ich existiere nicht.“ Er lehnte am Türrahmen zum Bad. Sie kam aus der Dusche, schlüpfte in einen Bademantel und frottierte sich die Haare. „Ich bin gar nicht da. Ob ich hier bleibe oder gehe, was spielt das schon für eine Rolle? Es ändert sich nichts. Ich existiere noch nicht mal für die Polizei – und auch nicht mehr für Mike und Brady. Alle tun so, als wäre ich bei den Smiths gar nicht dabei gewesen.“
    „Würdest du etwa lieber im Gefängnis sitzen?“ Sie klang hart. „Und an mich, an mich denkst du überhaupt nicht. Ist es etwa nichts, z w ischen dir und mir?“
    „Ich weiß nicht. Vielleicht läuft es am Ende auch darauf hinaus. Auf das Nichts.“ Er hatte
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